Australian Kelpie, Hund mit Stehohren, braun tan Hund, Australische Rasse, Schäferhund, Sheepdog Hunderatgeber 25.11.2021

Hund: Vom Züchter oder aus dem Tierheim?

Das sind die wichtigsten Fakten zu dieser Entscheidung!

Die Entscheidung steht: Es soll ein Hund ins Haus. Aber was für einer soll es sein? Eine Rassehund vom Züchter, oder lieber ein Vierbeiner aus dem Tierheim? Die Meinungen und Ansichten gehen weit auseinander. Beides hat Vor- und Nachteile und eine Antwort auf diese Frage ist so individuell wie der Mensch. Um den vierbeinigen Kumpel fürs Leben zu finden, ist es besonders wichtig, sich vor der Entscheidung umfassend zu informieren, welches Tier am besten zu seinem künftigen Besitzer passt. Diese Überlegung hat auch Auswirkungen auf die Entscheidung, ob es ein Tierheim-Hund werden soll oder ein Vierbeiner vom Züchter. 

Tierheim-Hunde 

Irgendwann ist der große Tag da: Der Haushalt ist hundegerecht ausgestattet, eine Haftpflichtversicherung wurde abgeschlossen – das neue Familienmitglied kann einziehen. Die Vorfreude ist meistens groß. Bei vielen Tierliebhabern ist sie umso größer, wenn es ein Hund aus dem Tierschutz sein soll. Hier leben Tiere aus nicht artgerechter Haltung, solche, die durch den Tod ihres Besitzers ins Heim umziehen mussten oder ausgesetzte Vierbeiner. Auch Straßenhunde aus dem Ausland werden dort untergebracht. Ziel der Tierheime ist, für alle Schützlinge ein gutes Zuhause zu finden, und wer sich nach einem Hund umsieht, tut sicher ein gutes Werk, einem solchen Tier eine Heimat zu geben.

Tierheim, Säugetier, Hunderasse, Canidae, Hund, Zwinger, Schnauze, Fleischfresser, Straßenhund Shutterstock / Okssi

Tierheimhunde: Besser mit Erfahrung

Doch gerade Tierheim-Hunde sind manchmal eine echte „Wundertüte“. Oft kann niemand genau sagen, welche Charaktereigenschaften das Tier in bestimmten Situationen zeigt, wie die so wichtige Prägungsphase und die Sozialisierungsphase verlief und welche negativen Erfahrungen der Vierbeiner in seinem bisherigen Leben gemacht hat. Für besonders unerfahrene Halter können die Auswirkungen der Vergangenheit problematisch werden: Wie sich zum Beispiel verhalten, wenn sich herausstellt, dass der neue Hund Angst vor Autos oder Kinderlärm hat? Außerdem gibt es Hunde, die in ihrer Vergangenheit schwer misshandelt worden sind, dass sie nur wenige Chancen haben, außerhalb des Tierheims leben zu können – selbst wenn sich dort intensiv um die Vierbeiner bemüht wird. Diese Tiere werden normalerweise auch nicht vermittelt oder nur in sehr hundeerfahrene Hände gegeben.

Bei (Straßen)Hunden aus dem Ausland ist eine Einschätzung oft besonders schwierig, denn viele von ihnen sind traumatisiert. Besser ist es also, bereits über Hundeerfahrung zu verfügen, wenn es ein Vierbeiner aus dem Tierheim sein soll. Denn oft ist Erfahrung und viel Geduld erforderlich, um eine Bindung zu Tieren aufbauen zu können, die in ihrem Leben schon einiges durchgemacht haben. Und: Oft werden Hunde an ein Asyl abgegeben, die spezielle Bedürfnisse haben, weil sie gesundheitlich eingeschränkt sind. Das wirkt sich auf die Höhe der Kosten aus. Für regelmäßige medizinische Betreuung oder Spezialfutter sollte deshalb schon vorher ein entsprechender Betrag eingeplant werden.

Problematisch bei Hunden aus dem Ausland, besonders aus Süd- und Osteuropa, ist auch, dass viele von ihnen Krankheiten in sich tragen, die durch Insekten und Parasiten übertragen werden, die in unseren Breiten nicht vorkommen. Dabei handelt es sich häufig um Blutparasiten oder Ehrlichien oder Leishmanien und Filarien. Die Behandlung dieser Erkrankungen ist auf der zeitaufwändig und kostenintensiv, außerdem ist nicht immer eine Heilung zu erzielen.

Hund, Säugetier, Wirbeltier, Canidae, Hunderasse, Fleischfresser, Welpe, Tierheim, Schnauze, Hunde hinter Gittern, Zwinger für Hunde Shutterstock / FannyF

Vorteile von Hunden aus dem Tierheim

Vorteile eines Tierheimhundes auf einen Blick:

Im Vergleich zu einem Rassehund vom Züchter sind die Kosten geringer. Für Hunde aus einer anerkannten Zucht fallen bei manchen Rassen 2000 Euro und mehr an. Ein Tierheimhund wird gegen eine deutlich geringere Schutzgebühr abgegeben. Diese soll den Hund für zweifelhaften Neubesitzern schützen, denn – so der Gedanke dahinter – nur Menschen mit echtem Interesse bezahlen bis zirka 380 Euro für einen Hund

Sehr viele Tierheimhunde geben sich extrem dankbar, wenn sie sich in ihrem neuen Zuhause wohlfühlen.

Jeder Hund, der aus einem Tierheim stammt, macht Platz für ein anderes Tier in Not

  • Wer sich für einen Hund aus dem Tierheim entscheidet, kann davon ausgehen, dass dieser normalerweise vor der Vermittlung umfassend medizinisch untersucht worden sind. Alle Krankheiten können dabei jedoch nicht immer erkannt werden. Die meisten Tiere sind außerdem bereits sterilisiert oder kastriert
  • Vermittler im Tierheim haben meist viel Erfahrung und können oft gut einschätzen, welcher Hund passt
  • Vor der Entscheidung ist es möglich, dass Tier längere Zeit kennenzulernen und Zeit mit ihm zu verbringen
  • Ein Tierheimhund stammt meist aus schlechten Verhältnissen und erhält die Chance auf ein glückliches Leben
  • Wer keinen Welpen kaufen möchte, sondern lieber einen älteren oder ausgewachsenen Hund hätte, hat meist in einem Tierheim die größere Auswahl. Die meisten Züchter vermitteln ausschließlich Welpen, die Zuchthunde bleiben meist in der Familie

Hunde vom Züchter

Wer einen Hund von einem Züchter kaufen möchte, sollte sich ausschließlich unter anerkannten Zuchtstätten umsehen, die Mitglied in einem Verband sind. Seriöse Hundezüchter kennen sich mit Genetik aus und haben ihre Hunde im Zuchtverband eintragen lassen. Die Hunde haben Papiere, die die Zuchttauglichkeit bescheinigen. Damit ein Hund zur Zucht zugelassen wird, müssen strenge Kriterien erfüllt sein, zum Beispiel eine Untersuchung auf vererbbare Krankheiten. Seriöse Züchter sind auch daran zu erkennen, dass sie keine Massenware anbieten, sondern wenige, gut sozialisierte Tiere halten, die in die Familie eingebunden sind. Außerdem geben sie ihre Welpen nicht zu Jedermann, sondern machen sich ein Bild darüber, in welchen Verhältnissen der junge Hund großgezogen werden soll.

Vorteile von Rassehunden

Vorteil eines Rassehundes ist, dass sich die Besitzer des Welpen wegen rassetypischer Merkmale im Wesentlichen darauf einstellen können, wen sie sich ins Haus geholt haben. Außerdem kennt der Welpenkäufer die Umstände, in denen der Hund geboren und großgezogen wurde und kann seinen Hund von Anfang an erziehen – verpasst also nicht die wichtigen Entwicklungsphasen. Das ist gerade für Anfänger von Vorteil. Wenn der kleine Welpe in sein neues Zuhause abgeholt wird, hat er bereits die ersten Impfungen hinter sich, wurde mehrfach entwurmt und auch bereits an seine Umgebung und an Alltagsgeräusche gewöhnt. Doch schon vorher kann der Hundeinteressent seinen neuen Mitbewohner regelmäßig beim Züchter besuchen, sich von den Fortschritten des Vierbeiners überzeugen und erste Bande knüpfen.

Nachteile von Rassehunden

Welpen von Züchter haben jedoch ihren Preis, der – je nach Rasse - teilweise mehrere tausend Euro betragen kann. Das kann die Planungen schon einmal schnell durchkreuzen. Ein weiterer Nachteil beim Kauf von Zuchthunden ist, dass zumindest theoretisch ein Vierbeiner aus dem Tierheim um eine Chance auf ein neues Zuhause gebracht wird. Ein großes Thema sind auch rassetypische Erkrankungen bei Zuchthunden. Bei einigen Rassen häufen sich bestimmte Krankheiten. Ein bekanntes Beispiel ist die Hüftgelenkdysplasie beim Deutschen Schäferhund. Obwohl versucht wird, diese Erkrankungen zu eliminieren, gelingt das nicht immer. Hunderassen, bei denen ein begrenzter Genpool vorliegt, sollen häufig weniger robust sein. Andere Tiere können körperlich beeinträchtigt sein, weil bei der jeweiligen Rasse auf bestimmte Merkmale Wert gelegt wird.

Illegaler Welpenhandel

Die Suche nach dem Hundekumpel führt die Menschen nicht immer in Tierheim oder zum Züchter, sie suchen oft auch im Kleinanzeigenmarkt und im Internet nach geeigneten Tieren. Hier werden von unseriösen Vermehrern regelmäßig Hundewelpen angeboten, die aus dem Ausland stammen. Preislich liegen diese Rassehunde deutlich unter denen aus seriösen Zuchten. Diese Welpen jedoch werden meist zu früh von ihrer Mutter getrennt, durchschnittlich zwei bis vier Wochen anstelle der üblichen acht bis zwölf Wochen. Das führt regelmäßig zu starken Verhaltensproblemen bis in das Erwachsenenalter, weil die Hundekinder keine Chance hatten, durch die Mutter sozialisiert zu werden. Hinzu kommt, dass viele Welpen auf ihrer Reise nach Deutschland sehr geschwächt werden. In den meisten Fällen werden sie weder entwurmt noch geimpft. Der Heimtierausweis fehlt oder ist gefälscht. Sehr oft erkranken diese Welpen und werden im Tierheim abgegeben, weil die Besitzer die Kosten nicht zahlen können. Darüber hinaus leiden die Elterntiere in solchen Hundefabriken enorm, weil sie unter unerträglichen Bedingungen leben müssen.

Bannerbild: Shutterstock / Lisjatina
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