Steckbrief & Herkunft
Herkunft und Geschichte des Bullmastiffs
Erste Züchtungen von Bullmastiff Welpen mit dem heutigen Charakter sind aus dem England des 19. Jahrhunderts bekannt. Dort wurde die Rasse als Schutzhund für die Wildhüter des Landlords aus Old English Bulldog und Old English Mastiff gekreuzt, da durch die Armut in der Bevölkerung die Wilddieberei zunahm. Diese Wilddiebe konnten durch damalige Hunde festgehalten ohne verletzt zu werden. Außerhalb englischer Territorien wurde der kräftige, große Hund erst ab ab Mitte des 20. Jahrhunderts. Durch späteres Einkreuzen von Genen des Bloodhounds konnte der weiterentwickelte Bullmastiff nicht nur schützen und wachen, sondern auch außergewöhnlich gut riechen.
Eignung und Haltung
Der Bullmastiff ist laut FCI ein Wachhund. Sein feiner Geruchssinn macht ihn auch heute zum Top-Gebrauchshund bei Behörden, unter anderem zum Fährtenlesen und für die Spurensuche. Weniger geeignet ist er jedoch für den Schutzdienst.
Diese Rasse ist aber ebenso für Privatpersonen geeignet. Wird er gut erzogen, kann er auch gut die Begleithundeprüfung ablegen und sich hervorragend in eine Familie integrieren.
Der Bullmastiff als Listenhund
Trotz seiner hohen Reizschwelle und seines gutmütigen Temperaments gehört der Bullmastiff zur „Liste potenziell gefährlicher Hunde“. Diese Bestimmungen gelten somit in deutschen Bundesländern sowie im deutschsprachigen Ausland:
- Deutschland (Berlin): Listenhund ohne Kategorie-Abstufung
- Deutschland (Baden-Württemberg, Brandenburg, Bayern, Hamburg und Nordrhein-Westfalen): Listenhund Kategorie 2 (Nachweis der Ungefährlichkeit durch einen Wesenstest möglich)
- Schweiz: In elf Kantonen Haltung mit Sachkundenachweis möglich, im Tessin Bewilligung nötig; in Genf Kauf, Haltung und Zucht verboten
- Österreich: In Wien Haltung nur mit Hundeführerschein erlaubt, im Vorarlberg Haltung nur mit Sondergenehmigung des Bürgermeisters möglich
| Alternativer Name | - |
| Herkunft | England |
| Lebenserwartung | 8 - 10 Jahre |
| Pflegeanforderungen | pflegeleicht |
| Aktivitätslevel | durchschnittlich |
| FCI | Molossoide |
| AKC | Working Group |
| KC | Working Group |
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Typische Charaktereigenschaften des Bullmastiff
Intelligenz, Mut und starker Familienbezug sind die drei Säulen für das zuverlässige, sehr aktive Bullmastiff Temperament. Doch auch Eigensinn und Sturheit bestimmen den Charakter des kraftvollen Hundes. Deshalb solltet ihr schon die Welpen ohne Wenn und Aber konsequent erziehen und sozialisieren. Gelingt dies, habt ihr im Erwachsenenalter einen gelassenen, anpassungsfähigen und lebhaften Hund. Eine unverwechselbare Eigenart des Bullmastiffs ist seine Mimik. Sieht er etwas Spannendes, zieht er seine imposante Stirn kraus. Vermutet der wachsame, treue Begleiter in der Nähe seines Familienbereichs Gefahr, gibt er euch das mit einem einzigen, tiefen Bellen zu verstehen.
Interessant ist, dass sie angeblich eine hohe Schmerztoleranz haben. Daher ist es sehr wichtig auf mögliche Verletzungen zu achten, die sie womöglich nicht so schnell anzeigen.
Erziehung und Pflege des Bullmastiff
Noch bevor ihr euren Bullmastiff gefunden habt, nehmt am besten Kontakt mit einer regionalen Hundeschule auf. Denn gleich als Welpe gehören Sozialisierung mit Artgenossen und spielerisches Training mit dem Menschen zu den Grundvoraussetzungen für eine lebenslange Harmonie. Bestrafungen untergraben eher die Gutmütigkeit des Hundes. Stattdessen lernt er mit der richtigen Belohnung schnell und begeistert.
Erwachsene Bullmastiffs sind anhänglich ohne Jagdtrieb. Sie brauchen viel Beschäftigung und stets konsequentes Verhalten der Besitzer für ihr Wohlbefinden. Gemeinsame Zeit zu verbringen darf also nicht zu kurz kommen, ebenso nicht wie die Pflege: Die kurzen Haare könnt ihr mit einem Noppenhandschuh in der gemeinsamen Schmusestunde sehr simpel bürsten. Außerdem müssen regelmäßig die Zähne, Ohren und Krallen kontrolliert werden.
Charakter
Verwendungen
Gesundheit und Informationen zur Zucht
Rassetypische Erkrankungen des Bullmastiff
Mit eurem Bullmastiff Welpen solltet ihr beim Tierarzt das Vorhandensein oder die Anlage zu einer Hüftgelenksdysplasie untersuchen lassen. Rassebedingt kann im fortgeschrittenen Alter Krebs entstehen oder das Cavarial-Hyperostosis-Syndrom (eine entzündliche Erkrankung des oberen Schädels) auftreten. Angeboren ist selten, aber rassetypisch eine Fehlstellung des Augenlids. Gegen die Beschwerden solcher Erkrankungen helfen inzwischen gut wirksame Schmerzmedikationen ein Hundeleben lang.
Bullmastiff-Zucht und Kauf
Beim Kauf eines Bullmastiff solltet ihr auf folgendes achten:
- Schon die Elterntiere zeigen beim Besuch das berühmt ausgeglichene und doch aufgeweckte Bullmastiff-Temperament.
- Der Züchter verkauft nicht einfach, sondern ist mit einem Besuch am Zuchtort ohne Einschränkungen einverstanden.
- Beim Bullmastiff-Kauf bekommt ihr vom Züchter umfassende Papiere zum Stammbaum, über tierärztliche Untersuchungen sowie zur Verbandszugehörigkeit ausgehändigt.
- Der Umgang zwischen Bullmastiff Welpen, ihren Elterntieren, der Familie und euch Fremden gegenüber ist spür- und sichtbar entspannt. Spielerische Erstkontakte sind ein Zeichen für eine gute Grundsozialisierung.
Rassemerkmale des Bullmastiffs
Der Bullmastiff wird von der FCI als Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde), Sektion 2.1 (Molossoide, Doggenartige Hunde) klassifiziert.
Rüden erreichen eine Widerristhöhe von 64-69cm sowie ein Gewicht von 50-59kg. Hündinnen sind mit 61-66cm und 41-50kg etwas kleiner.
Das Gangwerk
Die Bewegung weist auf Kraft und Zweckmäβigkeit hin. Bei geradeaus gerichteter Bewegung sollen weder die Vorder- noch die Hinterläufe kreuzen oder „stricken“ - der rechte Vorderlauf und der linke Hinterlauf sollen gleichzeitig gehoben und gesenkt werden. Ein fester Rücken, der durch den kraftvollen Schub der Hinterläufe nicht nachteilig beeinflusst wird, gewährleistet einen ausgeglichenen und harmonischen Bewegungsablauf.
Der Kopf
Der breite, tiefe Schädel ist von allen Seiten betrachtet groβ und quadratisch. Er zeigt leichte Stirnfalten, sofern sein Interesse geweckt wird. Diese Falten sind in Ruhestellung jedoch nicht sichtbar.
Der Fang
Der Bullmastiff hat gut geöffnete Nasenlöcher. Die Nase selbst ist breit aber flach und darf daher im Profil nicht zugespitzt oder aufgerichtet sein.
Der Fang ist kurz und die Distanz von Nasenspitze bis zum betonten Stopp beträgt ungefähr ein Drittel der Gesamtlänge von Nasenspitze bis Hinterhauptstachel. Der Fang ist unter den Augen breit und behält in etwa die gleiche Breite bis zur Nase bei. Er ist stumpf und quadratisch geschnitten, bildet mit der oberen Fanglinie einen rechten Winkel und ist im richtigen Verhältnis zum Schädel. Die Lefzen sind nicht hängend, sie dürfen niemals tiefer als bis zur Unterkante des Unterkiefers reichen.
Der Unterkiefer ist bis zum Ende breit. Ein Zangengebiss von Kante zu Kante ist erwünscht, ein geringer Vorbiß wird laut Rassestandard jedoch gestattet. Die Fangzähne sind groß und weit auseinanderstehend, die übrigen Zähne kräftig, gleichmäβig und gut im Kiefer gebettet. Der Bullmastiff hat gut ausgefüllte Backen.
Die Augen & Ohren
Die dunklen oder haselnussbraunen Augen sind soweit voneinander eingesetzt wie der Fang breit ist, dazwischen befindet sich die Mittelfurche. Helle oder gelbe Augen sind in der Zucht höchst unerwünscht.
Eine große Bedeutung haben die Ohren: V-förmig und zurückgefaltet sind sie weit und hoch, in einer Höhe mit dem Hinterhauptbein angesetzt und geben damit dem Schädel ein quadratisches Aussehen. Außerdem sollten sie klein mit einer Farbe, die dunkler als die des Haarkleides am Körper ist, sein. Die Ohrspitzen befinden sich mit den Augen in einer Höhe, sofern die Aufmerksamkeit eines Bullmastiff erregt wird. Rosenohren sind höchst unerwünscht.
Der Rumpf
Der sehr muskulöse Hals des Bullmastiff ist gut gebogen, mäβig lang und im Umfang fast dem Kopfumfang gleich. Der Rücken ist kurz und gerade, was eine gedrungene Gestalt bewirkt. Der Rücken darf jedoch nie so kurz sein, dass er die Beweglichkeit des Bullmastiffs beeinträchtigt. Ein Karpfen- oder Senkrücken wird im Rassestandard spezifisch als höchst unerwünscht beschrieben. Die folgende Lendenpartie ist breit und muskulös, mit entsprechender Flankentiefe.
Die Brust ist auch breit aber tief und reicht tief zwischen den Vorderläufen hinab, mit ebenso tiefreichendem Brustbein.
Die Rute
Hoch angesetzt ist der Rutenansatz kräftig, wobei sich zur Spitze hin die Rute verjüngt und bis zu den Sprunggelenken reicht. Sie wird gerade oder gebogen getragen, aber niemals senkrecht nach oben (wie bei einem Laufhund). Pumpenschwengelruten sind höchst unerwünscht.
Die Gliedmaßen
Die geraden, kräftigen Vorderläufe stehen weit auseinander und sind von guter Knochenstärke. Dabei sind die Schultern muskulös, schräg und kraftvoll, jedoch nicht überladen und der Vordermittelfuß gerade und stark. Auch die Hinterläufe sollten stark und muskulös sein: Der Unterschenkel, gut entwickelt, zeugt von Kraft und Beweglichkeit, ohne schwerfällig zu sein. Die Sprunggelenke sind mäβig gewinkelt.
Sowohl die Hinter- als auch die Vorderpfoten sind gut aufgeknöchelt ("Katzenpfoten") mit gerundeten Zehen und harten Ballen. Dunkle Nägel werden erwünscht. Gespreizte Pfoten sowie Kuhhessigkeit sind für Zuchtexemplare höchst unerwünscht.
Das Haarkleid
Das Haar des Bullmastiff ist kurz und hart, wetterbeständig und liegt glatt am Körper an. Damit soll es weder lang, noch seidig oder wollig sein.
Farblich findet man ihn in jeglicher Schattierung von gestromt, rehbraun oder rot. Die Farbe muss makellos und klar sein. Ein kleines weiβes Abzeichen an der Brust ist erlaubt. Andere weiβe Abzeichen sind unerwünscht. Ein schwarzer Fang, der zu den Augen hin heller wird, ist unentbehrlich, dunkle Augenumrandungen unterstreichen den Ausdruck.
| Felllänge | kurz |
| Fell | glatt |
| Ohrenform | Schlappohr |
| Rute | lang |
| Anatomie | quadratisch, stämmig |
| Größe ♀ | 61 - 66 cm |
| Gewicht ♀ | 45 - 54 kg |
| Größe ♂︎ | 64 - 68 cm |
| Gewicht ♂ | 50 - 59 kg |
| Geeignet für | - |
Farben
Bekannte Krankheiten
Rolllieder
Ein Roll-Lid (Entropium) ist eine Augenlid-Fehlstellung beim Hund
Gesäugetumore
Gesäugetumore, auch Mammatumore genannt, gehören zu den häufigsten Krebserkrankungen beim Hund
FAQ
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Der Bullmastiff ist ein Listenhund und wird umgangssprachlich als Kampfhund bezeichnet. Er gilt als gefährlich und wird deshalb in Österreich, Deutschland und der Schweiz auf der Liste geführt.
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Ja, der Bullmastiff ist eine Molosser Rasse.
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Der Bullmastiff wird von der FCI als Wachhund beschrieben.
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Nicht unbedingt. Als Listenhund sollte er eher nicht als Anfängerhund gehalten werden.
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Ein Bullmastiff-Welpe kann Preise von bis zu 3.000 Euro erreichen. Häufig sind sie jedoch billiger.
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Bringst du genügend Zeit und Motivation sowie ausreichend Wissen über diese Rasse mit, kann ein Bullmastiff gut geeignet sein. Bei Zweifeln und Fragen erkundigt euch am besten nochmals bei Leuten, die selbst Erfahrungen mit dieser Rasse haben. Die individuelle Komponente darf dabei nicht außer Acht gelassen werden.
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Ein Bullmastiff ist eine Rasse von Hunden, die für ihre Größe, Stärke und ihr ruhiges und liebevolles Wesen bekannt ist. Sie wurden ursprünglich in England gezüchtet, um Wilderei auf Landsitzen zu verhindern, und sind heute als Familienhunde beliebt. Bullmastiffs haben eine dicke, samtige Haut und ein dichtes Fell, das in Farben wie braun, fawn oder gestromt erhältlich ist. Sie sind intelligente und anpassungsfähige Tiere, die in vielen verschiedenen Umgebungen und Lebensstilen glücklich sein können, solange sie ausreichend Auslauf und geistige Stimulation erhalten.
