Steckbrief & Herkunft
Herkunft des Aussie Collie
Der Aussie Collie ist eine Designer- bzw. Hybridrasse, die aus der gezielten Kreuzung zweier ausgesprochen intelligenter und arbeitseifriger Hütehunde hervorgegangen ist: dem Australian Shepherd und dem Collie (meist dem Langhaarcollie). Beide Rassen stammen ursprünglich aus der Arbeitswelt – der Australian Shepherd aus den USA, wo er als vielseitiger Ranchhund eingesetzt wurde, und der Collie aus Großbritannien, wo er jahrhundertelang als Hütehund für Schafherden diente.
Die Zucht des Aussie Collies begann vermutlich in Nordamerika, wo sich Mischformen intelligenter Arbeitsrassen zunehmender Beliebtheit erfreuten. Ziel war es, die gute Trainierbarkeit, die freundliche Ausstrahlung und die Hütefähigkeiten beider Rassen in einem Hund zu vereinen. Anders als viele andere Mischlinge bringt der Aussie Collie bereits durch seine Elterntiere eine hohe genetische Ähnlichkeit mit – was zu relativ vorhersehbaren Eigenschaften führen kann, allerdings auch gewisse Risiken birgt (mehr dazu unten).
Namenssynonyme
Der Aussie Collie ist unter mehreren Bezeichnungen bekannt, die sich meist aus der Kombination der Elterntiere ergeben. Zu den gängigen Synonymen oder Alternativbezeichnungen gehören:
Australian Collie
Aussie Shepherd Collie Mix
Collie Aussie Mix
Aussie × Collie
Da es sich um keine offiziell anerkannte Rasse handelt, gibt es keinen einheitlich geschützten Namen, und Züchter verwenden oft unterschiedliche Begriffe. Wichtig ist daher, bei der Adoption oder beim Kauf genau zu prüfen, welche Elterntiere wirklich beteiligt sind und ob es sich um einen ersten Generationenmix (F1) oder um eine durchdachte Mehrgenerationenkreuzung handelt.
Kritik am Aussie Collie
Wie bei vielen Hybridrassen gibt es auch beim Aussie Collie kritische Stimmen, insbesondere aus dem Bereich des Tierschutzes und der seriösen Zucht. Ein häufiger Kritikpunkt ist, dass solche Hunde aus purer Optik oder Marketinggründen gezüchtet werden, ohne Rücksicht auf Gesundheit, Wesenstyp oder genetische Eignung. Besonders problematisch wird es, wenn Züchter zwei Linien ohne Hüteerfahrung oder mit Verhaltensdefiziten verpaaren – das kann zu Nachkommen führen, die neurotisch, unsicher oder extrem überfordert mit Alltagssituationen sind.
Zudem bringen beide Rassen ein gewisses Risiko für Hüteverhalten gegenüber Kindern, Joggern oder Fahrrädern mit. Wenn diese Tendenzen nicht von Beginn an korrekt geleitet werden, kann es zu problematischem Verhalten kommen – besonders in belebten Wohnumfeldern.




Alternativer Name | Australian Collie, Aussie Shepherd Collie Mix, Collie Aussie Mix |
Herkunft | USA - Schottland |
Lebenserwartung | 10 - 16 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeintensiv |
Aktivitätslevel | hoch - durchschnittlich bis hoch |
FCI | Nicht anerkannt |
AKC | Nicht anerkannt |
KC | Nicht anerkannt |
Weitere Australian Shepherd Mischlinge
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Charaktereigenschaften: Klug, sensibel und stets arbeitsbereit
Ein gut sozialisierter und artgerecht gehaltener Aussie Collie kann ein traumhafter Familien- und Arbeitshund sein. Er gilt als sehr menschenbezogen, loyal und lernwillig – eine Kombination, die ihn besonders in aktiven Familien, bei Hundesportlern oder in der Therapiehundearbeit beliebt macht. Viele Aussie Collies zeigen eine außergewöhnlich schnelle Auffassungsgabe, was sie leicht trainierbar, aber auch schnell unterfordert machen kann.
Typisch ist ihre hohe Sensibilität: Sie reagieren stark auf Stimmungslagen ihrer Bezugspersonen und eignen sich daher gut für ruhige, feinfühlige Menschen, die mit positiver Verstärkung und Struktur arbeiten. Gleichzeitig brauchen sie eine klare Führung, da sie sonst schnell selbst entscheiden wollen – eine Eigenschaft, die sowohl vom Collie als auch vom Aussie stammen kann.
Bei unzureichender Auslastung, fehlender Anleitung oder inkonsequenter Erziehung entwickeln Aussie Collies oft Verhaltensprobleme wie Nervosität, Bellen oder Kontrollverhalten. Daher sollten sie nur in Hände kommen, die sich mit Hütehunderassen auskennen oder bereit sind, sich intensiv mit deren Besonderheiten auseinanderzusetzen.
Charakter
Verwendungen




Erkrankungen & Pflege
Wie bei allen Mischlingen hängt die Gesundheit des Aussie Collies stark von der Zuchtqualität und den Elterntieren ab. Da beide Ursprungsrassen einige genetische Erkrankungen mitbringen können, ist eine gesundheitliche Vorsorge durch entsprechende Gentests besonders wichtig. Mögliche Krankheitsrisiken sind:
Hüft- und Ellbogendysplasie
Augenerkrankungen (z. B. Collie Eye Anomaly, Katarakt)
MDR1-Gendefekt (Überempfindlichkeit auf bestimmte Medikamente, sehr häufig bei Collies)
Epilepsie
Degenerative Myelopathie
Autoimmunerkrankungen (selten, aber möglich)
Die Pflege hängt vom Felltyp ab, der je nach Elterntier variiert: Viele Aussie Collies haben ein dichtes, mittellanges bis langes Fell mit Unterwolle, das regelmäßig gebürstet werden sollte – mindestens mehrmals wöchentlich, im Fellwechsel auch täglich. Ohne Pflege kann das Fell leicht verfilzen. Auch die Kontrolle von Ohren, Augen und Krallen sollte zur Routine gehören, da bewegungsfreudige Hunde schnell kleine Verletzungen übersehen.


Mögliches Aussehen des Aussie Collie
Im Erscheinungsbild ist der Aussie Collie oft ein echter Hingucker: athletisch, harmonisch gebaut und oft mit ausdrucksstarkem Gesicht. Die Schulterhöhe liegt meist zwischen 48 und 60 cm, das Gewicht bei etwa 18 bis 28 kg, je nach Geschlecht und Linie. Der Körper ist meist sportlich und muskulös, der Kopf fein geformt, mit wachen Augen und meist hängenden oder halbstehenden Ohren.
Das Fell kann in vielen Farben auftreten, darunter:
Black Tricolor,
Blue Merle,
Sable,
Weiß mit Abzeichen,
oder Red Merle.
Die Augenfarbe variiert von Braun über Bernstein bis zu Blau, gelegentlich auch unterschiedlich gefärbt (Heterochromie) – besonders typisch, wenn der Australian Shepherd-Anteil stark durchkommt.
Die Rute kann lang oder leicht buschig sein, manchmal auch verkürzt (z. B. durch Genetik beim Aussie). Insgesamt wirkt der Aussie Collie lebhaft, aufmerksam und beweglich, was sein Temperament treffend widerspiegelt.



Bekannte Krankheiten
Hüftdysplasie (HD)
Hüftdysplasie (HD) ist eine genetisch bedingte Erkrankung bei Hunden, bei der das Hüftgelenk nicht richtig geformt ist. Dies führt zu Schmerzen, Steifheit und Bewegungseinschränkungen.
Ellbogendysplasie (ED)
Die Ellenbogengelenksdysplasie ist ein chronisch verlaufender Krankheitskomplex des Ellenbogengelenks schnellwüchsiger Hunderassen
MDR1-Defekt
Der MDR1-Defekt ist ein Defekt im MDR1-Gen, der bei einigen Hunderassen und beim Mensch auftreten kann. Dadurch kommt es zur mangelhaften oder fehlenden Synthese eines bestimmten Proteins, welches ein wichtiger Bestandteil der Blut-Hirn-Schranke ist, was zur Überempfindlichkeit gegenüber manchen Arzneimitteln führt.
Progressive Retina Atrophie (PRA)
Die progressive Retinaatrophie (PRA) ist ein langsam fortschreitendes Absterben der Netzhaut von Hunden
Taubheit
Trifft oftmals im Alter auf.
Epilepsie
Definition: Hund Epilepsie vor, wenn beispielsweise mindestens zwei epileptische Anfälle im Abstand von mehr als 24 Stunden auftreten
Collie Eye Anomaly (CEA)
Die Collie Eye Anomaly (dt. Collieaugen-Anomalie, abgekürzt CEA) ist eine Erbkrankheit verschiedener Hunderassen aus der Familie der Collies
Augenerkrankungen
Treten häufig bei Allergien und Unverträglichkeiten auf.
FAQ
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Ein Aussie Collie ist eine Kreuzung zwischen einem Australian Shepherd und einem Collie.
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Aussie Collies können unterschiedlich aussehen, aber oft ist erkennbar, dass es sich hierbei um einen Mix aus Collie und Australien Shepherd handelt.
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Aussie Collies sind in der Regel zwischen 50 und 60 cm groß und wiegen 18 und 28 kg.
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Australian Shepherd- und Collie-Mischlinge sind in der Regel sehr intelligente, treue und energiegeladene Hunde. Sie sind großartige Familienhunde und kommen gut mit Kindern aus.
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Ja, Aussie Collies brauchen viel Bewegung und Anregung, um glücklich und gesund zu bleiben. Sie lieben es, aktiv zu sein, und zeichnen sich oft bei Hundesportarten wie Agility und Flyball aus.