Steckbrief & Herkunft
Geschichte und Herkunft des Australian Cattle Dog
Der Australian Cattle Dog ("Australischer Treibhund"), auch gerne Blue Heeler oder Queensland Heeler genannt, ist eine von der FCI - Fédération Cynologique Internationale, anerkannte Hunderasse. Der Australian Cattle hat seinen Ursprung im Jahre 1830 in Australien. Damals brauchten die frühen Siedler dieses heißen Landes einen robusten und belastungsfähigen Treibhund für Kühe, der den extremen klimatischen und geografischen Bedingungen des australischen Busches mit Leichtigkeit gegenüber treten konnte.
Über mehrere Jahrzehnte wurden geplante Zuchtversuche gemacht. Bei diesen wurden auch die einheimischen Dingos mit einbezogen, die für die australische Vegetation perfekte Voraussetzungen mitbrachten. Australian Cattle Dog Züchter machten es sich zum Ziel, zum einen, einen optisch attraktiven Hund hervorzubringen, dessen Erscheinungsbild auf Hundeausstellungen, nach einem festgelegten Standard, bewertet werden konnte. Zum anderen sollte die Rasse eines Arbeitshundes bewahrt werden. Der Australian Cattle entwickelte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts zur meist verbreiteten Treibhunderasse in Australien. Im Jahr 1903 wurde der erste Rassenstandard für diese Hunderasse aufgestellt und 1979 wurde der Australian Cattle vom FCI anerkannt.
Eignung und Haltung
Der Australian Cattle Dog ist in erster Linie ein Treibhund. Gleichzeitig ist er aber auch ein toller Begleiter für den Turnierhundesport und hält leicht mit anderen Rassen, wie dem Border Collie oder dem Deutschen Schäferhund mit, wenn es um Ehrgeiz geht.
Alternativer Name | Australischer Treibhund, Blue Heeler, Queensland Heeler |
Herkunft | Australien |
Lebenserwartung | 10 - 12 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeleicht |
Aktivitätslevel | durchschnittlich |
FCI | Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde) |
AKC | Working Group |
KC | Working Group |
Australian Cattle Dog Mischlinge
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Typische Charaktereigenschaften des Australian Cattle Dog
Da der Australian Cattle als robuster Treibhund gezüchtet wurde, ist er auch heute noch ein aufmerksamer und widerstandsfähiger Wachhund, der sich als selbstbewusst und unerschrocken zeigt. Er hat einen angeborenen Schutz- und Wachtrieb und verteidigt und bewacht sein Haus und Hof unermüdlich. Fremden Hunden und Menschen gegenüber zeigt er ein natürliches Misstrauen. Er gilt aber dennoch als umgängiger und durchaus gelehriger Hund.
Bei der Erziehung dieser Hunderasse sollte stets daran gedacht werden, dass es sich um einen temperamentvollen Hütehund handelt. Neben täglichen Spaziergängen sollten dem Australian Cattle ebenfalls andere Beschäftigungen geboten werden. Als intelligenter, lernwilliger und aktiver, Hund eignen sich besonders Hundesportarten, wie Agility, Flyball oder Frisby aber auch Obedience oder Dogdancing eignen sich für diese Hunderasse sehr gut. Für anspruchsvollere Ausbildungen, wie zum Beispiel als Therapiehund, Rettungs- oder Sanitätshund, ist der arbeitswillige Australian Cattle ebenfalls geeignet. Die Aufgaben dieser Arbeiten meistert er mit seinem selbstständigen Handeln und Denken perfekt.
Er sollte im Alltag nicht unterfordert sein, da er sich sonst als unausgelastet und ungeduldig zeigen kann. Auf Grund seines natürlichen Misstrauens fremden Hunden und Menschen gegenüber, ist es sehr empfehlenswert, den Austalian Cattle Dog Welpen so früh, wie möglich an einen lebhaften Alltag zu gewöhnen. So fällt es ihm später leicht, sich voll und ganz auf ein Familienleben einzulassen, und die vielseitigen Aufgaben eines Familienhundes mit Erfolg zu meistern.
Charakter
Verwendungen
Rassentypische Erkrankungen des Australian Cattles Dog
Der Cattle Dog ist eine robuste Hunderasse. Einige seiner Erbkrankheiten sind vermutlich auf seine Fellfarbe zurück zu führen. Zu den häufigeren Krankheiten zählen:
- Sensorineurale Taubheit
- Polioencephalomyelopathie
- Canine Ceroid-Lipofuszinose
- Augenkrankheiten (auch Erblindung)
Der Australian Cattle hat eine Lebenserwartung von etwa 10 Jahren.
Pflege und Ernährung des Australian Cattles
Durch sein kurzes Fell ist der Australian Cattle ein pflegeleichter Hund. Tägliches Bürsten oder Trimmen fällt bei dieser Hunderasse nicht an. Der Australian Cattle benötigt keinen speziellen Ernährungsplan, er erweist sich eher als unproblematischer Kostgänger. Regelmäßige Besuche beim Tierarzt sind jedoch auf Grund der bekannten Erbkrankheiten empfehlenswert. Eine halbjährliche, fachkundige Kontrolle kann eventuellen Krankheiten vorbeugen oder diese in einem frühen Stadium erkennen, so dass schnell reagiert werden kann.
Australian Cattle Dog-Zucht und Kauf
Die Anschaffung eines Australian Cattle muss gut überlegt sein. Vorweg sollte gewissenhaft geprüft werden, ob der aktive und fordernde Hund zur eigenen Lebensvorstellung passt. Wer einen Australian Cattle Dog Welpen sucht, sollte sich vor Ort bei einem Züchter aus einem seriösen Zuchtverein erkundigen. Ebenfalls ist es wichtig, sich über die möglichen, vererbbaren Krankheiten dieser Hunderasse bewusst zu sein.
Rassemerkmale des Australian Cattle Dog
Der Australian Cattle Dog wird von der FCI als Gruppe 1 Hüte- und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)), Sektion 2 Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde) klassifiziert. Es wird keine Arbeitsprüfung gefordert.
Gangwerk, Größe und Gewicht
Die Widerristhöhe für Rüden dieser Rasse beträgt in etwa 46 - 51 cm. Hündinnen sind mit 43 - 48 cm etwas kleiner.
Das Gangwerk ist geradlinig, frei, geschmeidig und unermüdlich. Die Bewegung der Schultern und der Vorderläufe steht im Einklang mit dem kräftigen Schub der Hinterhand. Die Fähigkeit zu raschen und plötzlichen Bewegungen ist von wesentlicher Bedeutung. Gesundheit und Leistungsfähigkeit sind von überragender Wichtigkeit. Bei zunehmender Geschwindigkeit zeigen die Pfoten im Trab die Tendenz, am Boden näher beieinander aufzutreten, aber in der Ruhe sollten alle vier Läufe des Hundes senkrecht zum Boden stehen.
Der Kopf
Der Kopf ist kräftig, steht in harmonischer Ausgewogenheit mit den übrigen Proportionen des Hundes und passt zu dessen Gesamterscheinung. Der breite Schädel ist zwischen den Ohren leicht gewölbt und flacht zu einem leichten, aber deutlichen Stopp ab.
Der Fang
Der schwarze Nasenschwamm sitzt auf einem breiten, mittellangen aber tiefen und kraftvollen Fang, der unter den Augen gut ausgefüllt ist und zur Nase hin allmählich schmaler wird. Die obere Begrenzungsebene des Fangs verläuft zu der des Schädels parallel.
Die glatten Lefzen liegen straff an. Der Unterkiefer ist kräftig, tief, gut entwickelt. Die Zähne sind gesund, kräftig, regelmäßig eingesetzt und in Form eines Scherengebisses schliessend, d.h. die obere Schneidezahnreihe greift ohne Zwischenraum über die untere. Da der Hund dazu bestimmt ist, störrisches Vieh durch Bisse oder Zwicken in die Ferse anzutreiben, sind gesunde und kräftige Zähne sehr wichtig. Die Backen sind muskulös, weder grob noch vorstehend.
Die Augen & Ohren
Die Augen sind von ovaler Form und mittlerer Größe, weder vorstehend noch tiefliegend. Sie müssen Wachsamkeit und Intelligenz ausdrücken. Die Farbe der Augen ist dunkelbraun. Bei der Annäherung von Fremden ist ein warnendes oder misstrauisches Aufflackern für den Ausdruck charakteristisch.
Auch die mäßig zugespitzten Ohren sind von mäßiger Größe, vorzugsweise aber eher klein als groß und am Ansatz breit, muskulös und in ihrer Form weder einem Löffel noch dem Ohr einer Fledermaus ähnlich. Sie sind auf dem Schädel weit auseinander angesetzt und nach aussen geneigt, reagieren auf jedes Geräusch und sind hoch aufgerichtet, wenn der Hund aufmerksam ist. Die Ohrmuschel ist dick in ihrer Beschaffenheit, und ihre Innenseite sollte recht gut behaart sein.
Der Rumpf
Der außerordentlich kräftige, muskulöse Hals ohne Wamme ist von mittlerer Länge und wird zum Körper hin breiter. Die obere Profillinie des Rumpfes ist einheitlich und führt über einen kräftigen Rücken sowie breite, kräftige und muskulöse Lenden. Der Hund hat starke Lenden mit tiefen Flanken. Die Kruppe ist ziemlich lang und abfallend.
Die tiefe, muskulöse Brust soll nur mässig breit sein. Diese Hunderasse weist gut gerundete Rippen auf, die weit nach hinten reichen, aber nicht tonnen-förmig sind.
Die Rute
Der Ansatz der Rute ist als fliessende Fortführung der Kruppenneigungslinie mäßig tief. In ihrer Länge reicht sie ungefähr bis zum Sprunggelenk. In der Ruhe sollte sie in einem sehr leichten Bogen herabhängen. In der Bewegung oder in der Erregung darf sie höher getragen werden, jedoch unter keinen Umständen so hoch, dass sie sich auch nur teilweise jenseits einer gedachten senkrechten Linie durch ihren Ansatz befindet. Die Rute sollte sehr buschig behaart sein.
Die Gliedmassen
Die Vorderläufe haben bis zu den Pfoten starke, runde Knochen und sollten, von vorne gesehen, gerade und parallel stehen. Die Schulterblätter sind kräftig, schräg gelagert, gut bemuskelt und bilden mit dem Oberarm einen guten Winkel. Ihre Spitzen sollten am Widerrist nicht zu dicht nebeneinander liegen. Obwohl die Schultern gut bemuskelt und ihre Knochensubstanz kräftig ist, würden überladene Schultern und schwere Fronten eine korrekte Bewegung verhindern und die Arbeitstüchtigkeit einschränken. Der Vordermittelfuß sollte elastisch sein und bildet, von der Seite betrachtet, mit dem Unterarm einen leichten Winkel.
Die Hinterhand ist breit, kräftig und muskulös. Von hinten gesehen sind die Hinterläufe vom Sprunggelenk bis zu den Pfoten gerade und stehen parallel, weder eng beieinander noch zu weit auseinander. Der lange Oberschenkel ist breit und gut entwickelt, das Kniegelenk gut gewinkelt. Das Sprunggelenk ist kräftig und tief stehend.
Die Pfoten sollten rund sein, die Zehen kurz, kräftig, gut gewölbt und eng zusammengefügt. Die Ballen sind strapazierfähig und dick, die Krallen müssen kurz und kräftig sein.
Das Haarkleid
Das Haar ist glatt und bildet ein doppeltes Haarkleid mit kurzer, dichter Unterwolle. Das Deckhaar ist dicht, wobei jedes einzelne Haar gerade und hart ist und flach anliegt; deswegen ist das Haarkleid wasserunddurchlässig. Unter dem Körper bis zu den Hinterseiten der Läufe ist das Haar länger und bildet in der Gegend des Oberschenkels eine angedeutete Hose. Auf dem Kopf, einschließlich der Innenseite der Ohren, bis zu den Vorderseiten der Läufe und der Pfoten ist das Haar kurz. Längs des Halses ist es länger und dicker. Sowohl zu kurzes als auch zu langes Haar ist ein Fehler. Im Durchschnitt sollte das Haar auf dem Körper 2,5 bis 4 cm lang sein.
Farblich findet man den Australian Cattle Dog in folgenden Varianten:
- Blau getüpfelt: Die Farbe sollte blau, blau getüpfelt oder blau gesprenkelt sein, mit oder ohne andere Abzeichen. Erlaubt sind am Kopf schwarze, blaue oder lohfarbene Abzeichen, vorzugsweise in gleichmäßiger Verteilung. Die Vorderläufe sind von den Zehen bis hinauf zur Mitte ganz lohfarben; die Lohfarbe erstreckt sich an der Front über die Brust und die Kehle und findet sich auch an den Kiefern. Die Hinterhand zeigt Lohfarbe an der Innenseite der Läufe und der Innenseite der Oberschenkel; sie verläuft von dort über die Knie und die Vorderseiten der Läufe bis hin zu den Sprunggelenken, von wo aus auch die Aussenseiten der Läufe bis hinunter zu den Zehen lohfarben sind. Lohfarbene Unterwolle ist am Körper erlaubt, sofern sie nicht durch das blaue Deckhaar durchschimmert. Schwarze Flecken am Körper sind nicht erwünscht.
- Rot gesprenkelt: Die Farbe besteht aus gleichmäßiger und überall gut verteilter roter Tüpfelung, einschließlich der Unterwolle, (weder wei noch cremefarben), mit oder ohne dunklere rote Abzeichen am Kopf. Gleichmäßig verteilte Abzeichen am Kopf sind erwünscht. Rote Flecken am Körper sind zulässig aber nicht erwünscht.
Besonderheiten
Australian Cattle Dog Welpen werden weiß geboren und erlangen die zukünftige Farbe ihres Fells erst nach einigen Wochen. Ihre Maske und ihre Flecken sind jedoch schon ab der Geburt zuerkennen. Es ist möglich, die zu erwartende Fellfarbe der Cattle Dog Welpen frühzeitig festzustellen. Die Färbung der Haut an den Pfotenballen der kleinen Welpen, gibt einen ersten Einblick auf ihr späteres Aussehen. Schwarze oder blaue Pfotenballen deuten somit auf blaue Hunde hin, braune oder rote Pfotenballen geben einen roten Cattle Dog zu erkennen. Umso größer der rosafarbene Anteil der Haut ist, desto heller wird später das Fell eines heranwachsenden Cattle Dog sein.
Felllänge | kurz |
Fell | dicht |
Ohrenform | Stehohr |
Rute | gefächert |
Anatomie | robust |
Größe ♀ | 43 - 48 cm |
Gewicht ♀ | 14 - 15 kg |
Größe ♂︎ | 46 - 51 cm |
Gewicht ♂ | 15 - 16 kg |
Geeignet für | - |
Farben
Bekannte Krankheiten
Taubheit
Trifft oftmals im Alter auf.
Nervenkrankheiten
Nervenkrankheiten zeigen sich beispielsweise durch Störungen bei der Wahrnehmung, neurologische Auffälligkeiten wie Zittern, Apathie, Krämpfe, Lähmungen, Schiefhalten des Kopfes, unkontrolliertes Urinieren und Koten sowie Verhaltensauffälligkeiten.
Augenentzündungen
Chronische Augenentzündungen können bei Hunden sehr schmerzhaft sein und können durch Medikamente behandelt werden. In seltenen Fällen muss die Hornhaut behandelt werden.
FAQ
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Ein Australian Cattle Dog, auch bekannt als "Blue Heeler" oder "Queensland Heeler", ist eine Hunderasse, die für ihre Arbeitsfähigkeit und ihren unabhängigen Charakter bekannt ist.
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Ja, Australian Cattle Dogs haben ein dichtes Fell und verlieren in der Regel mäßig viel Fell. Eine regelmäßige Fellpflege ist wichtig, um Verfilzungen und Knoten zu vermeiden.
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Australian Cattle Dogs sind sehr energiegeladen und brauchen viel Aufmerksamkeit und Beschäftigung. Sie können gut in Familien leben, aber es ist wichtig, dass sie genug Bewegung und mentale Stimulation erhalten.
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Australian Cattle Dogs sind intelligent und lernwillig, aber auch sehr unabhängig. Ein konsequentes Training mit positiver Verstärkung ist wichtig, um einen gut erzogenen Hund zu haben.
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Ja, Australian Cattle Dogs sind sehr aktive Hunde und brauchen viel Bewegung und Auslauf, um glücklich und gesund zu bleiben.
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Ein ausgewachsener Australian Cattle Dog kann bis zu 51 cm groß und bis zu 22 kg schwer werden.
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Der Australian Cattle Dog stammt aus Australien, wo er als Hütehund für Rinder eingesetzt wurde.