Was sind Giardien?
Giardien sind mikroskopisch kleine Parasiten, die den Darm von Hunden infizieren können. Sie können Durchfall, Erbrechen und Gewichtsverlust verursachen. Es ist wichtig, dass du bei Verdacht auf Giardien einen Tierarzt konsultierst, da diese Parasiten nicht nur unangenehme Symptome wie Durchfall und Erbrechen verursachen, sondern auch zu ernsteren gesundheitlichen Problemen führen können. Eine frühzeitige und genaue Diagnose ist der erste Schritt zur effektiven Behandlung und zum Schutz der Gesundheit deines Hundes.
Wie werden Giardien diagnostiziert?
Um sicherzustellen, ob Dein Hund Giardien hat, empfiehlt sich ein einfacher Labortest beim Tierarzt. Dabei wird eine Kotprobe auf das Vorhandensein von Giardien-Zysten untersucht. Alternativ oder ergänzend kann auch ein Schnelltest durchgeführt werden, der Antigene der Giardien im Kot nachweist.
Zusätzlich raten wir zu einer umfassenden Untersuchung des Kots auf bakterielle und mykologische Infektionen. Zeigt Dein Hund bereits deutliche Symptome, sollten auch eine Blutuntersuchung sowie eine spezielle Vitalblutanalyse unter dem Dunkelfeldmikroskop in Erwägung gezogen werden, um ein umfassendes Bild der Gesundheit Deines Hundes zu erhalten.
Muss ich bei Giardien zum Tierarzt?
Ja! Bei einem Verdacht auf Giardien ist es unbedingt erforderlich, den Rat eines Tierarztes einzuholen. Die genaue Diagnose dieser Parasiten ist entscheidend, da die Symptome wie Durchfall und Erbrechen auch auf andere Erkrankungen hinweisen können. Ein Tierarzt verfügt über die notwendigen Kenntnisse und diagnostischen Werkzeuge, um Giardien sicher zu identifizieren und eine falsche Behandlung zu vermeiden.
Sind Giardien gefährlich?
Die richtige Behandlung ist entscheidend, da Giardien widerstandsfähige Parasiten sind, die gezielte Medikamente erfordern. Eine Selbstbehandlung kann die Parasiten nicht vollständig beseitigen und zu weiteren gesundheitlichen Problemen führen. Unbehandelte Giardien können zu schwerwiegenden Komplikationen wie chronischem Durchfall, Dehydrierung und Mangelernährung führen, insbesondere bei jungen, alten oder geschwächten Hunden.
Zudem sind Giardien hoch ansteckend und können auf andere Tiere und Menschen übertragen werden. Der Tierarzt kann spezifische Anweisungen zur Desinfektion und Hygiene geben, um die Ausbreitung der Parasiten zu verhindern und die Gesundheit aller Haustiere und Familienmitglieder zu schützen.
Kann ich meinen Hund trotzdem unterstützen?
Trotz der Notwendigkeit, bei einem Verdacht auf Giardien einen Tierarzt zu konsultieren, gibt es dennoch einige Hausmittel und Tipps, die zur Unterstützung deines Hundes beitragen können. Diese Mittel können helfen, die Symptome zu lindern und das Wohlbefinden deines Hundes während der Behandlung zu verbessern. Hier sind einige bewährte Hausmittel, die du zusätzlich zur tierärztlichen Therapie einsetzen kannst:
Probiotika: Probiotika fördern eine gesunde Darmflora und können helfen, das Gleichgewicht der Mikroorganismen im Darm wiederherzustellen. Naturjoghurt ohne Zuckerzusatz oder spezielle probiotische Nahrungsergänzungsmittel für Hunde können hilfreich sein.
Kohlenhydratarme Ernährung: Diese entzieht Parasiten eine ihrer wichtigsten Nahrungsgrundlagen, da Giardien in der Regel Glucose als Energiequelle nutzen.
Kokosöl: Kokosöl enthält Laurinsäure, die antimikrobielle und antiparasitäre Eigenschaften hat. Ein Teelöffel Kokosöl pro Tag kann dem Futter beigemischt werden, um den Kampf gegen Giardien zu unterstützen.
Es ist wichtig zu betonen, dass diese Hausmittel nur als unterstützende Maßnahmen dienen sollten. Eine veterinärmedizinische Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Giardien effektiv zu bekämpfen und das Wohlbefinden deines Hundes zu gewährleisten.
Hygiene im Haus
Um Giardien erfolgreich zu bekämpfen, ist neben der Chemotherapie mit den genannten Antiparasitika eine gründliche Hygiene unerlässlich.
- Hundekot sollte sofort entfernt und unschädlich gemacht werden.
- Trinkwasser sollte mehrmals täglich erneuert und die Trink- und Futtergefäße täglich mit heißem Wasser gereinigt werden.
- Liegeflächen sind gründlich zu säubern und mit einem geeigneten antiprotozoischen Desinfektionsmittel (siehe Desinfektionsmittelliste der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft) zu desinfizieren. Liegeunterlagen sollten bei möglichst hoher Temperatur gewaschen werden.
- Das Shampoonieren der Hunde kann eventuell anhaftende Zysten im Fell entfernen.
- Das Scheren der Haare im Analbereich, besonders bei langhaarigen Hunden, hat sich in der Praxis als sehr wirksam erwiesen.
Besitzt du mehrere Hunde ist es in der Regel notwendig, alle Tiere zu behandeln.
Wann ist mein Hund parasitenfrei?
Nicht alle infizierten Hunde zeigen Symptome, was die Diagnose einer Giardieninfektion erschwert. Die Behandlung dieser Infektionen kann zudem langwierig und frustrierend sein. Oft ist unklar, ob ein Therapieversagen auf eine Unempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen oder auf ständige Reinfektionen zurückzuführen ist, wobei letzteres vermutlich um einiges häufiger auftritt.
Besonders bei Jungtieren kommt es häufig zu wiederkehrender Cystenausscheidung aufgrund von Reinfektionen. Daher sollte etwa eine Woche nach der Behandlung eine Kontrolluntersuchung durchgeführt werden. Ist der Kot dann parasitenfrei und zeigt das Tier keine Symptome mehr, sind keine weiteren Kontrollen erforderlich.
Quellen und relevante Links
Damm A (2012). VetSkills. 2., vollständig aktualisierte und erweiterte Auflage. Schattauer GmbH.
Noack K. (2020). Giardien bei Hund und Katze – Krankheitsbild, Diagnostik und Therapie. Zeitschrift für Ganzheitliche Tiermedizin.
Beck W. (2020). Giardien – Nr. 1 der Parasiten bei Hund und Katze. team.konkret.
European Scientific Counsel Companion Animal Parasites
Abgerufen am 02.08.2024