Polnische Bracke

Polnische Bracke Rassebeschreibung: Charakter & Co

Dogs/Active

Herkunft und Verwendung

Die Polnische Bracke, auch Ogar Polski genannt, ist eine traditionelle Jagdhunderasse aus Polen mit einer langen Geschichte. Bereits im 11. Jahrhundert wird die Jagd mit diesen Hunden in Chroniken erwähnt, und im 14. Jahrhundert waren sie bereits fester Bestandteil der königlichen Jagdgesellschaften. Über Jahrhunderte hinweg wurde die Rasse für ihre Fähigkeit geschätzt, Wild auf frischer Spur zu verfolgen, wobei sie mit ihrer charakteristischen Stimme laut Jagdsignale gab.

Verwendung früher und heute

Früher wurde die Polnische Bracke zur Jagd auf Hasen, Füchse, Rotwild und Wildschweine eingesetzt. Nach gesetzlichen Änderungen wird sie heute in Polen hauptsächlich für die Jagd auf Wildschweine und Füchse genutzt. Besonders in den Bergregionen ist ihre Fähigkeit, sich in schwierigen Geländeformen sicher zu bewegen, von großem Vorteil.

Bannerbild: Depositphotos / CaptureLight
Hunde nach Herkunftsland. Polnische Hunderassen. Infografische Vorlage. Vektor-Illustration Typischer schwarzer polnischer Jagdhund auf einer grünen Wiese
Alternativer Name Ogar Polski
Herkunft Polen
Lebenserwartung 12 - 14 Jahre
Pflegeanforderungen pflegeleicht
Aktivitätslevel durchschnittlich
FCI Laufhunde
AKC Nicht anerkannt
KC Nicht anerkannt
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Grundlegender Charakter

Obwohl sie ursprünglich für die Jagd gezüchtet wurde, zeigt die Polnische Bracke auch eine enge Bindung zu ihrer Familie. Sie ist loyal, anhänglich und leicht zu halten, während sie gegenüber Fremden ein gewisses Misstrauen zeigen kann. Ihre tiefe, kräftige Stimme gibt ihr während der Jagd eine klare Signatur, die von Jägern als „Laut geben“ bezeichnet wird.

Dank ihres ausgeglichenen Wesens kann sie auch als Familienhund gehalten werden, wenn sie genügend Bewegung und geistige Beschäftigung erhält. Ihr stark ausgeprägter Jagdtrieb macht jedoch eine konsequente Erziehung erforderlich.

Charaktereigenschaften im Überblick

  • Arbeitswillig: Ursprünglich für die Jagd gezüchtet, besitzt die Polnische Bracke einen starken Trieb. Ihr intelligentes und fokussiertes Wesen macht sie zu einem idealen Jagdpartner.
  • Familienfreundlich: Trotz ihres Jagdinstinkts ist sie auch ein liebevoller Familienhund. Mit Kindern versteht sie sich in der Regel gut, wobei eine frühe Sozialisierung hilfreich ist.
  • Loyal: Ihre Loyalität gegenüber ihrer Familie ist bemerkenswert. Sie baut eine tiefe Bindung zu ihrem Besitzer auf und zeigt oft Schutzinstinkte.
  • Aktiv: Die Polnische Bracke benötigt viel Bewegung und mentale Anregung. Ein aktives Zuhause ist daher ideal für sie.

Sozialverhalten und Training

Die Polnische Bracke ist im Allgemeinen sozial verträglich. Allerdings kann ihr Jagdinstinkt bei Begegnungen mit kleineren Tieren durchkommen. Ein frühes und konsistentes Training, insbesondere in Bezug auf Abruf und Leinenführung, ist daher unerlässlich.

Polen

Pflegeanforderungen

Die Polnische Bracke besitzt ein kurzes und glattes Fell, welches als pflegeleicht gilt. Allerdings bedeutet dies nicht, dass die Pflege gänzlich vernachlässigt werden kann: Einmal wöchentliches Bürsten reicht aus, um lose Haare zu entfernen und das Fell glänzend zu halten. Baden sollte nur bei Bedarf erfolgen. Übermäßiges Baden kann die natürlichen Öle des Fells entfernen. Die Ohren sollten regelmäßig überprüft und bei Bedarf gereinigt werden, um Infektionen vorzubeugen.

Gesundheitliche Aspekte

Obwohl die Polnische Bracke als robuste Rasse bekannt ist, gibt es einige gesundheitliche Anfälligkeiten. So ist zum Beispiel die Hüftdysplasie häufige Erkrankung bei mittelgroßen bis großen Hunden. Außerdem sind diese Hunde für Ohrenentzündungen aufgrund ihrer hängenden Ohren anfälliger.

Es wird empfohlen, regelmäßige tierärztliche Untersuchungen durchführen zu lassen, um potenzielle Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen.

Zucht

Die Zucht der Polnischen Bracke erfordert Kenntnisse über die Rasse und die Verantwortung, gesunde und charakterfeste Welpen zu züchten:

  • Zuchtstandard: Züchter sollten den von anerkannten Vereinen und Verbänden festgelegten Rassestandard befolgen.
  • Gesundheitstests: Vor der Zucht sollten beide Elterntiere auf bekannte gesundheitliche Probleme getestet werden.
  • Sozialisation: Die frühzeitige Sozialisation der Welpen ist entscheidend für ihre Entwicklung zu gut angepassten, ausgewogenen Hunden.

Die Pflege der Polnischen Bracke ist im Vergleich zu anderen Rassen unkompliziert. Dennoch erfordern ihre Gesundheit und vor allem die verantwortungsvolle Zucht Aufmerksamkeit und Engagement. Regelmäßige Kontrollen und eine gute Kenntnis der rassetypischen Gesundheitsprobleme tragen dazu bei, dass diese wundervolle Rasse ein langes und gesundes Leben führt.

Hintergrund
Polnischer Hundewelpe im Frühlingsgarten

Diese Rasse ist ein mittelgroßer, kräftiger Hund, dessen Körperbau eher auf Ausdauer als auf Schnelligkeit ausgelegt ist. Seine rechteckige Silhouette zeigt einen etwas längeren Körper im Verhältnis zur Widerristhöhe. Der Rücken ist lang, breit und muskulös, die Lenden sind relativ kurz und die Kruppe leicht gerundet. Die tiefe Brust verleiht ihm eine starke Lungenkapazität, während die flachen, gut gewölbten Rippen für Stabilität sorgen.

Die Rute ist lang, kräftig und leicht gebogen, reicht bis unter das Sprunggelenk und wird beim langsamen Gehen leicht aufgerichtet. Während der Jagd trägt der Hund sie unterhalb der Rückenlinie mit einer leichten Drehung zur Seite. Die Unterseite der Rute ist mit dichterem, etwas längerem Haar bedeckt.

Kopf und Ausdruck

Der Kopf der Polnischen Bracke ist schwer und rechteckig, mit einem breiten, leicht gewölbten Schädel und einem deutlich ausgeprägten Hinterhauptbein. Die Augenbrauenbögen sind stark entwickelt, wodurch der Hund einen aufmerksamen Ausdruck erhält. Der Stopp ist klar definiert, und der Fang ist lang, tief und vorne stumpf. Die obere Lefze ist dick und hängend, mit ausgeprägten Falten in den Lippenecken.

Die mittelgroßen, hängenden Ohren sind tief angesetzt, an den Spitzen leicht abgerundet und liegen eng an den Backen an. Die dunkelbraunen Augen, die leicht schräg stehen, verleihen der Bracke einen sanften, intelligenten Blick. Der Nasenrücken ist gerade, mit einem großen, breiten schwarzen Nasenschwamm.

Bewegung und Gliedmaßen

Die Polnische Bracke wurde für die Jagd in unwegsamem Gelände gezüchtet, weshalb sie eine stabile und kraftvolle Laufweise hat. Ihr Trab ist langsam und ausdauernd, während sie während der Jagd in einem nicht zu schnellen Galopp arbeitet.

Die kräftige Vorderhand zeigt eine stabile Knochensubstanz mit gut bemuskelten Schultern. Die Ellenbogen liegen eng am Körper an, und die Pfoten sind rund, kompakt und mit kräftigen Ballen ausgestattet. Auch die Hinterhand ist stark bemuskelt, mit langen, breiten Oberschenkeln und gut gewinkelten Kniegelenken. Das Sprunggelenk ist tief angesetzt, was die Stabilität in unwegsamem Gelände erhöht.

Fell und Farbgebung

Das mittellange, dichte Fell schützt den Hund vor Kälte und Feuchtigkeit. Es ist am Kopf, Fang, Ohren und Läufen kürzer und glatter, während es am Rücken, Nacken und der Rutenunterseite dichter und etwas länger ist. Die Unterwolle ist weich und bietet zusätzlichen Schutz.

Die typische Farbgebung besteht aus einem dunklen Sattel, der sich von Kopf bis zum Rutenansatz erstreckt. Das restliche Fell zeigt verschiedene Rotbraun-Schattierungen, die von dunklem Gelb bis zu Mahagoni reichen. Besonders auffällig ist die dunklere Färbung der Ohren und des Gesichts, während kleine weiße Abzeichen an Brust, Zehen oder der Rutenspitze vorkommen können.

Größe und Wesen

Mit einer Widerristhöhe von 56 bis 65 cm bei Rüden und 55 bis 60 cm bei Hündinnen gehört die Polnische Bracke zu den mittelgroßen Laufhunden. Ihr kräftiger Körperbau und ihre hohe Ausdauer machen sie zu einem geschätzten Begleiter für aktive Jäger.

Felllänge kurz
Fell glatt
Ohrenform Schlappohr
Rute lang
Anatomie kräftig
Größe ♀ 55 - 60 cm
Gewicht ♀ 20 - 26 kg
Größe ♂︎ 56 - 65 cm
Gewicht ♂ 25 - 32 kg
Geeignet für Kinder
  • Die Polnische Bracke, auch Ogar Polski genannt, stammt aus Polen und hat eine lange Geschichte als Jagdhund. Bereits im 11. Jahrhundert wird die Rasse in historischen Chroniken erwähnt. Sie wurde ursprünglich für die Jagd auf Hasen, Füchse, Rotwild und Wildschweine gezüchtet.

  • Heutzutage wird die Rasse vor allem für die Jagd auf Wildschweine und Füchse genutzt. Da die Jagd auf Hasen in Polen weitgehend verboten wurde, hat sich ihr Einsatzgebiet verändert. Dank ihrer ausdauernden und kräftigen Statur eignet sie sich besonders für unwegsames Gelände.

  • Ja, sie gilt als loyal, anhänglich und leicht zu halten. Sie baut eine enge Bindung zu ihrer Familie auf und ist freundlich gegenüber ihren Bezugspersonen. Allerdings kann sie gegenüber Fremden misstrauisch sein und braucht eine klare, konsequente Führung.

  • Die Polnische Bracke ist ein ausdauernder Laufhund, der täglich viel Bewegung benötigt. Lange Spaziergänge, Fährtenarbeit und geistige Beschäftigung sind wichtig, um sie artgerecht auszulasten. Reine Wohnungshaltung ohne Jagd oder alternative Beschäftigung ist nicht empfehlenswert.

  • Als ehemaliger Meutehund ist die Polnische Bracke in der Regel sozial und verträglich mit anderen Hunden. Sie lebt gern mit Artgenossen zusammen, kann aber aufgrund ihres Jagdtriebs kleineren Tieren gegenüber einen starken Beutetrieb zeigen.

  • Diese Rasse ist intelligent und arbeitsfreudig, aber auch eigenständig und selbstbewusst. Eine konsequente Erziehung mit positiver Verstärkung ist notwendig, um ihren Jagdtrieb kontrollierbar zu halten. Besonders das Rückruftraining erfordert Geduld und Konsequenz.

  • Aufgrund ihres starken Jagdtriebs ist der Freilauf nicht immer empfehlenswert. In sicher eingezäunten Gebieten oder mit Schleppleine kann sie trainiert werden, aber bei Wildsichtung kann sie schwer abrufbar sein.

  • Das dichte Fell ist pflegeleicht und benötigt nur gelegentliches Bürsten. Während des Fellwechsels hilft regelmäßiges Bürsten, um lose Haare zu entfernen.

Quellen und relevante Links

FCI Rassestandard (Deutsch)

Abgerufen am 10.03.2025

UKC Rassestandard (Englisch)

Abgerufen am 10.03.2025

Hans Räber (2014). Enzyklopädie der Rassehunde, Band 2. Franckh-Kosmos Verlags-Gmbh & Company KG.

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