Gerstenkorn beim Hund: Ursachen, Symptome und effektive Behandlung

Was ist ein Gerstenkorn? 

Auch Hunde können, ähnlich wie Menschen, gelegentlich ein Gerstenkorn entwickeln – ein Knötchen am Lidrand, das oft sehr störend ist. Es nicht zu verwechseln mit dem Hagelkorn. Ein Gerstenkorn (in Fachsprache auch "Hordeolum") ist eine lokale, eitrige Infektion am Lidrand, die als bakterielle Blepharitis (Lidentzündung) auftritt.

Wie sieht es aus?

Ein Gerstenkorn am Augenlid erscheint als kleines, rotes Knötchen oder Pickel am Lidrand. Es ist oft geschwollen, schmerzhaft und mit Eiter gefüllt. Die Haut um das Gerstenkorn kann gerötet und entzündet aussehen, und das betroffene Auge kann tränen oder ein körniges Gefühl verursachen. Es kann sowohl auf dem oberen als auch auf dem unteren Lid auftreten. 

Ursachen eines Gerstenkorns

Die häufigste Ursache ist eine bakterielle Infektion durch Staphylokokken (seltener durch Streptokokken), die die Drüsen am Augenlid befallen und entzünden. Vereinzelt ist es grundsätzlich eine harmlose Infektion, bei wiederholtem Fall sind jedoch Ursachen wie Verletzungen (am Augenlid, etwa durch Kratzer oder Fremdkörper, diese bieten Bakterien eine Eintrittspforte) oder ein geschwächtes Immunsystem (erhöht ebenfalls die Anfälligkeit für Infektionen, da der Hund weniger gegen Krankheitserreger ankämpfen kann) dahinter und sollten ebenfalls angesprochen werden.

Unterscheidung

Ein Gerstenkorn (Hordeolum) beim Hund ist eine schmerzhafte, bakterielle Infektion, die die Augenlider betrifft und in zwei unterschiedliche Formen unterteilt wird: das Hordeolum externum und das Hordeolum internum. Diese beiden Formen unterscheiden sich vor allem in ihrer Lokalisation und der Art und Weise, wie der Eiter austritt.

1. Das Hordeolum externum, auch als äußeres Gerstenkorn bezeichnet, tritt am äußeren Lidrand des Hundes auf. Diese Form der Infektion betrifft die Haarbalgdrüsen (Talgdrüsen), die sich am Rand des Augenlids befinden. Charakteristisch für das Hordeolum externum ist, dass der Eiter, der sich im Verlauf der Infektion bildet, nach außen hin durchbricht. Dies führt zu einer sichtbaren Schwellung und Rötung am äußeren Lidrand. Die betroffene Stelle kann auch sehr empfindlich sein und dem Hund Schmerzen bereiten, insbesondere wenn er sich am Auge kratzt oder es reibt. In den meisten Fällen entleert sich der Eiter von selbst, was zu einer Entlastung der Symptome führt.
2. Im Gegensatz dazu tritt das Hordeolum internum, oder innere Gerstenkorn, im Inneren des Augenlids auf und betrifft die sogenannten Meibom-Drüsen (Glandulae tarsales). Diese Drüsen produzieren Talg, der als Bestandteil des Tränenfilms dient und das Auge vor dem Austrocknen schützt. Wenn diese Drüsen durch Bakterien infiziert werden, bildet sich Eiter im Tarsus, der stützenden Struktur des Augenlids. Anders als beim externen Gerstenkorn bricht der Eiter hier nach innen durch, was zu einer fokalen Schwellung und einer deutlichen Rötung auf der Innenseite des Lids führt. Die Schwellung kann in schweren Fällen das Sehvermögen des Hundes beeinträchtigen, da sie das Auge teilweise oder vollständig blockieren kann. Diese Form des Gerstenkorns erfordert oft eine intensivere Behandlung, da die Infektion tiefer liegt und nicht so leicht abfließen kann wie beim externen Gerstenkorn.

In beiden Fällen ist eine tierärztliche Behandlung empfehlenswert, um die Infektion zu kontrollieren und dem Hund Erleichterung zu verschaffen. Häufig werden antibiotische Salben oder Tropfen verschrieben, um die Bakterien abzutöten und die Heilung zu fördern.

Vorgeschlagene Therapie des Gerstenkorns

Die vorgeschlagene Therapie für ein Gerstenkorn beim Hund beinhaltet zunächst die lokale Wärmeapplikation, um die Resorption und Reifung des Abszesses zu fördern. Sollte keine Spontanresorption erfolgen, entwickelt sich ein Abszess, der zur Reifung gelangt. In diesem Fall wird der Abszess gespalten und anschließend eine antibiotische Augensalbe aufgetragen, um die Heilung zu unterstützen. 

Behandlung bei dir daheim

Daheim kann es mit einer speziellen Salbe behandelt werden, die der Tierarzt empfiehlt. Auch Hausmittel oder homöopathische Mittel wie Kamillentee oder Calendula-Salbe können verwendet werden, um die Schwellung zu reduzieren.

Sollte das Gerstenkorn nach einigen Tagen jedoch nicht besser werden oder sich sogar verschlimmern, ist es wichtig, den Tierarzt (erneut) aufzusuchen. Er kann zusätzliche Behandlungsmöglichkeiten wie Antibiotika oder sogar eine chirurgische Entfernung des Gerstenkorns in Betracht ziehen. 

Die Heilungsdauer eines Gerstenkorns beim Hund kann variieren, aber normalerweise sollte es innerhalb von ein bis zwei Wochen abheilen. In dieser Zeit ist es wichtig, darauf zu achten, dass dein Hund nicht daran kratzt oder reibt, um eine weitere Infektion zu vermeiden. Es ist immer hilfreich, zu wissen, wie man sich um die Gesundheit seines Hundes kümmert. Mit dem richtigen Wissen und der richtigen Behandlung kann ein Gerstenkorn beim Hund schnell und effektiv behandelt werden.

Fazit zum Gerstenkorn beim Hund

Ein Gerstenkorn beim Hund ist eine lästige, aber behandelbare Infektion am Augenlid. Meist heilt es mit der richtigen Pflege und eventuell unterstützenden Maßnahmen innerhalb von ein bis zwei Wochen ab. Wenn sich das Gerstenkorn nicht bessert oder verschlimmert, ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam, um eine angemessene Behandlung sicherzustellen.