Anzeichen, dass ein Hund röchelt
Beim Röcheln wirkt die Atmung oft erschwert, begleitet von einer sichtbaren Bewegung des Brustkorbs und einem rasselnden Atemgeräusch. Ein weiteres Symptom, das dein Hund Probleme beim Atmen hat, kann das Heraushängen der Zunge sein, die sich möglicherweise sogar blau verfärbt. Eine solche Verfärbung ist ein lebensbedrohliches Zeichen, bei dem du sofort einen Tierarzt aufsuchen solltest.
Was ist das Erste, was ich tun sollte?
Beginnt dein Hund plötzlich zum Röcheln, ist es am Besten, Ruhe zu bewahren. Zunächst überprüfe, ob möglicherweise ein kleiner Fremdkörper wie ein Stück Spielzeug oder ein Leckerli im Hals steckt. Handelt es sich nicht um einen Fremdkörper, kommt die Bedeutung einer genauen Diagnose ins Spiel.
Warum röchelt mein Hund?
Röcheln bei Hunden ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern ein Symptom, das auf verschiedene gesundheitliche Probleme hinweisen kann. Es kann auf eine Erkrankung oder Blockade der Atemwege hindeuten, es kann jedoch auch durch anatomische Gegebenheiten wie das brachycephale Syndrom verursacht werden. Beim Rückwärtsniesen zeigt der Hund ebenfalls ein röchelndes Geräusch, jedoch sind diese Anfälle in der Regel nur von kurzer Dauer und meist unbedenklich. Da die Ursachen für das Röcheln sehr vielfältig sein können, ist es notwendig, einen Tierarzt zu Rate zu ziehen.
Um die Ursache zu ermitteln, ist eine umfassende Untersuchung notwendig. Dabei wird zuerst unter anderem das Herz, die Luftröhre und die Lunge abgehört sowie die Körpertemperatur gemessen. In vielen Fällen sind auch weitere diagnostische Maßnahmen notwendig.
Röcheln bei Anstrengung und Aufregung
Röcheln kann bei Hunden während körperlicher Anstrengung oder Belastung auftreten, insbesondere wenn Herzprobleme vorliegen. Bei Herzschwäche steigt die Herzfrequenz, der Körper benötigt mehr Sauerstoff, doch das Herz kann nicht genügend Blut pumpen. Dies führt zu einem Rückstau in die Lunge, wodurch ein Lungenödem entsteht und der Hund anfängt zu röcheln. Ein ähnliches Phänomen tritt auf, wenn der Hund aufgeregt ist – auch hier verstärkt sich das Röcheln aufgrund des erhöhten Sauerstoffbedarfs.
Röcheln beim Schlafen
Röcheln, das vor allem nachts beim Schlafen auftritt, ist oft vergleichbar mit Schnarchen beim Menschen. Dieses Phänomen tritt häufiger bei brachycephalen Rassen wie Möpsen, Bulldoggen oder Boston Terriern auf, deren kurze Nasen zu einer Verengung der Atemwege führen. Dennoch sollte ein Tierarzt konsultiert werden, wenn Bedenken bestehen oder der Hund zusätzlich andere Krankheitssymptome zeigt.
Brachycephalie als Ursache des Röchelns
Nicht nur beim Schlafen, auch während dem Tag kann es zum Röcheln bei brachycephalen Rassen kommen, denn der Luftstrom muss aufgrund ihrer speziellen Anatomie durch eine sehr enge Passage strömen. Dies führt zu dem rassetypischen, röchelnden Atemgeräusch aus dem Rachenraum der betroffenen Hunde, was für sie oft unangenehm ist. Deshalb ist es wichtig, auf eine verantwortungsvolle Zucht zu achten und Qualzuchten unbedingt zu vermeiden.
Wann sollte ich zum Tierarzt gehen?
Tritt das Röcheln plötzlich auf, wird es stärker oder zeigt dein Hund zudem Husten oder Würgen, ist es ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen. Auch Anzeichen wie Leistungsschwäche oder Bewegungsunlust sollten unbedingt untersucht werden, damit dein Hund schnellstmöglich seine Lebensqualität zurückgewinnt.
Ein absoluter Notfall liegt vor, wenn dein Hund röchelt und seine Zunge sich blau verfärbt – in diesem Fall solltest du sofort den nächstgelegenen Tierarzt aufsuchen.
Mein Hund würgt und hustet auch
Würgt ein Hund zusätzlich zum Röcheln, kann dies auf eine Entzündung in der Lunge oder im Rachen hinweisen, bei der sich Schleim ansammelt und die Atemwege reizt. Auch Fremdkörper in den Atemwegen können solche Symptome hervorrufen, da sie die Schleimhäute reizen und Schleimansammlungen begünstigen.
Röcheln, das mit Husten einhergeht, kann ein Anzeichen für eine Herzschwäche sein, oft verursacht durch einen Rückstau des Blutes in den linken Vorhof des Herzens. Der Druck auf die Bronchien durch den vergrößerten Vorhof reizt Hustenrezeptoren, während sich Wasser in der Lunge ansammelt, was zum Röcheln führt. Auch andere Faktoren wie Bauchspeicheldrüsenentzündungen, Viren, Parasiten oder ein Trachealkollaps können ähnliche Symptome verursachen.
Beide Symptome sind unbedingt Gründe, einen Tierarzt zu befragen.
Behandlung und Therapie
Es ist entscheidend, die genaue Ursache für das Röcheln zu diagnostizieren, um die passende Behandlung und Medikation einsetzen zu können. Diese kann sehr unterschiedlich sein:
Herzschwäche, Lungenödem und bakterielle Lungenentzündungen werden mit Medikamenten wie Entwässerungstabletten, Antibiotika und Schleimlösern behandelt, während Fremdkörper in den Atemwegen entfernt und Tumoren je nach Lage operativ entfernt werden müssen. Asthma wird ähnlich wie beim Menschen therapiert, und Allergien sowie Lungen- oder Herzwürmer erfordern ihre eigenen spezifische Behandlungen. Daher ist es unbedingt erforderlich bei länger anhaltenden oder schwerwiegendem Röcheln einen Tierarzt zu befragen.
Fazit zum Röcheln bei Hunden
Röcheln bei Hunden kann viele Ursachen haben, von (relativ) harmlosen bis hin zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen. Es ist wichtig, auf begleitende Symptome wie Husten, Würgen oder eine blaue Zunge zu achten, da diese Hinweise auf ernstere Zustände wie Herzprobleme, Lungenentzündungen oder Fremdkörper in den Atemwegen sein können. Auch bei Anstrengung, Aufregung oder im Schlaf sollte Röcheln ernst genommen werden. Bei Unsicherheiten oder zusätzlichen Symptomen ist es immer ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen, um die genaue Ursache zu klären und eine passende Behandlung zu beginnen. Die Gesundheit deines Hundes sollte zu jedem Zeitpunkt oberste Priorität haben.
Quellen und relevante Links
Kohn B, Schwarz G (2017). Praktikum der Hundeklinik. 12., aktualisierte Auflage. Enke Verlag.
Olerth D (2015). Das Brachyzephalensyndrom beim Hund. team.konkret.