Darf ich mit meinem Hund Fahrrad fahren?
Fahrradfahren mit dem Hund – besonders für sportliche Fellnasen ist das eine willkommene Abwechslung. Hunde (und Menschen) bekommen dadurch mehr Bewegung, sind länger an der frischen Luft und sehen mehr von der Welt. Damit ihr und eure Vierbeiner euch richtig für das Fahrradabenteuer vorbereiten könnt, haben wir euch hier die wichtigsten Fakten rund ums Radfahren mit Hund zusammengestellt.
Diese Voraussetzungen sollten eure Hunde mitbringen
Wie wohl für jede Sportart, gilt auch hier, dass eure Hunde fit genug sein sollten. Sind sie jung und gesund, ist das kein Problem. Bei älteren Hunden solltet ihr nach Augenmaß entscheiden, ob ihnen noch längere Strecken zuzumuten sind. Kranke Hunde oder auch kleine, kurzatmige Hunde wie Möpse oder Französische Bulldoggen sind nicht für das Fahrradfahren geeignet, da sie körperlich bedingt zu wenig Luft beim Laufen bekommen. Das bedeutet aber nicht, dass ihr sie nicht mitnehmen könnt. Fahrradkörbe und Hundefahrradanhänger passen an jedes Rad und was gibt es schöneres als das hechelnde Grinsen, wenn sie von Frauchen und Herrchen durch die Landschaft kutschiert werden.
Die richtige Ausrüstung darf nicht fehlen
Ganz wichtig: die Leine. Zwar könnt ihr je nach Reife und Gehorsamkeit euren Hund auch ohne Leine neben euch herlaufen lassen, dies ist aber besonders im Stadtverkehr nicht zu empfehlen. Welche Leine ist aber nun am geeignetsten?
Ein absolutes Tabu beim Radfahren ist, die Leine am Halsband zu befestigen. Plötzliche Bewegungen oder Stopps können bei der höheren Geschwindigkeit zu schweren Verletzungen führen. Dasselbe gilt übrigens für die Befestigung der Leine am Lenkrad. Auch die Flexileine gehört nicht hierher. Ständig nur mit einer Hand zu fahren, erhöht das Risiko für Unfälle, sowohl für euch als auch für eure Vierbeiner. Stattdessen bietet sich hier am besten das Brustgeschirr an, mit dem der Leinendruck gleichmäßig verteilt wird und eure Fellnase sich besser führen lässt.
Möchtet ihr beim Fahren beide Hände freihaben, könnt ihr euch die Leine – z. B. die Joggingleine – um die Brust binden oder aber eine Hundehalterung ans Rad montieren. Letzteres ist am sichersten, verhindert, dass die Leine sich im Rad verfangen kann und wirkt dämpfend gegenüber ruckartiger Bewegungen des Hundes.
Was sagt das Hundegesetz dazu? Deutschland
Nun zu der wichtigsten Frage: Ist das Mitnehmen von Hunden beim Fahrradfahren überhaupt erlaubt? Ja! Die deutsche Straßenverkehrsordnung verbietet lediglich das Führen von Hunden aus Kraftfahrzeugen wie Auto oder Motorrad. Vorausgesetzt die begleitende Person kann ausreichend auf den Hund einwirken, sodass er nicht den Verkehr gefährdet, dürfen Hunde beim Fahrradfahren geführt werden.
Unbedingt beachten sollte man, ob die Hunderasse überhaupt für lange Laufstrecken geeignet ist. Denn lässt man einen kurzbeinigen oder kranken Hund längere Zeit neben sich her laufen, kann man wegen Tierquälerei angezeigt werden.
Ansonsten steht rechtlich dem Fahrvergnügen mit euren Vierbeinern nichts mehr im Wege. Damit sie sich an das Nebenherlaufen gewöhnen, solltet ihr unbedingt mit euren Hunden üben, bevor ihr euch das erste Mal auf den Drahtesel schwingt, um sie und euch vor vermeidbaren Unfällen zu schützen.
Für Österreich gilt etwas anderes! Achtung!
Darf ich mit meinem Hund Fahrrad fahren in Österreich? Nein! In Österreich sieht das leider ganz anders aus, als in Deutschland. "Die Wiener Tierschutzombudsstelle warnt: Das Mitführen eines angeleinten Hundes am Fahrrad ist in Österreich laut Straßenverkehrsordnung verboten. Wer sich nicht daran hält, dem droht eine Strafe von bis zu 726 Euro." heißt es in einem Artikel der Tiroler Tageszeitung vom 20.Mai 2020. Also ist es in Österreich verboten mit dem Hund Fahrrad zu fahren.