Steckbrief & Herkunft
Herkunft und Geschichte des Continental Bulldog
Der Continental Bulldog ist eine junge Hunderasse aus der Schweiz, die seit 2022 von der FCI anerkannt wurde. Sie entstand, um die geforderten Kriterien der Europa-Konvention über Zucht und Haltung von Heimtieren sowie des Schweizerischen Tierschutzgesetztes (Artikel 10) zu erfüllen. Dort wurden im Jahre 2000 Stimmen laut, die Zucht des English Bulldog aus Tierschutzgründen zu unterbinden, da immer extremere Richtungen eingeschlagen wurden. Um diese beliebte Rasse nicht gänzlich zu verlieren, gab es Bemühungen um eine neue Zuchtrichtung, die einen Bulldog mit gesundem Körper erschaffen sollte.
Diese Idee gewann in der Schweiz und vor allem in Deutschland schnell eine Vielzahl von Unterstützern. Unter strenger Aufsicht der zuständigen Gesellschaften wurde der English Bulldog mit dem Old English Bulldog gekreuzt. Schon nach wenigen Jahren und unterschiedlichen Zuchterfolgen kristallisierte sich tatsächlich ein Hund heraus, der dem ursprünglichen Typ des Bulldogs sehr nahe kommt. Um eine klare Abgrenzung zum English Bulldog herzustellen, bekam die neue Rasse den Namen "Continental Bulldog" und erfreut sich seitdem großer Beliebtheit.
Eignung und Haltung
Der Conti wird als Begleit- und Familienhund klassifziert und eignet sich hervorragend als solcher.




Alternativer Name | - |
Herkunft | Schweiz |
Lebenserwartung | 10 - 12 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeleicht |
Aktivitätslevel | niedrig |
FCI | Molossoide |
AKC | Nicht anerkannt |
KC | Nicht anerkannt |
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Typische Charaktereigenschaften des Continental Bulldog
Wer sich entschließt, einen Continental Bulldog zu kaufen, bekommt einen liebenswerten, selbstsicheren und freundlichen Hund. Vom Charakter ähnelt die neue Rasse dem Old English Bulldog.
Er gilt als ein in sich ruhender Typ, der mit sehr viel Charme durch das Hundeleben geht. Seinen Menschen ist er ein liebevoller Partner mit geradezu überschäumender Herzlichkeit. Am liebsten ist er überall dabei und begleitet seine zweibeinigen Freunde durch dick und dünn. Da er auch sehr gut mit Kindern und anderen Tieren zurecht kommt, ist der Continental Bulldog als Familienhund bestens geeignet. Der kräftige Vierbeiner ist aufmerksam und selbstsicher, niemals scheu oder gar aggressiv.
Aufgrund seines gutmütigen Wesens eignet sich der Continental Bulldog auch als Anfängerhund, sofern Ihr engagiert und bereit seid, seiner zeitweiligen Sturheit und Hartnäckigkeit mit liebevoller Konsequenz zu begegnen. Bereits Continental Bulldog Welpen müssen klare Grenzen erfahren, die unabdingbar einzuhalten sind. Ausgewachsen ist der freundliche Vierbeiner körperlich ein sehr starker und bisweilen stürmischer Hund, so dass Gehorsam seinem Menschen gegenüber umso wichtiger ist. Von Anfang an sollte eine vertrauensvolle Bindung zum Bulldog aufgebaut werden, dann ist er auch bereit, sich auf Euch und Eure Anforderungen einzulassen. Mit Zwang oder gar Härte scheitert jeder Erziehungsversuch auf ganzer Linie.
Charakter



Continental Bulldog-Zucht und Kauf
Bei der Continental Bulldog-Zucht steht die Gesundheit der Elterntiere und der Welpen im Vordergrund. Bei seriösen Züchtern könnt Ihr das Zuhause der Tiere besuchen, Fragen werden beantwortet und der Ablauf für die Übernahme der Welpen konkret besprochen. Die Continental Bulldog Welpen sollten gechipt, mehrfach entwurmt und geimpft sein. Sie verfügen über Abstammungspapiere, einen Impfpass und ein Gesundheitszeugnis.
Da diese Hunderasse recht neu ist, kann es schwierig sein, an seriöse Züchter zu gelangen. Achtet daher unbedingt auf die Aufzugsart, den Umgang mit den Hunden sowie mögliche Qualifikationen und Nachweise. Es ist besser, man unterstützt eine gesunde Zucht, als einen Partner zum Schnäppchenpreis zu ergattern.


Rassemerkmale des Continental Bulldog
Der Continental Bulldog wird von der FCI als Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer Molosser – Schweizer Sennenhunde), Sektion 2.1 (Molossoide - Doggenartige Hunde) klassifiziert. Der Rassestandard erfordert keine Arbeitsprüfung.
Gangwerk, Größe, Gewicht
Rüden dieser Rasse haben in der Regel eine Widerristhöhe zwischen 42-50 cm bei einem Gewicht von etwa 30kg, Hündinnen zwischen 40-48 cm bei 25kg.
Der Continental Bulldog führt regelmäßige, flüssige Bewegungen mit gutem Vortritt und raumgreifenden Schub aus.
Der Kopf
Der Kopfumfang vor den Ohren gemessen sollte die Widerristhöhe nicht um mehr als 10% übertreffen. Von vorne gesehen erscheint der Kopf annähernd quadratisch mit einer leichten Ausbuchtung der Jochbogen. Die Stirnpartie ist flach bis leicht gewölbt und Stirnfalten sind zwar vorhanden aber wenig ausgeprägt. Deutlich ausgeprögt ist hingegen der Stopp, jedoch ohne tiefe Einbuchtung. Von diesem ausgehend verläuft eine breite, eher flache Stirnfurche bis zur Schädelmitte.
Der Fang
Der breite Fang ist von vorne gesehen annähernd quadratisch und steht im Verhältnis zur gesamten Kopflänge 1:3 (Toleranz 1:4). Der Nasenrücken ist gerade, weder aufgebogen noch abfallend, dabei sollten beideits davon keine zu dicken Hautfalten zu sehen sein. Auf dem Fang sitzt ein breiter Nasenschwamm, der vollständig schwarz ist, mit großen und gut geöffneten Nasenlöchern.
Das Unterkiefer inklusive des Kinns ist breit und kantig. Bei geschlossenem Fang darf weder die Zunge noch jegliche Zähne sichtbar sein. Ein deutliches Kinn, das vorne nicht verdeckt ist durch die Oberlefzen, ist typisch. Die Lefzen selbst sollen dick sein mit Pigmentierung, am Rand gut geschlossen und möglichst vollständig. Die Lefzen des Oberkiefers sollen den Unterkiefer seitlich vollständig überlappen, die Lefzen des Unterkiefers sind möglichst anliegend. Die Backen sind straff und gut gerundet.
Ein Vorbiss von 1-5 mm ist ideal, dabei besteht aber eine Toleranz bis zu 10 mm. Die Zahnleisten im Ober- und im Unterkiefer stehen gerade und parallel, dabei sind die Zähne kräftig. Es gibt 6 regelmäßig gestellte, gut entwickelte Schneidezähne zwischen den breit auseinander platzierten Eckzähnen. Das Fehlen der PM1 erlaubt, die M3 werden nicht beachtet. Ein vollzahniges Gebiss ist aber anzustreben.
Die Augen & Ohren
Die runden Augen sind nach vorne gerichtet, weit auseinander liegend. Sie dürfen eder eingesunken noch hervorstehend sein. Wichtig sind außerdem gut anliegende, möglichst voll pigmentierte Augenlider. Beim geradeaus schauenden Hund soll kein Weiß (Sclera) sichtbar sein, dabei ist die Iris dunkelbraun.
Die kleinen und dünnen Ohren sind hoch angesetzt, dabei bildet ihr Ansatz mit der oberen Schädellinie eine Gerade. Sowohl Rosen- als auch Klappohren sind erlaubt.
- Rosenohr: Auf der Rückseite ist das Ohr nach innen gefaltet und zurückgelegt, der vordere Ohrenrand fällt nach außen und hinten, das Innere der Ohrmuschel ist teilweise sichtbar.
- Klappohr: Bei Aufmerksamkeit wird das Ohr nach vorne gekippt, so dass die Ohrenspitze ungefähr auf der Höhe des äußeren Augenwinkels liegt. In der Ruhe ist es seitlich am Kopf anliegend.
Alle anderen Ohrenformen sind als Fehler zu betrachten.
Der Rumpf
Der recht kurze und kräftige Hals darf nicht so kurz, dass der Kopf anscheinend direkt auf den Schultern sitzt. Er besitzt eine gut gewölbte Nackenlinie. Wenige Hautfalten im Bereich der Kehle sind erlaubt.
Der Widerrist liegt nur unbedeutend höher als die Lendenpartie. Insgesamt ergibt sich eine obere Profillinie, die so gerade wie möglich ist. Die Rückenlänge, vom Halsansatz bis zur Rutenwurzel, entspricht der Widerristhöhe. Der kurze, kräftige Rücken geht dabei in die Lenden über, die von oben gesehen nur unwesentlich schmaler als die Brustpartie sind, sowie eine leicht abfallende Kruppe.
Die Brusttiefe reeicht bis zu den Ellbogen, sie entspricht bei idealen Verhältnissen die Hälfte der Widerristhöhe. Die Rippen sind gewölbt und der Brustkorb geräumig. Der Bauch ist mäßig aufgezogen.
Die Rute
Tief angesetzt sollte die kräftige Rute am Ansatz dick sein und sich allmählich verjüngend. Rundum ist sie dicht behaart, aber ohne Fransen. Idealerweise reicht sie bis zu den Sprunggelenken und ist gerade oder leicht gebogen. In der Ruhe wird sie hängend, in der Bewegung angehoben, aber nicht über den Rücken gerollt getragen.
Die Gliedmaßen
Die Vorderläufe stehen auch von vorne gesehen gerade und sind stämmig und stark. Die Schulter ist breit, schräg und gut bemuskelt. Das Schulterblatt sowie der Ellenbogen sollen fest, der Obararm gut am Körper anliegen. Es besteht eine gute Winkelung zwischen Oberarm und Schulterblatt. Der Untarm ist kurz und kräftig aber nur wenig schräg gestellt.
Die Hinterläufe sind ebenso starkknochig und gut bemuskelt. sie stehen von hinten gesehen parallel. Sowohl das Knie- als auch das Spunggelenk sind gut gewinkelt, weder nach innen noch nach außen gedreht. Der Hintermittelfuß ist kurz und stark.
Die Pfoten des Continental Bulldog sind dick und geschlossen, weder nach innen noch nach außen gedreht. Die Krallen sind kurz und dunkel gewünscht.
Das Haarkleid
Die elastische Haut bildet keine Falten am Körper und an den Läufen. Sie ist mit kurzem, dichten Deckhaar, das glatt, glänzend und nicht borstig ist. Die Unterwolleist kurz, dicht und fein, wenn sie vorhanden ist (fehlende Unterwolle ist gestattet).
Farblich kann er grundsätzlich in allen Farben vorkommen, die von schwarzer Nase begleitet sind. Einfarbig, gestromt oder weiß kombiniert, mit oder ohne schwarze Maske. Ein Bestimmtes Fleckenmuster wird nicht angestrebt. Die Farben Blau und Braun sind jedoch nicht gestattet.
Felllänge | kurz |
Fell | glatt |
Ohrenform | Kippohr |
Rute | stummelig |
Anatomie | robust, massiv, stämmig |
Größe ♀ | 40 - 44 cm |
Gewicht ♀ | 22 - 27 kg |
Größe ♂︎ | 42 - 46 cm |
Gewicht ♂ | 25 - 30 kg |
Geeignet für | Anfänger |
Farben



FAQ
-
Ja, der Continental Bulldog ist ein hervorragender Familienhund.
-
Ja, der Continental Bulldog ist auch für Anfänger geeignet.
-
Ja, der Continental Bulldog wurde 2022 als eigenständige Rasse anerkannt.
-
Der Continental Bulldog erreicht meist ein Lebensalter von etwa 12 Jahren.
-
Der Continental Bulldog wiegt meist zwischen 25-30kg.
-
Der Continental Bulldog fand seinen Ursprung in der Schweiz.
-
Ja, der Continental Bulldog wird zu den Molossern gezählt.