Steckbrief & Herkunft
Herkunft und Geschichte des Aïdi
Der Aïdi stammt aus dem Atlasgebirge (daher auch "Atlas-Berghund"). Eine weitere Bezeichnung ist der Atlas Schäferhund. Er ist der traditionelle Hüte- und Wachhund der nordafrikanischen Berberstämme und anderer Nomadenvölker des Atlasgebirges. Bei der Namensgebung hielten sie es einfach, „Aïdi“ bedeutet übersetzt schlichtweg „Hund“.
Die Zuchtauswahl zielte stets auf ein unerschrockenes und sehr selbstständiges Wesen ab. Die Gebirgsregionen sind ein schroffes Land und erforderten einen zähen Hund. Doch dieser Hund ist nicht nur praktisch, sondern auch ausgesprochen schön. Die Berber züchteten seit jeher besonders attraktive Gebrauchstiere, seinen es nun Hunde oder Pferde.
Eignung und Haltung
Der Aïdi ist in erster Linie ein Wächter und Arbeitshund. Aufgrund seines intensiven Schutzinstinktes ist er weniger für Anfänger geeignet.



Alternativer Name | Atlas Schäferhund, Atlas-Berghund, Atlashund |
Herkunft | Marokko |
Lebenserwartung | 12 - 14 Jahre |
Pflegeanforderungen | - |
Aktivitätslevel | hoch |
FCI | Molossoide |
AKC | Nicht anerkannt |
KC | Nicht anerkannt |
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Typische Charaktereigenschaften des Aïdi
Er ist ein Naturbursche, der sich dennoch gern dem Menschen anschließt und unterordnet. Allerdings braucht man für solch eigenständige Charaktere eine sichere Führung. Ohne Aufgabe, Raum und Regeln weiß er schlicht nicht, was er tun soll. Diese Hunde haben immer gearbeitet und die Berber auf ihren Zügen begleitet.
Wenn du solch ein Tier in einer Stadtwohnung oder einem kleinen Haus halten möchtest, wird es sehr wahrscheinlich nicht damit glücklich sein. Wer Schafe hält oder eine andere Landwirtschaft betreibt, könnte in diesem tollen Herdenschutz- und Wachhund einen imposanten und zuverlässigen Begleiter finden.
Charakter
Verwendungen
Rassetypische Erkrankungen des Aïdi
Der Aïdi ist ein urtümlicher Hund geblieben und bisher von Rassekrankheiten verschont. Verkommt er zum arbeitslosen Wohlstandshund kann er von degenerativen Erkrankungen der Gelenke und des Organismus betroffen sein.
Aïdi-Zucht und Kauf
Berghunde sind schöne und robuste Tiere. Trotzdem eignen sie sich in den wenigsten Fällen zur Haltung als Freizeitbegleiter oder Spazierhund. Atlas Schäferhund Welpen werden bei uns in Mitteleuropa nur sehr selten angeboten. Es gibt nur sehr wenige Aïdi Züchter, welche diesen Hund auch außerhalb Nordafrikas vermehren.
Entsprechend teuer können Junghunde sein, wenn du denn fündig geworden bist. Ein Aïdi kostet ca.1000 Euro.


Rassemerkmale des Aïdi
Der Atlas-Berghund wird von der FCI in die Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde), Sektion 2 (Molossoide – Berghunde) klassifiziert. Es wird keine Arbeitsprüfung gefordert.
Gangwerk, Größe und Gewicht
Diese Hunderasse erreicht eine Widerristhöhe von 52 - 62 cm.
Das Gangwerk des Atlashund ist nicht hoch, dafür aber raumgreifend. Der natürlicher Gang ist ein kleiner schneller Trab auf einer Linie. In dieser Gangart scheint der Atlashund unermüdlich.
Der Kopf
Typisch ist ein kräftiger Kopf, der breit ist und gut zum gesamten Körper passt. Insgesamt hat er eine konische Form. Die Jochbeine sind nicht gemeiβelt und verbinden Schädel und Fang flach und ohne Absatz. Der Schädel ist flach und breit, zeigt eine leichte Mittelfurche und der Hinterhauptshöcker ist, obwohl vorhanden, kaum wahrnehmbar. Der Stopp ist ebenfalls nur wenig betont.
Der Fang
Der Nasenschwamm ist bei diesen Hunden in der Regel schwarz oder braun braun, passend zur Haarfarbe. Er ist genügend breit und die Nasenlöcher sind genügend geöffnet. Wie der gesamte Kopf sollte der Fang kegelförmig sowie etwas kürzer als der Schädel sein. Der Stopp ist leicht betont und schräg.
Die trockenen Lefzen liegen an und sind je nach Haarfarbe schwarz oder braun. Die Kiefer sind kräftig, gut eingesetzt mit stabilen, weißen und regelmäßigen Zähnen. Ein Zangengebiss (Schneidezähne übereinander) ist typisch, wobei aber ein oberes – oder unteres Scherengebiss ohne Kontaktverlust der Schneidezähne geduldet wird.
Die Augen & Ohren
Die Augen sind von mittlerer Größe und dunkler Farbe, welche dem Haarkleid (von dunklem Bernstein bis goldigem braun) entspricht. Die Lider sind leicht schräg und gut pigmentiert, sie erscheinen wie geschminkt bei hellem Haarkleid. Der Blick ist sehr lebhaft, aufmerksam und eindringlich.
Die mittellangen Ohren mit leicht gerundeten Spitzen sind schräg eingesetzt, so dass sie den Kopf gut freistellen. Sie sind halbhängend und richten sich beim aufmerksamen Hund nach vorn, in Ruhestellung werden sie aber auch manchmal nach hinten geworfen.
Der Rumpf
Der kräftige Hals des Aïdi ist muskulös ohne Wamme. Die Rückenlinie soll ein leicht überbautes Profil, jedoch keinen Senkrücken zeigen. Auf den breiten, gut bemuskelten und mäßig langen Rücken folgt eine kräftige Lende, die sehr bemuskelt und leicht gebogen ist. Die Kruppe steht schräg und ist harmonisch.
Die Brust sollte ausreichend breit und sehr tief und gut herabgezogen sein, mindestens bis zu den Ellbogen reichend, sowie leicht gewölbt. Hinter den falschen Rippen wirkt die untere Profillinie aufgezogen, keinesfalls aber windhundartig.
Die Rute
Die lange Rute reicht mindestens bis zum Sprunggelenk. Sie ist in der Fortsetzung der Lendenlinie angesetzt, wird tief und in Ruhestellung herabhängend getragen. Die Rute ist sehr buschig und ihre reichen Haare sind ein Zeichen für Reinrassigkeit. In der Bewegung wird die Rute freudig getragen, sie soll aber nicht ständig gerollt auf dem Rücken getragen werden.
Die Gliedmaßen
Die Schulter ist gut gestellt, der Widerrist gut sichtbar (ungefähr) 100° geöffnet. Darauf folgt ein kräftiger, muskulöser Oberarm, der gut gestellt an den Rippen anliegt, sowie ein geradeer, gut gebauter und leicht bemuskelter Unterarm. Der Vordermittelfuß ist kurz und fast gerade.
Die Hüfthöcker treten sehr deutlich hervor, die Oberschenkel sind muskulös ohne Schwerfälligkeit und gut herabreichend. Knie- und Sprunggelenkwinkel sind sehr stumpf, dies führt zu einer hohen Kruppe und gibt dem Rücken den Anschein zum Widerrist hin abzufallen.
Die Pfoten sind leicht rund mit solidem Ballen und starken Krallen, deren Farbe von der Haarfarbe abhängt.
Das Haarkleid
Die weiche und widerstandsfähige Haut ist mit dickem, halblangen und üppigen Haar besetzt, welches etwa 6 cm lang sein sollte, ausgenommen im Gesicht und an den Ohren (wo es kurz und feiner ist). Auf dem Hals und an der Kehle formt es, besonders bei den Rüden, eine Mähne. Die Hinterbacken und die Rute sind mit sehr reichem und langen Haaren besetzt.
Der Atlas-Berghund kann in sehr variablen Farben vorkommen. Darunter sind folgende Grundfarben vertreten:
- Falb: Diese Farbe ist möglich von gewaschenem Sand bis dunkler Rostfarbe. Das Fell kann gestromt sein, scharboniert, oder als Mantel getragen werden egal von welcher Nuance. Dieser Mantel kann sehr großzügig sein.
- Braun: Von hellgelb bis angebranntem Brot ist jede Schattierung möglich. Die helleren können einen dunkelbraunen Mantel haben.
- Schwarz
Alle Haarkleider können mit weiß gescheckt sein. Die Scheckung kann leicht bis komplett gescheckt sein (weißes Haarkleid). Der Nasenschwamm und die Lefzen müssen immer stark pigmentiert sein, in schwarz oder braun (je nach Haarkleid).
Folgende Farben werden jedoch nicht akzeptiert; Harlekin, Blau, Isabelle.
Felllänge | mittel |
Fell | glatt |
Ohrenform | Kippohr |
Rute | gefächert |
Anatomie | robust, kräftig |
Größe ♀ | 52 - 62 cm |
Gewicht ♀ | 22 - 26 kg |
Größe ♂︎ | 52 - 62 cm |
Gewicht ♂ | 22 - 26 kg |
Geeignet für | - |
Farben
FAQ
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Wie groß wird ein Aïdi? Der Aïdi, auch bekannt als Atlas-Berghund oder Marokkanischer Hirtenhund, ist eine Hunderasse, die aus Marokko stammt. Ursprünglich wurde er zur Bewachung von Herden und als Schutzhund eingesetzt.
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Ein ausgewachsener Aïdi hat eine Schulterhöhe von etwa 55 bis 62 cm und wiegt normalerweise zwischen 25 und 35 kg, je nach Geschlecht und Größe.
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Der Aïdi ist normalerweise wachsam, mutig, loyal und schützend. Er ist territorial und entwickelt eine starke Bindung zu seiner Familie. Gegenüber Fremden ist er oft reserviert und misstrauisch.
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Der Aïdi kann ein guter Familienhund sein, wenn er von Anfang an gut sozialisiert wird. Er zeigt normalerweise eine starke Bindung zu seiner Familie und kann liebevoll und beschützend sein. Aufgrund seines territorialen Instinkts kann er jedoch eine konsequente Erziehung benötigen.
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Ja, der Aïdi ist eine aktive Rasse und benötigt ausreichend Bewegung und geistige Stimulation. Regelmäßige Spaziergänge, Spielzeiten im Freien und mentale Herausforderungen sind wichtig, um ihn körperlich und geistig ausgelastet zu halten.
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Das Fell des Aïdi ist kurz, dicht und wetterfest. Es erfordert nur wenig Pflege und regelmäßiges Bürsten, um loses Haar zu entfernen und das Fell sauber zu halten. Ein Bad ist nur bei Bedarf erforderlich.
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Der Aïdi ist im Allgemeinen eine robuste und gesunde Rasse. Wie bei vielen Hunderassen können jedoch bestimmte genetische Erkrankungen auftreten, darunter Hüftdysplasie und Augenprobleme. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen sind wichtig, um die Gesundheit des Hundes zu überwachen.