Steckbrief & Herkunft
Geschichte und Herkunft
Es wird angenommen, dass die Vorfahren des Südrussischen Ovtcharka die bärtigen, grobhaarigen Hunde waren, die mit Merinoschafen aus Südspanien in die russische Steppe kamen. Diese Begebenheit ist in der vollständigen Sammlung der Gesetze des Zarenreichs, Band XXVI (1830, St.-Petersburg), dokumentiert. Die Hunde, die den Gos d’Atura Catala ähnelten, waren mittelgroß, lebhaft und fähig, Schafherden zu schützen und zu hüten. Ihre Vermischung mit den einheimischen Hüte- und Windhunden führte zur Entstehung des "russischen Schäferhunds", der später in den südlichen Regionen Russlands und auch international bekannt wurde.
Bei der Weltausstellung 1867 wurde diese Rasse für ihre Schönheit mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Die gezielte Züchtung begann jedoch erst 1898 in Askania-Nova, Krim, unter Friedrich von Falz-Fein. Diese Züchtungen, vor allem mit lokalen Windhunden, prägten die modernen Merkmale der Rasse: größere Höhe, vorherrschende weiße Farbe, leichterer Körperbau mit flacher Brust und eingezogenem Bauch, was typisch für schnell laufende Hunde ist. Die endgültigen charakteristischen Merkmale und der Name "Südrussischer Ovtcharka" wurden der Rasse in den 1930er Jahren in der UDSSR verliehen, als der erste offizielle Rassestandard genehmigt wurde. Diese Hunde sind für ihre Loyalität und Schutzbereitschaft bekannt, passen sich schnell verschiedenen klimatischen Bedingungen an und sind besonders ihren Besitzern gegenüber treu und zugetan, was jedoch nicht bedeutet, dass sie Fremden gegenüber ebenso freundlich sind.
Eignung
Aufgrund seiner langen Geschichte als Hüte- und Wachhund, zeichnet sich der Südrussische Owtscharka durch Stärke, Mut und Selbständigkeit aus.
- Hüte- und Wachhundeigenschaften: Sein Beschützerinstinkt ist stark ausgeprägt. Er ist äußerst wachsam und misstrauisch gegenüber Fremden, was ihn zu einem exzellenten Wachhund macht.
- Familienhund: Bei richtiger Erziehung und Sozialisation kann er sich auch als Familienhund eignen. Es sollte jedoch beachtet werden, dass er aufgrund seiner Größe und seines Temperaments eine konsequente Erziehung benötigt.
- Bewegungsdrang: Der Südrussische Owtscharka ist ein aktiver Hund mit hohem Bewegungsdrang. Er benötigt ausreichend Auslauf und mentale Stimulation, um glücklich und ausgeglichen zu sein.
Abschließend kann gesagt werden, dass der Südrussische Owtscharka ein beeindruckender Hund mit einer reichen Geschichte ist. Seine Eignung als Wach- und Familienhund macht ihn zu einem besonderen Begleiter, erfordert aber auch eine erfahrene Hand in der Haltung und Erziehung.
Alternativer Name | Südrussischer Schäferhund, Ioujnorousskaïa Ovtcharka |
Herkunft | Russland |
Lebenserwartung | 12 - 15 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeintensiv |
Aktivitätslevel | durchschnittlich |
FCI | Schäferhunde |
AKC | Nicht anerkannt |
KC | Herding Group |
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Verhalten und Charakter
Der Südrussische Ovtcharka zeichnet sich durch ein ausgewogenes, selbstbewusstes und unabhängiges Wesen aus. Seine Ergebenheit zum Halter steht im starken Kontrast zu seinem misstrauischen und reservierten Verhalten gegenüber Fremden. Diese Eigenschaften prädestinieren ihn als exzellenten Wachhund, der sowohl Vieh als auch das Eigentum seines Besitzers zuverlässig schützt.
Wesen
Die Natur des Südrussischen Owtscharka ist geprägt von einem starken, aber ausgeglichenen Temperament.
Ruhig und Gelassen: In der Regel ist er ruhig und gelassen, solange er nicht provoziert wird. Dies macht ihn zu einem angenehmen Hausgenossen.
Misstrauisch gegenüber Fremden: Während er gegenüber seiner Familie liebevoll und sanft sein kann, ist er gegenüber Fremden oft reserviert und misstrauisch.
Dominantes Auftreten: Ohne eine angemessene Führung kann der Südrussische Owtscharka dazu neigen, dominant zu werden. Es ist daher wichtig, ihm klare Grenzen zu setzen.
Charakter
Verwendungen
Pflege des Südrussischen Owtscharka
Das dichte und lange Fell des Südrussischen Owtscharka erfordert besondere Aufmerksamkeit: Um Verfilzungen und Knoten zu vermeiden, sollte das Fell mindestens zwei- bis dreimal pro Woche gründlich gebürstet werden. In den Mauserphasen sogar täglich.
Nur bei Bedarf sollte der Hund gebadet werden, um die natürlichen Öle des Fells nicht zu entfernen. Auch die Ohren sollten regelmäßig auf Anzeichen von Infektionen überprüft und die Krallen bei Bedarf geschnitten werden.
Gesundheit und Erkrankungen
Der Südrussische Owtscharka ist grundsätzlich ein robuster Hund, doch gibt es einige gesundheitliche Aspekte, die beachtet werden sollten:
Hüftdysplasie: Wie bei vielen großen Hunderassen kann auch beim Südrussischen Owtscharka die Hüftdysplasie auftreten. Regelmäßige Untersuchungen und eine ausgewogene Ernährung können hier vorbeugen.
Augenerkrankungen: Gelegentlich können Augenprobleme auftreten. Es ist ratsam, regelmäßige Augenuntersuchungen durchführen zu lassen.
Zucht des Südrussischen Owtscharka
Die Zucht sollte verantwortungsbewusst und nach strengen Kriterien erfolgen:
Gesundheitsprüfungen: Vor der Zucht sollten beide Elterntiere auf bekannte Erbkrankheiten untersucht werden.
Charakter und Temperament: Nur Hunde mit einem ausgeglichenen und standardgerechten Temperament sollten zur Zucht verwendet werden.
Standardkonformität: Die Zucht sollte stets darauf abzielen, den Rassestandard des Südrussischen Owtscharka beizubehalten und zu verbessern.
Abschließend lässt sich sagen, dass der Südrussische Owtscharka bei richtiger Pflege und Gesundheitsvorsorge ein langes und gesundes Leben führen kann. Die Zucht sollte stets mit Bedacht und unter Berücksichtigung des Wohls der Tiere erfolgen.
Kopfmerkmale
Der Kopf des Südrussischen Ovtcharka ist verlängert und keilförmig, zum Nasenbereich hin verengend. Der Schädel zeigt sich mit einer mäßig breiten und flachen Stirn, unterstützt von gut entwickeltem Hinterhaupt und Jochbein. Die Augenbrauenwülste sind nur leicht hervorgehoben, und der Stopp ist dezent ausgeprägt.
Gesichtsschädel
Der Fang präsentiert sich leicht kürzer als der Schädel, gut gefüllt unter den Augen und zum Nasenschwamm hin leicht verjüngend. Der Nasenrücken ist gerade, während der Nasenschwamm schwarz und groß ist, wobei eine saisonale Aufhellung erlaubt, aber der Nasenrücken stets schwarz sein muss.
Augen und Ohren
Die Augen sind mandelförmig, nicht zu groß und setzen weit auseinander an, mit einer Farbvarianz von dunkel- bis hellbraun, wobei dunklere Augen bevorzugt werden. Die Ohren sind tief angesetzt, mittelgroß und dreieckig, eng an den Wangen anliegend und mit dichtem Haar bedeckt.
Körperbau
Die Obere Profillinie bildet über der Lende eine sanft geformte Linie, während die Rückenpartie von moderater Länge und Stärke ist. Die Kruppe neigt sich mäßig und unterstützt die muskulöse Statur des Hundes. Die Brust ist mäßig breit und tief, mit leicht flachen Rippen.
Gliedmaßen
Die Vorderhand zeigt sich muskulös und gerade, während die Hinterhand kräftig und gut gewinkelt ist, was dem Hund ein kraftvolles und ausgewogenes Gangwerk verleiht. Die Pfoten sind oval, fest und kompakt, was den robusten Körperbau des Südrussischen Ovtcharka unterstützt.
Haut und Haarkleid
Die Haut ist straff und geschmeidig, ohne Falten. Das Haarkleid ist lang, rau und zottelig, mit einer weichen und dichten Unterwolle. Die Farbe variiert von Weiß über Weizen (Biskuit) bis hin zu Grau, mit einer Präferenz für Hunde ohne ausgeprägte Flecken oder Markierungen.
Größe und Gewicht
Bei der Größe wird eine Widerristhöhe von mindestens 66 cm bei Rüden und 62 cm bei Hündinnen erwartet, wobei größere Exemplare bevorzugt werden, sofern sie gut proportioniert sind. Das Gewicht beginnt bei 35 kg für Rüden und 30 kg für Hündinnen, was ihre robuste Statur unterstreicht.
Felllänge | lang |
Fell | dicht |
Ohrenform | Schlappohr |
Rute | lang |
Anatomie | robust |
Größe ♀ | 62 - 90 cm |
Gewicht ♀ | 53 - 75 kg |
Größe ♂︎ | 65 - 90 cm |
Gewicht ♂ | 55 - 75 kg |
Geeignet für | - |