Sport im Sommer mit und für deinen Hund
Der Sommer motiviert dazu, aktiver zu werden und die warmen Tage für Bewegung im Freien zu nutzen. Auch Hunde profitieren von regelmäßiger körperlicher Betätigung – sie stärkt die Muskulatur, hält die Gelenke geschmeidig und sorgt für mentale Auslastung. Doch hohe Temperaturen erfordern besondere Rücksicht, damit das Sommertraining mit Hund gesund und angenehm bleibt. Egal, ob beim Outdoor-Workout mit Hund, einem entspannten Lauf am Morgen oder einer erfrischenden Wassersport-Einheit – mit den richtigen Fitness-Tipps für Hundebesitzer macht Bewegung auch an heißen Tagen Spaß. Hier erfährst du, wie du dein Sommer-Workout mit Hund optimal gestaltest und worauf du achten solltest, um Überhitzung und Erschöpfung zu vermeiden.
Worauf ist im Sommer unbedingt zu achten?
Im Sommer ist es besonders wichtig, auf die Gesundheit und Sicherheit deines Hundes zu achten, da hohe Temperaturen zu Überhitzung und Dehydration führen können. Intensive Bewegung sollte in die kühleren Morgen- oder Abendstunden verlegt werden, um die Belastung für Kreislauf und Knochen zu minimieren. Regelmäßige Trinkpausen sind essenziell, denn ein Flüssigkeitsmangel kann nicht nur die Leistungsfähigkeit verringern, sondern auch das Risiko von Hitzschlag und Muskelkrämpfen erhöhen. Zudem sollte dein Hund die Möglichkeit haben, sich an einem schattigen Platz auszuruhen und im Idealfall durch Wasseraktivitäten abzukühlen.
Achte darauf, heiße Asphaltflächen zu meiden, da diese die Pfoten verbrennen können, und beobachte dein Tier auf Anzeichen von Überhitzung, wie starkes Hecheln, Mattheit oder übermäßigen Speichelfluss.
Warum Sport so wichtig ist
Regelmäßige Bewegung stärkt die Knochengesundheit deines Hundes, da Training die Mineralisation fördert und die Stabilität erhöht. Fehlende Belastung, etwa durch Immobilisation, kann hingegen zu einem Abbau der Knochensubstanz führen. Dank der guten Durchblutung regeneriert sich Knochengewebe effizient, sofern eine ausreichende Nährstoffversorgung, Vitamin D und kontrollierte Bewegung gewährleistet sind. Besonders junge Hunde sind anfälliger für Knochenabbau bei Bewegungsmangel, lassen sich jedoch durch gezieltes Training schneller rehabilitieren.

Besondere Rassenunterschiede
Hunde mit Brachyzephalie – also kurzschnäuzige Rassen wie Möpse, Bulldoggen oder Pekinesen – haben eine verkürzte Nase und oft verengte Atemwege, was ihre Atmung erheblich erschwert. Besonders im Sommer kann das schnell gefährlich werden, da sie ihre Körpertemperatur nur durch Hecheln regulieren können. Durch die eingeschränkte Luftzirkulation besteht ein erhöhtes Risiko für Atemnot und Überhitzung, was lebensbedrohlich sein kann. Deshalb sollten diese Hunde bei hohen Temperaturen nur in den kühleren Morgen- oder Abendstunden aktiv sein, stets Zugang zu Schatten und frischem Wasser haben und niemals in einem überhitzten Auto gelassen werden.
Langsamer Einstieg in den Sport
Ein langsamer Einstieg in den Hundesport ist entscheidend, um Verletzungen und Gelenkschäden zu vermeiden.
Generell gilt: Intensive Belastung sollte niemals unvorbereitet erfolgen. Stattdessen sind moderate Bewegungseinheiten, Hydrotherapie und gezielte Mobilisationsübungen der beste Weg, um den Bewegungsapparat deines Hundes gesund zu halten und ihn langsam und nachhaltig an sportliche Aktivitäten zu gewöhnen.
Workout Möglichkeiten für den Sommer - Wasserspiele und Schwimmen

Schwimmen ist das ideale Sommertraining für Hunde, da es den gesamten Bewegungsapparat stärkt, ohne die Gelenke zu belasten, und gleichzeitig für Erfrischung sorgt. Durch den Auftrieb im Wasser werden die Muskeln sanft trainiert, während die Gelenke geschont werden, was besonders für ältere Hunde oder Hunde mit Gelenkproblemen von Vorteil ist. Zudem fördert Schwimmen die Ausdauer und verbessert die Kondition, ohne den Hund zu überhitzen.
Falls kein See oder Fluss in der Nähe ist, können auch ein Gartenschlauch, Wassersprenger oder ein Planschbecken für eine willkommene Abkühlung und Spaß sorgen. Dabei sollte stets darauf geachtet werden, dass der Hund freiwillig ins Wasser geht und sich sicher fühlt. Auch für wasserscheue Hunde kann das Spielen mit sanften Wasserstrahlen oder das Planschen mit den Pfoten eine tolle Möglichkeit sein, sich bei heißen Temperaturen zu erfrischen.
Koordinationstraining auf weichem Untergrund

Nutze Sand, Rasen oder Waldboden mit Wurzeln für leichtes Balance- und Geschicklichkeitstraining, da diese Untergründe die Gelenke schonen und gleichzeitig die Tiefenmuskulatur aktivieren. Einfache Übungen wie das Übersteigen von Baumstämmen, vorsichtiges Balancieren auf liegenden Ästen oder Steinen oder langsames Rückwärtsgehen fördern nicht nur Muskeln und Konzentration, sondern verbessern auch die Koordination und das Körperbewusstsein des Hundes.
Diese Art des Trainings eignet sich besonders für Hunde aller Altersklassen, da es sanft, aber dennoch effektiv ist. Zudem wird der Hund geistig gefordert, da er sich aktiv mit seiner Umgebung auseinandersetzen muss. Da diese Übungen den Kreislauf nicht übermäßig belasten, sind sie auch an wärmeren Tagen eine ideale Beschäftigung. Durch abwechslungsreiche Untergründe und neue Herausforderungen bleibt das Training spannend und fördert die Bindung zwischen Mensch und Hund.
Gemeinsames Joggen oder Radfahren

Laufeinheiten oder gemütliches Radfahren sind bei milden Temperaturen eine tolle Möglichkeit, aktiv zu bleiben. Achte jedoch darauf, ausreichend Pausen einzulegen und für genügend Wasser zu sorgen. Harte Böden wie Asphalt sollten vermieden werden, da sie sich in der Sonne stark aufheizen und die empfindlichen Pfoten verletzen können. Stattdessen sind weiche Waldwege oder Wiesen ideal, da sie gelenkschonender sind und weniger Hitze speichern.
Das Tempo sollte sich immer an den Hund anpassen, da manche Hunde unermüdlich wirken, obwohl sie bereits erschöpft sind. Besonders an warmen Tagen ist es wichtig, Anzeichen von Überhitzung wie starkes Hecheln, Taumeln oder Unruhe frühzeitig zu erkennen und das Training rechtzeitig zu beenden. Nach einer sportlichen Einheit kann ein Bad im See oder ein kühles, feuchtes Handtuch helfen, die Körpertemperatur zu senken.
Einfache Physio-Übungen

Eine weitere sinnvolle Beschäftigung, wenn es draußen sehr heiß ist und um die Muskulatur zu fördern, sind verschiedene Physio-Übungen. Dazu gehört zum Beispiel die Übung „Sitz-Steh-Sitz“. Dabei setzt sich der Hund hin, steht kontrolliert auf und setzt sich wieder – mehrmals wiederholen. Optional kann „Platz“ integriert werden. Diese Bewegung stärkt die Hinterbeine, den Rücken und die Bauchmuskulatur, fördert die Gelenkgesundheit und verbessert die Körperkontrolle. Sie ist besonders hilfreich für ältere Vierbeiner oder zur allgemeinen Fitness. Wichtig ist eine langsame, kontrollierte Ausführung. Zeigt der Hund Schmerzen oder Unsicherheiten, sollte ein Tierarzt oder Physiotherapeut konsultiert werden. Diese können auch über weitere sinnvolle Übungen aufklären!
Kurz zusammengefasst
Beim Sommer-Workout mit dem Hund gibt es also einige wichtige Punkte zu beachten:
- Kühle Tageszeiten nutzen – Am besten morgens oder abends trainieren, wenn die Temperaturen angenehmer sind.
- Schatten suchen – Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden, um Überhitzung zu verhindern.
- Pausen einlegen – Regelmäßige Ruhephasen ermöglichen und den Hund nicht überfordern.
- Wasser bereitstellen – Immer frisches Trinkwasser dabeihaben, um eine Dehydrierung zu vermeiden.
- Boden prüfen – Heiße Asphalt- oder Sandflächen können die empfindlichen Pfoten verletzen.
- Anzeichen von Überhitzung erkennen – Starkes Hecheln, Taumeln oder Apathie sind Warnsignale und erfordern sofortiges Handeln.
- Individuelle Fitness beachten – Alter, Rasse und Gesundheitszustand bestimmen, welche Aktivitäten geeignet sind.
Mit diesen Maßnahmen bleibt das Training auch im Sommer sicher und angenehm für den Hund.
Quellen und relevante Links
Mai S (2019). Hrsg. Physiotherapie und Bewegungstraining für Hunde. 4., unveränderte Auflage. Thieme.
Schroers M, Meyer-Lindenberg (2022). Einschätzung von Symptomen des brachyzephalen obstruktiven Atemwegssyndroms und anderen rassetypischen Erkrankungen bei Mops-Hunden – eine Online-Umfrage. Tierärztliche Praxis Ausgabe K: Kleintiere / Heimtiere.
Alexander C (2021). Aquatherapie –Therapeutisches Schwimmen bei Hunden. Hands on - Manuelle und Physikalische Therapien in der Tiermedizin. Thieme.