Librela hat seit seiner Zulassung in Österreich Ende 2020 das Leben vieler Hunde verändert, die an Schmerzen aufgrund von Arthrose leiden. Aber was macht Librela so besonders und wie funktioniert es?
Häufig gestellte Fragen im Überblick
- Wie viel kostet Librela? Die Preise können variieren, aber im Allgemeinen liegen die Kosten für Librela Zoetis zwischen 100 und 140 Euro für 2 ml. Es ist ratsam, sich an deinen Tierarzt zu wenden, um genaue Preisinformationen zu erhalten.
- Wann darf Librela nicht angewendet werden? Es sollte nicht bei Hunden unter 12 Monaten, bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem sonstigen Bestandteil, bei für die Zucht vorgesehenen sowie trächtigen oder laktierenden Tieren angewendet werden.
- Welche Nebenwirkungen gibt es bei der Verwendung von Librela? Es sind keine gravierenden Nebenwirkungen bekannt. Einige Hunde könnten jedoch Nebenwirkungen wie Schwellungen oder Müdigkeit erleben.
- Gab es Berichte über Todesfälle nach der Anwendung von Librela? Es gibt bisher keine Berichte über Todesfälle im Zusammenhang mit der Verwendung von Librela. Bei gesundheitlichen Bedenken sollte jedoch immer ein Tierarzt konsultiert werden.
Hintergrund: Arthrose bei Hunden
Es ist schockierend zu erfahren, dass fast 40% aller Hunde weltweit irgendwann in ihrem Leben an Arthrose, einer degenerativen Erkrankung der Gelenke, leiden. Während die Krankheit für Hunde nicht tödlich ist, führt es zu starken Schmerken und erheblichen Bewegungseinschränkungen. In vielen Fällen müssen sogar Euthanasien aufgrund der drastisch reduzierten Lebensqualität durchgeführt werden.

Inhaltsstoffe von Librela
Librela beinhaltet den Wirkstoff Bedinvetmabum, welcher ein Antikörper ist, der wie viele andere therapeutische Proteine in Eierstockzellen des Chinesischen Hamsters (CHO) exprimiert wird. Außerdem beinhaltet die Injektionslösung Methioninum.
Die speziellem Antikörper zielen darauf ab, den Schmerzübertragungszyklus zu hindern, indem sie gegen den Nervenwachstumsfaktor (NGF) wirken. Damit werden NGF-vermittelte Signalwege gehemmt, was eine Verringerung der Osteoarthritis-bedingten Schmerzen bewirkt.
Anwendung und Dosierung
Librela ist ein Tierarzneimittel, das unbedingt zuvor mit dem Tierarzt abgesprochen werden muss. Es wird in der Regel einmal monatlich subkutan als Injektion vom Tierarzt verabreicht. Dabei wird eine Dosierung von 0.5 -1.0 mg/kg Körpergewicht empfohlen. Es ist also wichtig, das Gewicht des Hundes zu kontrollieren.
Wirkungsweise
Eine der besonderen Eigenschaften von Librela ist seine Langzeitwirkung mit einer Halbwertszeit von ungefähr 16 Tagen bei Hunden mit Osteoarthrose. Nach etwa 2 Dosen bei einem Zeitabstand von 28 Tagen erreicht die Konzentration den Steady State.

Mögliche Nebenwirkungen von Librela bei Hunden
Folgende unerwünschte Nebenwirkungen wurden bisher beobachtet:
- lokale Reaktionen (Erytheme, Alopezie) an der Injektionsstelle
- Schmerzreaktionen unmittelbar nach der Injektion
- Selten: Polydipsie und/oder Polyurie (PD/PU)
- Sehr selten: klinische Symptome immunvermittelter Erkrankungen (hämolytische Anämie oder Thrombozytopenie)
- Sehr selten: Anaphylaktoide Reaktionen (z.B. Anaphylaxie, Juckreiz, Gesichtsschwellung)
Im letzteren Falle sollte eine entsprechende symptomatische Behandlung erfolgen.
Ausbleiben der Wirkung
Die wiederholte Anwendung von Bedinvetmab kann zur Bildung von Antikörpern gegen den Wirkstoff führen, was die Wirksamkeit verringern kann.
Sollte nach Gabe der zweiten Medikamentendosis keine signifikante Verbesserung im Zustand des Tieres feststellbar sein, wird empfohlen, dass unter Beratung des Tierarztes eine alternative Behandlungsmöglichkeiten erwägt wird.
Vorsicht bei speziellen Fällen
Falls ein Hund bereits erhebliche Bewegungsschwierigkeiten hatte, ist es ratsam, seine körperliche Aktivität schrittweise über mehrere Wochen zu erhöhen, um eine mögliche Überanstrengung zu verhindern.
Die gleichzeitige Verwendung von Bedinvetmab und nichtsteroidalen Entzündungshemmern (NSAIDs) sollte nach einer sorgfältigen Abwägung von Vor- und Nachteilen und nur unter strenger Überwachung durch einen Tierarzt erfolgen.
Quellen und relevante Links
CliniPharm/CliniTox
Abgerufen am 29.03.2024
VetClick
Abgerufen am 30.03.2024
A. Wright et al (2022). Identification of canine osteoarthritis using an owner-reported questionnaire and treatment monitoring using functional mobility tests. Wiley Online Library.
Abgerufen am 30.03.2024
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Abgerufen am 30.03.2024
American Animal Hospital Association
Abgerufen am 30.03.2024