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MDR1-Defekt - alles was du darüber wissen musst, wenn du einen Hund hast

MDR1-Defekt und alle Infos sowie Tipps für die Wahl bei deinem Zuchthund.

Die Komplexität und Hintergründe des MDR1-Defekts

In der zeitgenössischen Veterinärwissenschaft ist es anerkannt, dass viele gesundheitliche Störungen bei Hunden auf rassespezifische Krankheiten zurückzuführen sind. Einer der bemerkenswertesten Fälle dieser Art ist der MDR1-Defekt, der sich bei betroffenen Hunden durch eine multiple Medikamentenunverträglichkeit äußert.

Genetische Prädisposition und Rassenrisiko

Hauptsächlich treten Hütehundrassen wie Collies, Australian Shepherds und verwandte Rassen in den Vordergrund des Risikoprofils, da sie überproportional häufig von diesem potenziell lebensbedrohlichen Gendefekt betroffen sind. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass auch andere Rassen und Mischlinge nicht immun gegen diesen Defekt sind, insbesondere wenn in der Ahnenreihe Träger dieser spezifischen Mutation vorhanden waren.

Verständnis des MDR1-Gens und seine Funktion

Das Akronym MDR1 steht für "Multi-Drug-Resistance-Gen". In Fällen, in denen dieses Gen defekt ist, wird das Multidrug-Resistance-Protein 1, auch P-Glykoprotein genannt, nicht produziert. Dieses Protein spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulation des Eintritts von Fremdstoffen, einschließlich Medikamenten, ins Gehirn, indem es die Blut-Hirn-Schranke verstärkt und dazu beiträgt, diese Substanzen abzutransportieren und zu entsorgen.

Konsequenzen der fehlenden Proteinproduktion

Wenn dieses P-Glykoprotein aufgrund des MDR1-Defekts fehlt, sind die Barrierefunktionen, die es normalerweise bietet, aufgehoben. Giftige Substanzen und Medikamente können somit ungehindert ins Gehirn und andere Organe eindringen und dort erheblichen Schaden anrichten. Unter den resultierenden Auswirkungen können lebensbedrohliche Symptome auftreten und im schlimmsten Fall könnte der betroffene Hund sterben.

MDR1 Defekt Shutterstock / Eve Photography

Welche Medikamente und Arzneien für diese Hunde gefährlich sind

Der MDR1-Defekt kann dazu führen, dass bestimmte Medikamente und Arzneimittel für Hunde toxisch werden. Hier ist eine Liste einiger Medikamente, die bei Hunden mit diesem Gendefekt Probleme verursachen können:

  1. Makrozyklische Laktone (einschließlich Ivermectin und Selamectin): Diese Medikamente werden häufig zur Behandlung von Herzwürmern und anderen Parasiten eingesetzt. Bei Hunden mit einem MDR1-Defekt können sie jedoch schwere neurologische Nebenwirkungen verursachen.

  2. Imodium (Loperamid): Dieses Medikament wird zur Behandlung von Durchfall eingesetzt. Es kann bei Hunden mit einem MDR1-Defekt neurologische Nebenwirkungen hervorrufen.

  3. Chemotherapeutika (wie Doxorubicin, Vincristin und Vinblastin): Diese Medikamente werden zur Behandlung von Krebserkrankungen eingesetzt. Sie können bei Hunden mit einem MDR1-Defekt erhöhte Nebenwirkungen haben.

  4. Andere Medikamente wie Acepromazin (ein Beruhigungsmittel) und Butorphanol (ein Schmerzmittel): Auch diese können bei Hunden mit MDR1-Defekt Nebenwirkungen verursachen.

Es ist wichtig zu beachten, dass dies keine vollständige Liste ist und die Empfindlichkeit gegenüber diesen Medikamenten von Hund zu Hund variieren kann. Bei Hunden, die als MDR1-Träger bekannt sind, sollte jede Medikamentengabe mit einem Tierarzt besprochen werden, um potenzielle Risiken zu minimieren.

Folgende Medikamente bzw. Wirkstoffe darf euer Hund auf keinen Fall bekommen, wenn er unter dem MDR1-Defekt leidet:

  1. Ivermectin - ist ein Wirkstoff, welcher gegen parasitäre Erkrankungen (Krätze, Flöhe, Fadenwürmer) eingesetzt wird.
  2. Doramectin - ist mit Ivermectin verwandt und wird ebenfalls als Antiparasitikum eingesetzt.
  3. Moxidectin - auch dies ist ein Antiparasitikum gegen Endo- und Ektoparasiten.
  4. Loperamid - ist ein Opioid und wird recht häufig bei Durchfallerkrankungen verordnet.

Größtenteils sind es also klassischen Wurmkuren, die für den betroffenen Hund gefährlich werden können.

Kritische Wirkstoffe für Hunde mit MDR1-Defekt

Es wird eindringlich darauf hingewiesen, dass Hunde, die unter dem MDR1-Defekt leiden, bestimmte Medikamente bzw. Wirkstoffe unter keinen Umständen verabreicht bekommen sollten.

Antiparasitäre Medikamente und ihre Risiken

Der Wirkstoff Ivermectin, welcher zur Bekämpfung parasitärer Erkrankungen wie Krätze, Flöhe und Fadenwürmer eingesetzt wird, gehört zu den Substanzen, die vermieden werden sollten. Ebenso verhält es sich mit Doramectin, einem eng mit Ivermectin verwandten Wirkstoff, der als Antiparasitikum dient. Ein weiteres Antiparasitikum, Moxidectin, das gegen Endo- und Ektoparasiten wirkt, sollte ebenfalls nicht verwendet werden. Hervorzuheben ist, dass diese Substanzen typischerweise in gängigen Wurmkuren enthalten sind, welche für Hunde mit MDR1-Defekt problematisch werden können.

Loperamid, ein Opioid, das häufig bei Durchfallerkrankungen verordnet wird, gehört auch zu den Medikamenten, die bei diesen Hunden nicht verabreicht werden sollten.

Darüber hinaus enthalten viele Flohschutz- und Antizeckenmittel Substanzen, die für Hunde mit dieser spezifischen genetischen Mutation nicht sicher sind.

Vorsicht bei Operationen und medikamentösen Behandlungen

Da es weitere Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen geben kann, die für einen Hund mit MDR1-Defekt gefährlich werden können, sollte während Operationen und anderen medikamentösen Behandlungen stets auf die Möglichkeit einer Medikamentenunverträglichkeit geachtet werden.

Alternative Behandlungen für Hunde mit MDR1-Defekt

Trotz der Herausforderungen, die der MDR1-Defekt darstellt, gibt es zugelassene Alternativen für betroffene Hunde. So sind beispielsweise die antiparasitären Mittel Advocate, Stronghold und Milbemax als verträglich eingestuft worden. Daher wird empfohlen, bei Vorliegen des MDR1-Gendefekts bei Ihrem Hund, Ihren Tierarzt um Rat zu den geeigneten Präparaten zu fragen.

mdr1 effekt beim Hund erkennen Shutterstock / Bildagentur Zoonar GmbH


Symptome und Diagnose des MDR1-Defekts: Eine präzise Betrachtung

Hunde, die an dem MDR1-Gendefekt leiden und die oben genannten Medikamente erhalten haben, zeigen in der Regel schwerwiegende neurologische Symptome. Typischerweise manifestieren sich diese in Form von neurologischen Bewegungsstörungen, Tremor und Krämpfen. Im extremen Fall kann der Zustand des Hundes bis zu einem Koma fortschreiten und im schlimmsten Szenario zum Tod führen.

Für Hunderassen, die als Risikogruppen identifiziert wurden, sind zuverlässige DNA-Tests verfügbar. Diese können die Mutation definitiv bestätigen oder ausschließen. Interessanterweise differenziert der Test zwischen drei möglichen Genotypen:

  1. Genotyp N/N weist darauf hin, dass der Hund nicht Träger der Mutation ist und daher diese auch nicht an seine Nachkommen weitergeben kann.
  2. Der Genotyp N/MDR1 kennzeichnet einen Hund, der Träger eines mutierten Gens ist, mit der folgenden 50%igen Wahrscheinlichkeit, dieses an seine Nachkommen weiterzugeben. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass Symptome der Unverträglichkeit auftreten.
  3. Der Genotyp MDR1/MDR1 indiziert eine garantierte Vererbung der Mutation auf die Nachkommen. Solche Hunde reagieren überaus sensibel auf Arzneimittelgaben mit den genannten und weiteren Wirkstoffen.

Therapie und Vorsorge bei MDR1-Defekt: Verantwortungsbewusste Maßnahmen

Für die Vorbeugung ist ein frühzeitiger DNA-Test ratsam, um Therapiepläne entsprechend anpassen zu können. Im Hinblick auf die Züchtung ist es unerlässlich, bei gefährdeten Rassen entsprechende Tests durchzuführen. Dies ist die einzige zuverlässige Vorbeugungsmaßnahme, um eine Weitergabe dieses Defektes auszuschließen und das Wohlbefinden zukünftiger Generationen zu gewährleisten.

Bannerbild: Shutterstock / Ann-Christin Langen
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