Steckbrief & Herkunft
Geschichte und Zuteilung
Der Anglo-Français de Grande Vénerie stammt aus Frankreich und wurde ursprünglich als Laufhund gezüchtet. Seine Abstammung vom Foxhound ist noch erkennbar, was ihm eine gewisse Vornehmheit verleiht. Offiziell wurde der Rassestandard im Jahr 1983 festgelegt, und die Rasse gehört zur FCI-Gruppe der Laufhunde, Schweißhunde und verwandten Rassen.
Die Gruppe der Großen Anglo-Franzosen
Die drei Varianten des Großen Anglo-Franzosen zählen zu den Laufhunden und lassen sich vor allem an ihren unterschiedlichen Fellfarben unterscheiden. Jede dieser Farbausprägungen wird als eigenständige Rasse anerkannt. Ihre Entstehung geht auf die Kreuzung traditioneller französischer Laufhunde mit English Foxhounds zurück. Heute werden sie hauptsächlich als Meutehunde für Schleppjagden verwendet.
Eignung und Verwendung
Der Grand anglo-français tricolore wurde speziell für die Jagd gezüchtet, was sich in vielen Aspekten seines Wesens widerspiegelt. Aufgrund seiner robusten Statur und seines ausgeprägten Jagdinstinkts wird er vor allem als Arbeitshund in der Meutejagd auf Hochwild eingesetzt.
- Aktivität: Er ist ein sehr aktiver Hund, der regelmäßige Bewegung und geistige Anregung benötigt.
- Arbeitstrieb: Sein Arbeitswillen ist hoch, was ihn für jagdliche Aktivitäten oder Hundesportarten wie Tracking besonders eignet.
- Familienhund: Trotz seiner Arbeitsvergangenheit kann er sich gut in den Familienalltag integrieren, solange seine Bedürfnisse berücksichtigt werden.
- Training: Mit konsequenter Erziehung und Training kann er ein gehorsamer und loyaler Begleiter werden.
Der Grand anglo-français tricolore ist ein beeindruckender Hund mit einer reichen Geschichte, der sowohl für jagdliche Aktivitäten als auch als Familienhund geeignet ist. Bei richtiger Pflege und Training kann er ein wertvoller und treuer Begleiter sein.



Alternativer Name | Grand anglo-français tricolore |
Herkunft | Frankreich |
Lebenserwartung | 10 - 12 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeleicht |
Aktivitätslevel | durchschnittlich bis hoch |
FCI | Laufhunde |
AKC | Nicht anerkannt |
KC | Nicht anerkannt |
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Grundlegende Charaktereigenschaften
Der Grand anglo-français tricolore ist ein faszinierender Hund, der sich durch seine Kombination von Arbeitswillen und Sanftmut auszeichnet. Seine Hauptmerkmale sind:
- Arbeitsfreude: Ursprünglich als Jagdhund gezüchtet, ist sein Drang zu arbeiten immer noch stark ausgeprägt.
- Loyalität: Er ist seinem Besitzer gegenüber äußerst loyal und möchte gefallen.
- Intelligenz: Ein kluger Hund, der schnell lernt und sich gut trainieren lässt.
Soziales Verhalten
Der Grand anglo-français tricolore zeigt generell ein ausgeglichenes Verhalten:
- Mit anderen Tieren: Dank seiner Jagdvergangenheit kommt er meist gut mit anderen Hunden aus, kann jedoch Jagdtrieb gegenüber kleineren Tieren zeigen.
- Mit Kindern: Er ist geduldig und sanftmütig, wodurch er sich in der Regel gut für Familien eignet.
- Fremden gegenüber: Anfangs vielleicht etwas zurückhaltend, aber nicht aggressiv.
Besondere Anmerkungen zum Wesen
Als ehemaliger Arbeitshund benötigt er viel Bewegung und geistige Anregung. Aber obwohl er seinem Besitzer gefallen möchte, hat er auch eine unabhängige Seite und kann manchmal eigensinnig sein.
Der Grand anglo-français tricolore ist ein vielseitiger Hund, der sowohl als Arbeitshund als auch als Familienhund glänzen kann. Seine Intelligenz, Loyalität und sein Bedürfnis nach Aktivität machen ihn zu einem hervorragenden Begleiter für aktive Menschen und Familien. Es sollte jedoch stets darauf geachtet werden, dass sein Arbeits- und Jagdtrieb in geeignete Bahnen gelenkt wird.
Verwendungen
Pflege
Der Grand anglo-français tricolore verfügt über ein kurzes, dichtes Fell, das sich relativ einfach pflegen lässt. Trotzdem sind einige Grundlagen wichtig: Wöchentliches Bürsten hält das Fell sauber und vermindert das Haaren. Vor allem in den Wechselzeiten sollte regelmäßig gebürstet werden. Aufgrund seiner hängenden Ohren sollte man regelmäßig einen Blick in die Ohren werfen und sie bei Bedarf säubern, um Entzündungen vorzubeugen. Und zuletzt: Wenn die Krallen nicht von selbst abgenutzt werden, sollte man sie kürzen, um Beschwerden zu vermeiden.
Gesundheit
Generell gilt der Grand anglo-français tricolore als robuster Hund. Doch wie alle Rassen kann auch er zu bestimmten Gesundheitsproblemen neigen:
- Hüftdysplasie: Ein verbreitetes Problem bei größeren Hunden.
- Ohrentzündungen: Aufgrund seiner hängenden Ohren kann es hier zu Problemen kommen.
- Augenprobleme: Regelmäßige Kontrollen sind ratsam.
Regelmäßige Tierarztbesuche und Impfungen werden generell empfohlen, um frühzeitig mögliche Gesundheitsprobleme zu erkennen und zu behandeln.
Zucht
Der Grand anglo-français tricolore ist in der Zucht besonders für seine Jagdfähigkeiten und sein gutes Sozialverhalten geschätzt. Es ist wichtig, die Elterntiere auf bekannte Erbkrankheiten zu testen und die Zucht sollte nach den Richtlinien des jeweiligen Rasseverbandes erfolgen. Außerdem ist eine frühzeitige Sozialisation der Welpen ist entscheidend für ihre Entwicklung zu gut angepassten Erwachsenen.


Erscheinungsbild und Körperbau
Dieser Hund hat einen kräftigen Körperbau, der ihn ausdauernd und widerstandsfähig macht. Der Rücken ist gerade und fest, während die Lenden muskulös und kompakt sind. Die Brust reicht tief herab, ist gut entwickelt und ermöglicht eine starke Lungenkapazität, die für lange Jagdeinsätze notwendig ist. Die Kruppe ist leicht schräg, was zur Effizienz seiner Bewegung beiträgt. Seine Rute ist lang, gut behaart und wird elegant getragen, was ihm eine harmonische Erscheinung verleiht.
Kopf und Ausdruck
Der Kopf des Anglo-Français de Grande Vénerie ist ausdrucksstark und passt zu seinem edlen Erscheinungsbild. Der Schädel ist eher flach, mit einem gut sichtbaren Hinterhaupthöcker und leicht hervortretenden Augenbrauenbögen. Der Fang ist mittellang und in etwa gleich lang wie der Schädel, mit einem geraden Nasenrücken. Die Lefzen sind gut entwickelt, wirken jedoch nie spitz oder übermäßig schwer. Seine großen, braunen Augen sind schwarz umrandet und verleihen ihm einen wachsamen, aufmerksamen Ausdruck. Die Ohren sind mittellang, setzen auf Augenhöhe an und liegen zunächst flach am Kopf an, bevor sie sich leicht eindrehen.
Bewegung und Gliedmaßen
Seine Vorderläufe sind kräftig und gerade, mit langen, flachen Schultern, die ihm eine geschmeidige Fortbewegung ermöglichen. Die Hinterhand ist muskulös, mit gut ausgeprägten Oberschenkeln, die für Kraft und Geschwindigkeit sorgen. Das Sprunggelenk ist tief angesetzt und leicht gewinkelt, was eine effiziente und ausdauernde Gangart unterstützt. Seine Pfoten sind rund und trocken, was ihm Stabilität und Trittsicherheit verleiht. Sein Gangwerk wirkt fließend und kraftvoll, sodass er auch auf langen Distanzen seine Ausdauer behält.
Fell und Farbvarianten
Das kurze, dichte Fell schützt ihn vor äußeren Einflüssen, ohne besonders pflegeintensiv zu sein. Die tricolor-Färbung ist typisch für die Rasse. Meist zeigt sich ein schwarzer Mantel oder große, dunkle Flecken, begleitet von lebhaft lohfarbenen oder kupferfarbenen Abzeichen. Das sogenannte „louvard“-Mischhaar ist erlaubt, während eine übermäßige Tüpfelung nicht erwünscht ist.
Größe und Einsatzgebiet
Mit einer Widerristhöhe von 60 bis 70 cm gehört der Anglo-Français de Grande Vénerie zu den großen Laufhunden. Er ist ein leistungsfähiger Jäger, der vor allem für erfahrene Hundehalter geeignet ist, die ihm eine artgerechte Aufgabe bieten können. Sein Wesen ist energisch, arbeitsfreudig und ausdauernd, wodurch er sich perfekt für die Jagd in der Meute eignet.
Felllänge | kurz |
Fell | glatt |
Ohrenform | Schlappohr |
Rute | lang |
Anatomie | robust |
Größe ♀ | 60 - 70 cm |
Gewicht ♀ | 28 - 32 kg |
Größe ♂︎ | 60 - 70 cm |
Gewicht ♂ | 28 - 32 kg |
Geeignet für | - |
FAQ
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Diese Rasse stammt aus Frankreich und entstand durch die Kreuzung französischer Laufhunde mit English Foxhounds. Ziel war es, einen ausdauernden und leistungsfähigen Jagdhund zu schaffen, der sich besonders für die Meutejagd eignet.
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Der Große Anglo-Franzose existiert in drei Farbvarianten, die als eigenständige Rassen anerkannt sind: Tricolore, Weiß-Schwarz und Weiß-Orange. Die Unterschiede liegen ausschließlich in der Fellfarbe, während Körperbau und Charakter weitgehend identisch sind.
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Diese Hunde wurden für die Jagd in der Meute gezüchtet und benötigen viel Bewegung sowie eine klare Aufgabe. Sie sind sehr sozial und freundlich, aber aufgrund ihres hohen Energielevels und Jagdtriebs nicht unbedingt als klassische Familienhunde geeignet. Eine Haltung in einem aktiven Haushalt mit viel Platz und Erfahrung im Umgang mit Jagdhunden ist ideal.
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Der Große Anglo-Franzose ist ein ausdauernder Laufhund, der täglich viel Bewegung benötigt. Mehrstündige Spaziergänge, Fährtenarbeit oder sportliche Aktivitäten wie Canicross sind wichtig, um ihn körperlich und geistig auszulasten.
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Da diese Hunde für die Meutejagd gezüchtet wurden, sind sie sehr sozial und kommen gut mit anderen Hunden aus. Sie fühlen sich in Gesellschaft oft wohler als allein und profitieren von gemeinsamen Aktivitäten mit Artgenossen
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Aufgrund seines starken Jagdtriebs ist der Freilauf nicht immer empfehlenswert. In sicher eingezäunten Gebieten oder mit intensivem Rückruftraining kann er lernen, sich auch ohne Leine kontrolliert zu bewegen.
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Das kurze, dichte Fell ist sehr pflegeleicht und muss nur gelegentlich gebürstet werden. Während des Fellwechsels kann regelmäßiges Bürsten helfen, lose Haare zu entfernen.