
Bayerischer Gebirgsschweißhund Rassebeschreibung: Charakter & Co
Bayerischer Gebirgsschweißhund
Steckbrief & Herkunft
Geschichte und Herkunft des Bayerischen Gebirgsschweißhund
Bracken waren schon bei den Germanen bekannt und wurden für die Jagd eingesetzt.
Im 19. Jahrhundert wurde der Hannoversche Schweißhund in Bayern mit einheimischen Bracken gekreuzt, weil der Hannoversche Schweißhund für die rauen Verhältnisse im Gebirge zu schwerfällig war. Es entstand eine leistungsstarke und einsatzbereite Rasse mit vorzüglicher Nase, die so zäh war, dass ihr die wechselnden Wetterextreme im Gebirge genauso wenig ausmachten wie der steinige Untergrund, Dornengestrüpp oder das lange Laufen bergauf und bergab.
1883 wurde die Rasse erstmals auf einer Ausstellung vorgestellt. 1912 wurde der Club für Bayerische Gebirgsschweißhunde gegründet, der seitdem für die Betreuung der Rasse zuständig ist. Zwischenzeitlich wurden, um das Genmaterial zu erweitern, Tiroler Bracken eingekreuzt. Hunde werden erst nach einer strengen Gesundheits- und Leistungsprüfung zur Zucht zugelassen.
Eignung und Haltung
Der BGS ist ein hoch spezialisierter Jagdhund. Er ist besonders für die Fährtenarbeit gezüchtet, dafür kann er seinen hervorragenden Geruchssinn nutzen. Klassisch werden Bracken vor allem zum Aufstöbern oder Finden von Wild wie Hasen oder Füchsen eingesetzt, deren Spur sie so lange bellend verfolgen, bis der Jäger das Tier geschossen oder gefangen hat.
Schweißhunde werden auch oft für die Nachsuche eingesetzt, sie können oft noch Tage später eine Spur verfolgen, die zu einem verletzten Wild oder auch einem Menschen führt. ‚Schweißhund’ und ‚Bracke’ werden von Laien oft auch synonym verwendet. Gerade die Nachsuche ist heutzutage durch den Straßenverkehr, aber auch durch Waffen mit größerer Reichweite, wichtiger als früher. Die Jägerschaft stellt sogenannte ‚Nachsuchengespanne’ bereit, die zum Beispiel von der Polizei angefordert werden können.
Neben seiner Arbeit als Jagdhund kann er aber auch ein toller Familienhund sein.




Alternativer Name | Bracke |
Herkunft | Deutschland |
Lebenserwartung | 10 - 15 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeleicht |
Aktivitätslevel | hoch |
FCI | Schweisshunde |
AKC | Foundation Stock Service |
KC | Hound Group |
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Typische Charaktereigenschaften
Dein BGS ist ruhig und ausgeglichen. Wenn er arbeitet, ist er hellwach und konzentriert mit einem unbedingten Willen zur Fährte. Als Jagdhund hat er einen ausgeprägten Jagdtrieb. Er ist anhänglich seinem Besitzer gegenüber, Fremden gegenüber eher zurückhaltend. Dabei ist er nie aggressiv oder unbeherrscht. Wenn er gut ausgebildet wurde und genügend arbeiten darf, ist er in der Freizeit auch ein guter Familienhund.
Von der reinen Erziehung her ist der BGS nicht anspruchsvoll. Er will geführt und erzogen werden und ist ein eifriger Lerner. Da er aber ein leistungswilliger Arbeitshund ist, sollte er als Schweißhund auch aus- und weitergebildet werden. Außerdem solltest du in der Lage sein, ihn später als Schweißhund arbeiten zu lassen oder zumindest ähnliche Beschäftigungsmöglichkeiten bieten, damit er sich ausgelastet und glücklich fühlt.
Charakter
Verwendungen


Gesundheit und Informationen zur Zucht
Gesunderhaltung und Pflege
Der BGS ist äußerst pflegeleicht. Das Fell muss ab und zu gebürstet werden, die Pfoten, Krallen, Ohren und Augen kontrolliert. Auch auf die Zähne musst du achten – entweder du gibst ihm genügend zahnreinigendes Futter oder du putzt die Zähne regelmäßig mit einer Hundezahnbürste.
Diese Hunderasse braucht genügend Bewegung, bei jedem Wetter. In einer kleinen Etagenwohnung fühlt er sich eher unwohl – er braucht genügend Platz. Ein Haus mit Garten ist ideal.
Es sind keine typischen Erbkrankheiten bekannt. Die Rasse hat eine typische Lebenserwartung von 12 Jahren.
Bayerischer Gebirgsschweißhund-Zucht und Kauf
Die Zucht liegt vollständig in den Händen der Clubs für BGS. Das hat den Vorteil, dass sehr genau überwacht wird, dass nur mit gesunden und wirklich leistungsfähigen Hunden weitergezüchtet wird. Diese strenge Kontrolle hat den BGS so fit und leistungsfähig erhalten, wie die Rasse heutzutage ist.
Es hat aber auch die Folge, dass man einen Bayerischen Gebirgsschweißhund nur kaufen kann, wenn man Mitglied im Club bist und die dort angebotenen Hundeführerlehrgänge absolviert. Eine Bayerischer Gebirgsschweißhund Preisliste existiert dementsprechend nicht wirklich, aber man sollte mit ungefähr einem Preis von 1500 Euro rechnen.


Rassemerkmale des Bayerischen Gebirgsschweißhund
Der Bayerische Gebirgsschweißhund wird von der FCI als Gruppe 6 (Laufhunde und Schweißhunde), Sektion 2 (Schweißhunde) klassifiziert. Der Rassestandard erfordert eine jagdliche Leistungsprüfung, die der besonderen jagdlichen Zweckbestimmung gerecht wird.
Gangwerk, Größe und Gewicht
Rüden dieser Hunderasse erreichen eine Widerristhöhe zwischen 47 – 52 cm sowie ein Gewicht von 20 - 40 kg. Hündinnen sind mit 44 – 48 cm und 17 - 25 kg etwas leichter. Für Rüden und Hündinnen gibt es keine Toleranz nach oben und unten in der Größe.
Das Gangwerk ist raumgreifend mit gutem Vortritt und Schub, wobei sie in Vorderhand und Hinterhand gerade und parallel, leicht federnd fußen. Die bevorzugte Gangart im Arbeitseinsatz: ist der Schritt und Galopp.
Der Kopf
Der Oberkopf ist verhältnismäßig breit, leicht gewölbt mit einer deutlich abgesetzten Stirn und gut entwickelten Augenbrauenbögen. Das Hinterhauptsbein ist nur wenig, der Stopp normal ausgeprägt. Die Backen sind nur mäßig betont.
Der Fang
Der genügend breite, nicht spitze Fang ist von den Augen etwas abgesetzt. Er sollte gleichlang oder etwas kürzer als der Schädel sein und einen leicht gewölbten oder geraden Nasenrücken aufweisen. Darauf sitzt ein nicht zu breiter, schwarzer oder dunkelrote Nasenschwamm, der von guter Größe ist mit gut geöffneten Nasenlöchern.
Die Lefzen sind gut überfallend, von mittlerer Dicke. Die Lefzenwinkel sollten gut sichtbar sein. Typisch sind kräftige Kiefer mit einem perfekten, regelmäßigen und vollständigen Scherengebiss (42 Zähne gemäß Zahnformel, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen. Auch ein Zangengebiss ist zulässig.
Die Augen & Ohren
Diese Hunderasse hat einen klaren, aufmerksamen Ausdruck, der durch die nicht zu großen oder runden Augen gegeben wird. Sie sind dunkelbraun oder etwas heller. Wichtig sind außerdem gut anliegende, pigmentierte Lider.
Die Ohren des Bayerischen Gebirgsschweißhundes sind etwas über mittellang, aber höchstens bis zur Nase reichend, schwer, hoch und breit angesetzt, unten abgerundet und ohne Drehung anliegend herabhängend.
Der Rumpf
Der starke Hals ist von mittlerer Länge mit etwas loserer Kehlhaut. Die obere Profillinie ist vom wenig ausgeprägten Widerrist zur Hinterhand leicht ansteigend. Es besteht ein fließender Übergang vom Hals zum kräftigen und elastischen Rücken. Die Lenden sind verhältnismäßig kurz und breit aber sehr gut bemuskelt. Die Kruppe ist lang und ziemlich flach verlaufend (ein Abfallwinkel 20 – 30 ° wird als ideal angesehen).
Die Brust ist mäßig breit mit einer gut ausgebildeten Vorbrust. Der Bayerische Gebirgsschweißhund hat einen ovalen, tiefen und langen Rippenkorb mit weit nach hinten reichenden Rippen. Die Brusttiefe reicht bis in Höhe des Ellbogengelenks. Die untere Profillinie sit allmählich nach hinten ansteigend, der Bauch ist leicht aufgezogen.
Die Rute
Die Rute ist mittelang und reicht höchstens bis zu den Sprunggelenken. Sie ist hoch angesetzt und wird waagerecht oder leicht schräg abwärts getragen.
Die Gliedmaßen
Die Läufe stehen von vorne betrachtet, gerade und parallel, von der Seite betrachtet gut unter dem Körper. Wichtig sind gute Winkelungen. Die Schulter ist dabei gut schräg mit einem nach hinten liegenden Schulterblatt, das kräftig bemuskelt ist. Weiter führt ein langer, gut und trocken bemuskelter Oberarm. Die Scapulo-Humeral Winkelung beträgt 90 – 100°. Die Ellenbogen sind am Körper anliegend, weder einwärts noch auswärts gedreht, der Unterarm ist trocken und senkrecht stehend. Er besteht aus kräftigen Knochen und ist sehr gut bemuskelt. Ihm folgt ein kräftiges Vorderfußwurzelgelenk sowie ein leicht schräg gestellter Vordermittelfuß.
Auch die Hinterhand besteht aus kräftigen Knochen. Von hinten betrachtet sind die Läufe gerade und parallel. Dabei führt der breite und sehr muskulöse Oberschenkel in ein kräftiges Kniegelenk, dessen Winkelung 100 – 110 ° beträgt. Der Unterschenkel ist verhältnismäßig lang, muskulös und sehnig, das Sprunggelenk kräftig und der Hintermittelfuß kurz sowie senkrecht stehend.
Der Bayerische Gebirgsschweißhund hat löffelförmige Pfoten mit gut gewölbten und eng aneinander liegenden Zehen sowie genügend gepolsterten, derben, widerstandsfähigen und gut pigmentierten Ballen. Sie fußen parallel, im Stand und in der Bewegung weder einwärts noch auswärts gerichtet. Die Krallen sind schwarz oder dunkelbraun bis braun.
Das Haarkleid
Die Haut ist kräftig und liegt straff an. Es ist mit dichtem, glatt anliegenden Haar besitzt, das mäßig rau ist mit wenig Glanz. Es sollte feiner an Kopf und Behang, rauer und länger an Bauch, Läufen und Rute sein.
Farblich findet man den Bayerischen Gebirgsschweißhund in tiefrot, hirschrot, rotbraun, rotgelb, auch fahlgelb bis semmelfarben. Möglich ist auch rotgrau, wie das Winterhaar des Rotwildes, auch geflammt oder dunkel gestichelt. Auf dem Rücken ist die Grundfarbe meist intensiver. Der Fang und Behang sind dunkel, die Rute meistens dunkel gestichelt. Ein kleiner, heller Brustfleck (Brackenstern) ist zulässig.
Felllänge | kurz |
Fell | glatt |
Ohrenform | Schlappohr |
Rute | lang |
Anatomie | schlank |
Größe ♀ | 44 - 48 cm |
Gewicht ♀ | 20 - 25 kg |
Größe ♂︎ | 47 - 52 cm |
Gewicht ♂ | 20 - 25 kg |
Geeignet für | - |
Farben



FAQ
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Ein BGS Hund wird ca. 10-15 Jahre alt.
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BGS ist die Abkürzung für eine Hunderasse aus Deutschland und heißt ausgeschrieben: Bayerischer Gebirgsschweißhund. Sie ist besonders beliebt bei Jägern.
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Schweißhund bezieht sich auf Schweiß: und ist die Bezeichnung in der Jägersprache für Blut.
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Ja, der Bayerische Gebirgsschweißhund kann auch ein toller Familienhund sein?
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Das Zuchtziel des Bayerischen Gebirgsschweißhund ist ein leistungsfähiger Jagdhund. Das ist wichtig zu beachten, um dem Hund eine sinnvolle Beschäftigung zu ermöglichen und manche Verhaltensweisen zu verstehen.
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Der Bayerische Gebirgsschweißhund kommt, wie der Name es bereits sagt, aus Deutschland.
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Wenn man sich einen Bayerischen Gebirgsschweißhund kaufen möchte, sollte man mit Preisen aufwärts von 1200 Euro rechnen.
Autor

Sissi
Autor
Quellen und relevante Links
FCI Rassestandard
Abgerufen am 16.03.2023
eDogs
Abgerufen am 16.03.2023
Club für Bayerische Gebirgsschweißhunde e.V.
Abgerufen am 16.03.2023
Österreichischer Schweisshundeverein
Abgerufen am 16.03.2023
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