Steckbrief & Herkunft
Herkunft und Entstehung des Bull-Pei
Der Bull-Pei ist ein sogenannter Designerhund, der aus der gezielten Kreuzung eines Shar Pei mit einer Englischen Bulldogge hervorgeht. Ziel dieser Hybridisierung war es, die robusten, aber oft gesundheitlich anfälligen Merkmale der Bulldogge mit der Unabhängigkeit, Intelligenz und Exotik des Shar Pei zu kombinieren. Beide Elternrassen stammen ursprünglich aus Asien bzw. Europa und haben eine lange Geschichte als Begleit- und Wächterhunde.
Die gezielte Zucht des Bull-Pei begann vermutlich in den USA in den späten 1980er- oder frühen 1990er-Jahren, als die Popularität von Hybridrassen zunahm. Die Idee dahinter: eine kompakte, familienfreundliche Rasse mit markantem Äußeren, die sowohl städtetauglich als auch anhänglich sein sollte. Bis heute ist der Bull-Pei allerdings nicht von offiziellen kynologischen Verbänden wie FCI oder AKC anerkannt, was bedeutet, dass es keine festen Standards gibt.
Namenssynonyme und mögliche Verwechslungen
Der Bull-Pei ist unter verschiedenen Namen bekannt, darunter:
Shar Pei Bulldog Mix
Bull Shar Pei
Seltener auch einfach als Pei-Bulldog
Achtung: Nicht zu verwechseln ist der Bull-Pei mit dem Miniature Bull Pei, der ebenfalls aus der Shar Pei-Linie stammt, aber mit Miniatur-Bulldoggen oder Pugs verpaart wurde. Die Bezeichnung „Bull-Pei“ wird zudem manchmal fälschlich auf andere Shar-Pei-Mischlinge angewendet, z. B. mit American Bullys oder Old English Bulldogs.
Diese Namensvielfalt kann für Verwirrung sorgen – gerade bei der Recherche im Internet oder bei der Auswahl aus einem Tierheim oder einer Zucht sollte man genau nachfragen, welche Rassen tatsächlich eingekreuzt wurden.
Kritik an der Zucht des Bull-Pei
Wie bei vielen Hybridrassen gibt es auch beim Bull-Pei kritische Stimmen, insbesondere aus dem tierschützerischen und veterinärmedizinischen Bereich. Beide Elterntiere gelten als kurzköpfige (brachycephale) Rassen, was bedeutet, dass sie anfällig für Atemprobleme, Hautfalteninfektionen und orthopädische Erkrankungen sind.
Die Idee, durch die Hybridisierung gesündere Tiere zu erzeugen, ist zwar theoretisch nachvollziehbar, wird aber in der Praxis oft nicht konsequent umgesetzt. Viele Bull-Peis stammen aus Vermehrerzuchten ohne Gesundheitskontrollen, was das Risiko vererbter Leiden sogar erhöhen kann.
Tierschützer und Tierärzte warnen daher vor der Verharmlosung solcher Kreuzungen. Wer sich für einen Bull-Pei interessiert, sollte sich umfassend über die Elterntiere informieren und kritisch prüfen, ob die Zucht verantwortungsvoll betrieben wurde.



Alternativer Name | Shar Pei Bulldog Mix, Bull Shar Pei, Pei-Bulldog |
Herkunft | UK - China |
Lebenserwartung | 9 - 12 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeleicht |
Aktivitätslevel | niedrig - durchschnittlich |
FCI | Nicht anerkannt |
AKC | Nicht anerkannt |
KC | Nicht anerkannt |
Weitere Englische Bulldogge Mischlinge
Weitere Shar Pei Mischlinge
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Mögliche Charaktereigenschaften des Bull-Pei
Der Bull-Pei vereint typischerweise die ruhige, gelassene Art der Bulldogge mit dem selbstständigen, manchmal distanzierten Temperament des Shar Pei. Viele dieser Hunde sind:
anhänglich und loyal gegenüber ihrer Bezugsperson,
aber auch stur, reserviert und wenig verspielt gegenüber Fremden,
wenig bellfreudig, aber wächterisch und aufmerksam.
Die Erziehung eines Bull-Peis erfordert Geduld, Konsequenz und Einfühlungsvermögen. Positive Verstärkung ist essenziell – Druck oder Härte führen meist zu Rückzug oder Widerstand. Frühe Sozialisierung mit Menschen, Kindern und anderen Hunden ist entscheidend, damit sich keine Unsicherheiten oder aggressiven Tendenzen entwickeln.
Typisch ist auch ein gewisser Dickkopf, gepaart mit hoher Sensibilität. Bull-Peis sind keine „funktionierenden“ Hunde, sondern benötigen Verständnis für ihre Eigenheiten. Wer das bietet, wird mit einem tief verbundenen, wachsamen und ruhigen Begleiter belohnt.
Charakter
Verwendungen
Mögliche Erkrankungen und Pflegeaufwand
Gesundheitlich bringt der Bull-Pei einige Herausforderungen mit, da beide Elternrassen zu erblich bedingten Problemen neigen. Häufige Erkrankungen können sein:
Hautfaltenentzündungen und Allergien, besonders bei übermäßiger Faltenbildung
Brachyzephales Atemwegssyndrom, wenn der Kopf zu kurz gezüchtet wurde
Hüftdysplasie und Ellbogenprobleme
Augenerkrankungen wie Entropium (Einrollen der Lider)
Übergewicht und damit verbundene Folgeprobleme
Die Pflege des Fells und der Hautfalten erfordert Aufmerksamkeit: Regelmäßiges Säubern der Falten (z. B. mit einem feuchten Tuch), Überprüfung auf Rötungen, und ggf. medizinische Pflegeprodukte gehören zur Routine. Das Fell selbst ist meist kurz und pflegeleicht, verliert aber bei Fellwechseln spürbar Haare.
Wichtig ist außerdem eine gute Ernährung mit Hautunterstützung (z. B. Omega-3-Fettsäuren), ausreichend Bewegung – angepasst an das individuelle Energielevel – und regelmäßige Tierarztbesuche zur Kontrolle von Haut, Augen und Gelenken.


Mögliches Aussehen des Bull-Pei
Optisch ist der Bull-Pei eine beeindruckende Mischung: meist kompakt, muskulös und mit einem auffälligen Gesicht. Typisch sind:
breiter Schädel, teils flacher als beim Shar Pei, mit kurzem Fang
auffällige Gesichtsfalten, je nach genetischem Einfluss mehr oder weniger ausgeprägt
kräftiger, tiefer Brustkorb, starke Vorderläufe
mittellanges bis kurzes Fell, dicht und glatt
Augen mandelförmig, oft tief liegend
Ohren klein, dreieckig und eng anliegend
Die Widerristhöhe liegt meist zwischen 40 und 50 cm, das Gewicht bei 18 bis 30 kg, wobei Rüden meist kräftiger gebaut sind. Farbtöne reichen von beige, fawn, braun, schwarz bis hin zu brindle – oft mit dunkler Maske.
Der Ausdruck wirkt häufig ernst oder würdevoll, was durch das faltige Gesicht noch verstärkt wird. Im Gesamteindruck vermittelt der Bull-Pei Kraft, Ruhe und Charakterstärke – ein Hund, der nicht jedem gefallen will, aber oft sehr eng an seine Bezugsperson gebunden ist.
Felllänge | kurz |
Fell | glatt |
Ohrenform | Schlappohr - Dreieck |
Rute | stummelig - eingerollt |
Anatomie | muskulös, massiv, quadratisch, stämmig, massiv, quadratisch, stämmig |
Größe ♀ | 31 - 51 cm |
Gewicht ♀ | 18 - 35 kg |
Größe ♂︎ | 31 - 51 cm |
Gewicht ♂ | 18 - 30 kg |
Geeignet für | - |
Bekannte Krankheiten
Augenerkrankungen
Treten häufig bei Allergien und Unverträglichkeiten auf.
Hautentzündungen
Können bei gewissen Rassen erblich bedingt sein.
Herzerkrankungen
Können häufig bei Hunden auftreten und teilweise medikamentös behandelt werden.
Atemprobleme
Bei Hunden mit verkürzter Schnauze können häufig Probleme der Atemwege auftreten.
Amyloidose
Amyloidose bezeichnet eine Gruppe von Erkrankungen, die ein gemeinsames Merkmal haben: die pathologische abnorme Ablagerung von einem faserigen Protein namens Amyloid in verschiedenen Geweben des Körpers. Mehrere Organe sind häufig beteiligt.
FAQ
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Ein Bull-Pei ist eine Kreuzung zwischen einer Englischen Bulldogge und einem Shar Pei.
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Ein Bull-Pei kann unterschiedlich aussehen, hat aber typischerweise die Kopf- und Körperform einer Englischen Bulldogge mit den Falten eines Shar Pei.
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Bull-Peis können je nach Größe der Elterntiere klein bis mittelgroß werden. Sie wiegen in der Regel zwischen 18-25 kg.
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Englische Bulldoggen- und Shar Pei-Mischlinge sind in der Regel freundlich und gutmütig, können aber manchmal auch willensstark und stur sein. Sie kommen in der Regel gut mit anderen Hunden und Kindern zurecht.
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Ja, Bull-Peis sind in der Regel gute Haustiere. Sie sind im Allgemeinen anhänglich und leicht zu erziehen.