Steckbrief & Herkunft
Herkunft und Geschichte des Presa Canario
Der „El perro de presa canario“, auch nur Presa Canario genannt, wurde das erste Mal in Aufzeichnungen, die von den Kanarischen Inseln (Teneriffa und Gran Canaria) kamen, im 16. Jahrhundert erwähnt. Sein Ursprung liegt damit in Spanien.
Dieser Hund soll direkt auf die ursprünglichen Molosser der antiken Welt zurückgehen. Es ist davon auszugehen, dass sich diese Rasse aus Kreuzungen des "majorero", damals einheimischen Hunden, mit molossoiden Hunden, die auf die Inseln gebracht wurden, entstand. Früher war er fast überall auf den Inseln als Wachhund anzutreffen. Einen Presa Canario zu besitzen gilt aber auch heute noch als ein besonderes Statussymbol.
Die FCI hat die Rasse mehrere Jahre halboffiziell geführt und im Jahre 2011 schließlich vollständig anerkannt. Dabei wurde er anfangs nur als Dogo Canario bezeichnet, um das oft als negativ gesehene Beiwort "Presa", übersetzt "Packer", zu ersetzen. Mittlerweile gab es jedoch wieder eine Namensänderung und seit 2019 lautet der offizielle Name Presa Canario.
Eignung und Haltung
Liebhaber der starken Typen haben den Dogo Canario längst auf das Festland und bis nach Deutschland gebracht. Hier ist er zwar immer noch selten, hat sich aber durchaus einen Namen als Dienst-, Schutz- und Familienhund gemacht. Grundsätzlich wird er aber als Wachhund für den Schutz von Rindern angesehen.
Der Presa Canario als Listenhund
In Deutschland (Bayern und Brandenburg) wird der Dogo Canario als Listenhund geführt. Er darf in diesen Gebieten nur unter Auflagen und einem höheren Steuersatz gehalten werden.
Auch in der Schweiz gibt es gewisse Kantonen (Freiburg, Schaffhausen, Thurgau), in welchen er aufgrund der Rasseliste behördlichen Vorgaben unterliegt. Die Haltung ist in diesen Kantonen bewilligungspflichtig, im Kanton Genf sogar ganz verboten.




Alternativer Name | Kanarische Dogge, Dogo Canario |
Herkunft | Spanien |
Lebenserwartung | 10 - 12 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeleicht |
Aktivitätslevel | durchschnittlich |
FCI | Molossoide |
AKC | Nicht anerkannt |
KC | Guardian Dog Group |
Presa Canario Mischlinge
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Typische Charaktereigenschaften des Presa Canario
Das Temperament der Kanarischen Dogge ist ausgeglichen und formbar. Bei diesem Hund gilt wie bei vielleicht keinem anderen, dass die Haltung und Erziehung den Hund ausmachen. Gut aufgezogen sind die sanften Riesen super Kumpel, verschmust und anhänglich. Auf den Kanaren ist er häufig als faul herumliegenden Wachhund anzutreffen. Erziehst du ihn aber zu Bewegungsfreude und gemeinsamer Unternehmung, kann er richtig sportlich sein.
Zu Menschen ist er freundlich, hat aber einen starken Beschützerinstinkt. So streunt er auch kaum herum und bleibt lieber an der Seite des Besitzers. Am besten geht ihr mit einem Dogo Canario-Welpen früh in eine Spielgruppe: Dort trifft er viele andere Hunde und Menschen und kann gut sozialisiert werden. Gelingen dabei gute Erfahrungen, bekommt man einen Hund, der unerschrocken und freundlich auf Neues reagiert.
Haltung und Beschäftigung
Wer einen großen Bauernhof, eine Pferderanch oder einfach nur ein großes Grundstück mit Garten besitzt, kann diesem Hund bieten, was er möchte. Draußen sein, an der frischen Luft und etwas beschützen - das liegt dieser Rasse im Blut. Der Presa Canario ist zwar auch für Ausflüge zu haben, genauso gerne bleibt er aber Zuhause und wacht geduldig, bis man zurück kommt. Häufig alleine und sich selbst überlassen kann er jedoch grummelig und misstrauisch werden.
Charakter
Verwendungen
Rassetypische Krankheiten des Presa Canario
Es sind keine häufiger auftretende Erkrankungen als bei anderen Hunderassen bekannt. Dennoch sollte auch aufgrund seiner Größe auf folgende geachtet werden:
- Hüftdysplasie
- Epilepsie
- Hautentzündungen
Presa Canario-Zucht und Kauf
Wer einen Presa Canario kaufen möchte, findet ihn bei ausgewählten Züchtern. Dabei sollte man mit einem Kaufpreis ab 1000 Euro rechnen. Wichtig ist es, auf einen seriösen Züchter zu achten: So könnt ihr mit Sicherheit einen relativ gesunden Welpen kaufen und eine gute zukünftige Zucht dieser Rasse unterstützen.
Kommt auch ein älterer Hund oder ein Welpe ohne berühmte Abstammung infrage, wird man vielleicht auch beim Tierschutz fündig.


Rassemerkmale des Presa Canario
Der Presa Canario wird von der FCI als Gruppe 2 (Schnauzer und Pinscher, Molosser und Schweizer Sennenhunde), Sektion 2.1 (Molosser, doggenartige Hunde) klassifiziert. Es wird laut Rassestandard keine Arbeitsprüfung gefordert.
Größe und Gewicht
Presa Canario-Rüden haben eine Größe von etwa 60-66 cm, Hündinnen etwa 56-62 cm. Entspricht ein Rasseexemplar allen anderen Merkmalen sehr gut, werden aber auch Abweichungen von +/- 2 cm geduldet. Das dazugehörige Mindestgewicht liegt bei Rüden bei 50 kg, das Maximalgewicht bei 65kg. Hündinnen sind mit mit einem Maß zwischen 40-55kg um einiges leichter.
Das Gangwerk
In der Bewegung ist der Presa Canario agil und geschmeidig. Die Bewegung muss raumgreifend sein, sodass sich eine lange Schrittweite ergibt. Die Rute wird dabei niedrig und der Kopf nur wenig über der Rückenlinie getragen. Bei Aufmerksamkeit werden der Kopf und die Rute aufgerichtet.
Der Kopf
Typisch für diese Rasse ist ein massiver, kompakter Kopf von brachyzephalem Typ, der mit dicker Haut bedeckt ist. Seine Form ähnelt einem leicht verlängerten Würfel und die oberen Begrenzungslinien von Oberkopf sowie Fang sind parallel oder leicht konvergierend. Der Schädel ist insgesamt in allen Richtungen leicht konvex. Das Stirnbein neigt dazu, flach zu sein.
Die Breite des Schädels ist fast identisch mit der Länge. Der Jochbogen ist ausgeprägt mit gut entwickelten, aber nicht ausgeprägten Backen- und Kiefermuskeln, und bedeckt mit loser Haut. Das Hinterhauptbein ist nur leicht, der Stopp hingegen mäßig ausgeprägt. Die Stirnbeinfurche ist gut definiert und beträgt ungefähr 2/3 der Schädelgröße.
Der Fang
Der Nasenschwamm des Presa Canario ist breit und schwarz pigmentiert in Übereinstimmung mit dem Fang. Die Nasenlöcher sind groß um eine gute Atmung zu ermöglichen. Der Fang selbst ist kürzer als der Schädel, macht aber normalerweise ca. 40 % der Gesamtlänge des Kopfes aus. Die Breite beträgt 2/3 des Schädels, dabei ist er sehr breit an der Basis und verengt sich etwas zum Nasenschwamm. Der Nasenrücken ist flach und gerade, nicht gebogen.
Die obere Lefzen sind hängend, aber nicht übermäßig. Von vorne gesehen bilden die oberen und unteren Lefzen ein umgekehrtes V. Die Lefzen streben leicht auseinander und ihre Innenseiten sind dunkel gefärbt. Diese Ratte hat üblicherweise ein Scherengebiss oder einen leichten Vorbiss (max. 2 mm). Ein Zangengebiss ist zugelassen, aber unerwünscht aufgrund der Abnutzung der Zähne. Der Zahnbogen ist an den Fangzähnen breit und mit großen Backenzähne, kleinen Schneidezähne und gut entwickelten Fangzähne ausgestattet.
Die Augen & Ohren
Die Augen haben eine leicht ovale Form und sind mittel bis groß. Die Farbe variiert von Dunkel- bis Mittelbraun, je nach Farbe des Haarkleides - eine helle Farbe kommt bei einem Rasseexemplar aber nie vor. Gut auseinander einsetzt wirken sie weder eingefallen noch hervorstehend. Die Augenlider sind schwarz pigmentiert und gut anliegend, niemals hängend.
Auch die mittelgroßen, natürlichen Hängeohren sind gut auseinander etwa über der Augenlinie angesetzt und mit kurzem, feinem Haar ausgestattet. Wenn sie gefaltet getragen werden, bilden sie ein Rosenohr. In den Ländern, in denen das Kupieren noch erlaubt ist, müssen sie aufgerichtet getragen werden.
Der Rumpf
Der muskulöse, massive Hals ist gerade, zylindrisch und in der Regel kürzer als die Kopflänge. An der unteren Halsseite ist die Haut lose und bildet eine leichte Wamme. Er geht in einen langen, breiten und tiefen Körper mit einer geraden oberen Profillinie über, der ohne Deformation von einer gut ausgeprägten, aber wenig sichtbaren Muskulatur gestützt wird. Die Linie ist dabei leicht vom Widerrist zur Kruppe ansteigend, da letztere 1-2 cm höher als der Widerrist liegt. Sie ist von mittlerer Länge, breit (insbesondere bei Hündinnen) und abgerundet. Wäre sie zu lang, könnte sie die Bewegung beschränken.
Die Brust des Presa Canario ist von großer Kapazität mit gut ausgeprägten Brustmuskeln. Von vorne oder seitlich gesehen soll die Brust mindestens bis zu den Ellenbogen reichen. Der Brustumfang ist normalerweise gleich der Widerristhöhe plus 45%. Die Rippen sind gut gewölbt. Insgesamt ergibt sich eine nur leicht aufgezogene untere Profillinie, die aber niemals hängend sein darf. Die Flanken sollten nur wenig betont sein.
Die Rute
Der mittelhohe Ansatz der Rute ist breit. Sie verjüngt sich zur Spitze, die bis zum Sprunggelenk reicht und hebt sich in der der Bewegung säbelförmig, ohne sich einzurollen oder zum Rücken zu biegen. In der Ruhe hingegen soll sie gerade hängend mit einer leichten Kurve an der Spitze getragen werden.
Die Gliedmaßen
Die Schulter weist eine gute Neigung auf und geht in einen ebenso gut gewinkelten, schrägen Oberarm weiter und Ellenbogen, die nicht an den Rippen anliegen, aber auch nicht nach außen gedreht sein dürfen weiter. Der gerade Unterarm ist ausgewogen mit starken Knochen und guter Bemuskelung. Das darauf folgende Vorderfuβwurzelgelenk wird bei Rasseexemplaren als sehr solide und etwas schräg beschrieben.
Die Hinterhand ist ausnahmslos von hinten gesehen kräftig und parallel. Ein langer, muskulöser Oberschenkel sowie ein Kniegelenk, dessen Winkelung nicht sehr ausgeprägt, aber auch nicht zu wenig ist, sind typisch. Der Hintermittelfuß steht immer Immer gut tiefgestellt.
Die Vorderpfoten des Presa Canario entsprechen Katzenpfoten mit abgerundeten Zehen, die nicht zu eng beieinander stehend sind. Diese Hunderasse hat gut entwickelte, schwarze Ballen und meist ebenso dunkle Nägel. Weiße Nägel sind nicht erwünscht, obwohl sie in Abhängigkeit zur Haarfarbe auftreten können. Die Hinterpfoten weisen die gleichen Merkmale auf, sind aber etwas länger.
Das Haarkleid
Das Haar der Kanarischen Dogge ist kurz, rau, gut anliegend und ohne Unterwolle (es kann aber am Hals und an den Rückseiten der Oberschenkel vorkommen). Beim Berühren fühlt es sich harsch an. Sehr kurz und fein an den Ohren, sollte es aber etwas länger am Widerrist und an den Rückseiten der Oberschenkel sein.
Den Presa Canario findet man gestromt in allen Schattierungen, von einem warmen Dunkelbraun bis zu sehr blassem Grau oder Blond und Schattierungen von Falb- zu Sandfarben. Weiße Flecken werden auf der Brust, am Ansatz des Nackens oder der Kehle, Vorderpfoten und an den Zehen der Hinterhand akzeptiert, sollten aber so klein wie möglich sein. Die Maske ist immer schwarz und soll die Augenhöhe nicht überschreiten.
Felllänge | kurz |
Fell | glatt |
Ohrenform | Schlappohr |
Rute | lang |
Anatomie | muskulös, robust, massiv, kräftig |
Größe ♀ | 56 - 61 cm |
Gewicht ♀ | 38 - 50 kg |
Größe ♂︎ | 60 - 65 cm |
Gewicht ♂ | 50 - 59 kg |
Geeignet für | - |
Farben
FAQ
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Ja, der Dogo Canario wird seit 2019 als "Presa Canario" bezeichnet. Es handelt sich um die gleiche Hunderasse.
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Presa Canario kann ungefähr als "Argentinischer Packer" übersetzt werden.
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Ja, in manchen Gebieten gilt der Presa Canario als Listenhund.
In Deutschland (Bayern und Brandenburg) wird der Dogo Canario als Listenhund geführt. Er darf in diesen Gebieten nur unter Auflagen und einem höheren Steuersatz gehalten werden.
Auch in der Schweiz gibt es gewisse Kantonen (Freiburg, Schaffhausen, Thurgau), in welchen er aufgrund der Rasseliste behördlichen Vorgaben unterliegt. Die Haltung ist in diesen Kantonen bewilligungspflichtig, im Kanton Genf sogar ganz verboten.
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Presa Canario-Rüden haben eine Größe von etwa 60-66 cm, Hündinnen etwa 56-62 cm. Entspricht ein Rasseexemplar allen anderen Merkmalen sehr gut, werden aber auch Abweichungen von +/- 2 cm geduldet.
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Ein Hund ist nicht automatisch gefährlich, nur weil er einer Rasse angehört.
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Ja, der Presa Canario ist auch als Familienhund geeignet.
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Nein, der Presa Canario ist grundsätzlich nicht für Anfänger geeignet.