Steckbrief & Herkunft
Herkunft und Geschichte des Dalmatiners
Der Dalmatiner, auch kroatisch Dalmatinac genannt, ist eine seit 1955 von der FCI anerkannte Hunderasse. Die Herkunft des Dalmatiners ist bis heute nicht zweifelsfrei geklärt, man geht aufgrund von diversen Gemälden und Altarbildern aus dem 16. bis 18. Jahrhundert davon aus, dass diese Hunderasse aus dem östlichen Mittelmeerraum, spezifischer aus der Provinz Dalmatien kommt.
Im Werk „Synopsis of Quadrupeds“ aus dem Jahr 1771, welches Thomas Pennant verfasste, wurden diese Hunde, deren Ursprung als Dalmatien angeführt wurde, als sehr selbständig beschrieben. Sie wurden letztlich „Dalmatian“ genannt. In einem 1790 veröffentlichten Werk bezeichnet Thomas Bewick diese Rasse als „Dalmatian or Coach Dog“. Der erste inoffizielle Dalmatiner-Standard wurde im Jahre 1882 von einem Engländer namens Vero Shaw verfasst.
Der typische Feuerwehrhund
Im späten Mittelalter wurde der Dalmatiner in europäischen Adelshäusern und allgemein in der aristokratischen Gesellschaft sehr beliebt. In England fand er vorwiegend als Kutschenbegleithund Verwendung. Viele von uns assozieren den Dalmatiner dabei mit der Feuerwehr: Das liegt daran, dass diese Hunderasse zum Maskottchen der New Yorker Feuerwehr wurde, indem er im 19. Jahrhundert als vorauslaufende "Sirene" genutzt wurde.
Die weltbekannte Färbung
Das Fell des Dalmatiners ist nicht nur bei Disneys 101 Dalmatiner begehrt: Es ist nicht bekannt, warum diese genetische Anomalie bei Dalmatinern auftritt, aber es wird angenommen, dass es eine Mutation war, die vor langer Zeit in der Geschichte der Rasse aufgetreten ist. Trotzdem hat diese Eigenschaft zu der Beliebtheit und Bekanntheit der Rasse beigetragen.
Die Punkte auf dem Fell eines Dalmatiners sind eine genetische Anomalie, die durch ein Pigment-Allel verursacht wird. Dieses Allel führt zu einer ungleichmäßigen Verteilung von Pigmenten in der Haut, was zu den charakteristischen Punktmustern auf dem Fell führt. Sie bilden sich aber erst nach der Geburt, das heißt Welpen haben in der Regel noch nicht das typische Dalmatinerfell.
Eignung und Haltung
Als vielseitiger Begleithund hat auch die FCI keine strenge Vorschrift für seine Verwendung: Er kann sowohl als Jagd-, als auch Gesellschafts- und Familienhund brillieren und ist für verschiedenste Zwecke geeignet. Besonders hevorragend ist seine Ausdauer. Dass er auch ein hervorragender Begleiter für Hundesportarten oder neben einem Reiter sein kann, sollte daher nicht verwundern.
| Alternativer Name | Dalmatinac |
| Herkunft | Kroatien |
| Lebenserwartung | 10 - 13 Jahre |
| Pflegeanforderungen | pflegeleicht |
| Aktivitätslevel | durchschnittlich bis hoch |
| FCI | Verwandte Rassen |
| AKC | Non-Sporting Group |
| KC | Utility Group |
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Charaktereigenschaften des Dalmatiners
Dalmatiner sind weltweit für ihr angenehmes und liebenswertes Wesen, das leicht abzurichten ist, bekannt. Durch ihr offenes Wesen ohne Angst oder Nervosität gelten sie als lebhafte aber sanfte Familienhunde. Menschen gegenüber ist der Dalmatiner besonders sensibel und aufmerksam, aber auch auf andere Hunde reagiert er vorwiegend freundlich. Bei Zuchtexemplaren darf eine Tendenz zur Aggressivität nicht vorhanden sein.
Für ein hartes Abrichten oder eine Erziehung unter Druck und Zwang ist diese Hundeart nicht geeignet. Situationsbedingt können Dalmatiner auch Eigenschaften eines Wachhundes vorzeigen. Er bringt seinen eigenen Willen mit und kann gegebenenfalls etwas stur wirken. Obwohl der Dalmatiner offiziell nicht als Jagdhund gehalten wurde, legt er dennoch einen gewissen Brackeninstinkt an den Tag. Durch liebevolle und konsequente Erziehung ist Freilauf bei dieser Hundeart sehr gut möglich.
Auslastung und Beschäftigungsmöglichkeiten
Der Dalmatiner benötigt relativ viel Auslauf, um ausgeglichen zu sein. Das Minimum seiner täglichen Draußen-Aktivitäten liegt bei zwei Stunden, empfehlenswert sind jedoch drei bis vier Stunden täglicher Auslauf. Der Bewegungstrieb des Dalmatiners ist darauf zurück zuführen, dass bei der Zucht auf ausdauernde Lauffähigkeit bei gleichbleibender hoher Geschwindigkeit geachtet wird. Ein Dalmatiner ist der perfekte Hund für Hundesportarten, wie Fahrradfahren, Agility ,Clickern, Suchspiele oder Dog Dance. Ebenfalls liebt er das Ballspielen und das Apportieren von Gegenständen sowohl an Land als auch aus dem Wasser. Freizeitaktivitäten, wie Joggen oder Ausreiten ,mit einem Dalmatiner als Begleithund, sind perfekt.
Wie bereits oben beschrieben, sollte bei der Haltung eines Dalmatiners vor allem auf seinen hohen Bewegungstrieb eingegangen werden. Nur mit viel Auslauf, kann diese Hunderasse artgerecht gehalten werden. Wer gerne einen Dalmatiner kaufen möchte, sollte sich also darüber bewusst sein und genau abschätzen, ob er seinem Hund später im Alltag das geben kann, was er braucht, um gesund zu bleiben.
Der Dalmatiner ist ein humorvoller und anpassungsfähiger Begleit- und Familienhund. Enger Familienanschluss mit viel Beschäftigung und Ansprache ist auf Grund seines sensiblen Wesens besonders wichtig. Aber auch aufgrund seines kurzen und dünnen Fells ist der Dalmatiner für eine Außenhaltung keineswegs geeignet.
Verwendungen
Gesundheit und Informationen zur Zucht
Rasseerkrankungen des Dalmatiners
Zu den typischen Dalmatinerkrankheiten zählen:
- Taubheit
- Dalmatiner-Syndrom
- Dalmatiner-Leukodystrophie
- Immunschwäche
- Allergien
Dalmatiner können mit größerer Wahrscheinlichkeit als andere Hunde taub werden. Diese kuriose Besonderheit ist genetisch bedingt. Bisher konnte das verantwortliche Gen noch nicht entdeckt werden, jedoch wird ein Zusammenhang mit dem Weiß-Anteil des Dalmatinerfells vermutet.
Ernährung des Dalmatiners
Da Dalmatiner ein zuchtbedingt gestörtes Harnsäuretransportsystem haben, sollte bei ihrer Ernährung auf eine Purin-arme Ernährung geachtet werden. Fisch, Hefe und Innereien, sind Lebensmittel, die daher nicht zu oft auf ihrem Speiseplan stehen sollten. So kann dieser Krankheit im Alltag vorgebeugt werden. Bei der Haltung eines Dalmatiners kann es sehr sinnvoll sein, gemeinsam mit dem Tierarzt einen speziellen Ernährungsplan zu erstellen, so können auch auf Dalmatiner-typische Allergien und Immunschwächen eingegangen werden.
Kauf und Zucht des Dalmatiners
Die Anschaffung eines Dalmatiners muss gut überlegt sein. Vorweg sollte gewissenhaft geprüft werden, ob der aktive Hund zur eigenen Lebensvorstellung passt. Wer einen Dalmatiner Welpen sucht, sollte sich vor Ort bei einem Züchter aus einem seriösen Zuchtverein erkundigen. Ebenfalls ist es wichtig, sich über die möglichen Krankheiten und den sensiblen Charakter dieser Hunderasse bewusst zu sein.
Rassemerkmale des Dalmatiners
Der Dalmatiner wird von der FCI als Gruppe 6 (Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen), Sektion 3 (verwandte Rassen) mit der Standard-Nr. 153 klassifiziert.
Der Dalmatiner ist ein mittelgroßer bis großer Hund mit gut proportioniertem, kräftigem Körperbau. Ein Dalmatinerrüde wird dabei durchschnittlich 56-62 cm groß und wiegt zwischen 27 kg und 32 kg. Die Schulterhöhe der Weibchen liegt bei ungefähr 54cm - 60cm und sie erlangen im Durchschnitt ein Gewicht von 24-29 kg. Im Rassestandard ist auch eine Überschreitung der Maße erlaubt, wenn der Hund sich ansonsten perfekt und ausgeglichen zeigt.
Er bewegt sich gleichmäßig, elegant, und harmonisch in der Bewegung. Sein Schritt und Trab sind lang, mit starkem Vortritt und gutem Schub. Von vorne gesehen bewegen sich die Läufe parallel.
Der Kopf
Der Kopf eines Rasseexemplars muss in Proportion und Einklang mit dem Körper sein, im Schädelteil darf er nicht zu breit sein. Zwischen den Ohren wird er dabei breitesten und an den Schläfen ist er gut ausgeformt. Die Länge von Hinterhauptstachel bis zum mäßig betonten Stopp und vom dort bis zur Nasenspitze ist im Verhältnis 1:1 - oder der Fang ist etwas kürzer. Die Schädellinie und Fanglinie sind sanft divergent und die Kaumuskeln sowie der Jochbeinbogen dürfen nicht zu ausgeprägt sein. Die gesamte Haut des Kopfes, dessen Schädel flach mit sanfter lateraler Abrundung ist, liegt an und macht keine Falten. Auch die Stirnfurche ist schwach ausgeprägt.
Der Fang
Der gerade Nasenrücken führt zu einem großen Nasenschwamm mit weit offenen Nasenflügeln, der komplett pigmentiert sein muss. Seine Farbe muss der Farbe der Tupfen entsprechen. Die Kiefer sind kräftig entwickelt. trotzdem sollen die starken Lefzen, welchem möglichst vollständig pigmentiert gewünscht werden, ziemlich eng am Kiefer anliegen und dürfen nicht überhängen, oder zu dick sein. Der Dalmatiner hat keine ausgeprägten Mundwinkel.
Die Rasse hat in der Regel ein Scherengebiss, das heißt die oberen 6 Schneidezähne greifen ohne Zwischenraum über die unteren, wobei die Zähne senkrecht im Kiefer stehen. Bei älteren Hunden wird der Zangengebiss jedoch toleriert.
Die Augen & Ohren
Die ovalen Augen des Dalmatiners, derem Pigmentierung mit Einklang mit der Tupfenfarbe sein sollte, sind subfrontal angesetzt unter einem Winkel von 10-15°. Die Lider liegen gut an und sind nicht abgehängt. Der Rand ist durchgehend pigmentiert im Einklang mit der Haarfarbe.
Die Ohren hingegen, deren Form einem gleichschenkeligen Dreieck entspricht, sind eher hoch angesetzt und werden anliegend am lateralen Teil des Kopfes getragen. Sie reichen bis zum Innenaugenwinkel oder Stopp, wo ihre Spitze sanft abgerundet. Sie sind fein in der Struktur und sanft bei der Berührung. Sehr wichtig ist, dass die Ohren getupft sein müssen, das heißt die Ohren dürfen nicht ganz schwarz oder braun sein, sondern schwarz oder braun getupft usw. - mit Tupfen im Einklang mit der Farbvarietät auf der weißen Unterlage.
Der Rumpf
Der Hals soll kräftig und ziemlich lang sein. Er wird zum Kopf hin schmäler und weist keine lose Kehlhaut auf. Der Körper ist rechteckig, was durch das Verhältnis 10:9 der Körperlänge zur Wiederristhöhe gegeben ist. Der Widerrist ist dabei gut ausgebildet, der folgende Rücken kraftvoll und gerade. Die Lenden sind kurz und muskulös, lezteres ist auch die Kruppe, welche weniger als 30° abfallen sollte.
Die Brust des Dalmatiners ist tief und geräumig, nicht zu breit oder tonnenförmig; auch die Rippen sind gut gewölbt. Ihre Tiefe soll 45-50% der Widerristhöhe sein. Die Ellenbogenhöhe entspricht 50% der Widerristhöhe. Der Bauch des Dalmatiners ist in der Regel mäßig aufgezogen, aber nicht eingedreht.
Die Rute
Die erwünscht getupfte Rute des Dalmatiners ist als Kruppenverlängerung sehr kräftig angesetz und reicht ungefähr bis zum Sprunggelenkhöcker (oder etwas länger), wobei sie bis zur Spitze hin gleichmäβig dünner wird. Dabei sollte sie nicht zu dick, sondern in Proportion zum Körper stehen und säbelförmig getragen werden.
Die Gliedmaßen
Die Vorderläufe müssen in Proportion mit dem Körper sein und rechtwinkelig stehen. Die Schulterecke beträgt etwa 115-120° und der Ellenbogen soll eng am Körper anliegen. Der Unterarm besteht aus proportional entwickelten, kräftigen (runden) Knochen, was den Vordergliedmaßen in der Stellung gerade, vertikale Läufe gibt. Der kräftige Vordermittelfuß soll leicht geneigt und elastisch sein.
Auch die Hinterhand, deren Gliedmaßenstellung parallel ist, mit ihren sehr kräftigen und gut entwickelten Muskeln steht in Proportion mit dem Körper. Das Knie ist kräftig und gut geformt und ihre Kniebeuge sollte in der Neigung von 40 Grad auf die Horizontale stehen. Auch das Springgelenk ist kräftig und desen Länge entspricht um 20-25% der Widerristhöhe. Die Ecke des Sprunggelenkes beträgt um 130°.
Sowohl die Vorder- als auch die Hinterpfoten sind typischerweise "Katzenpfoten" mit geschlossenen Zehen. Die Ballen sind zäh und elastisch, die Krallen möglichst pigmentiert.
Das Haarkleid
Das Fell des Dalmatiners ist kurz, glänzend, hart und dicht auf dem ganzen Körper.
Die Grundfarbe ist rein weiß und es existieren schwarze Tupfen beim schwarzen Farbschlag und leberbraune Tupfen beim braunen Farbschlag. Die Tupfen sollen symmetrisch auf dem ganzen Körper verteilt sein, klar abgerundet und ohne Übergang in die weiβe Grundfarbe. Die Größe der Tupfen soll möglichst gleichmäßig sein, wobei die Gröβe 2 - 3 cm im Durchmesser betragen soll. Bei der brauen Farbvarietät sind die Tupfen etwas kleiner, im Durchmesser von ca. 2 cm. Tupfen am Kopf und an den Gliedmassen sollen proportional kleiner sein als auf dem Körper. Es ist erwünscht, dass auch die Rute die Tupfen aufweist, die auch proportional kleiner sind als die auf dem Körper. Sprenkeln auf dem Körper hingegen ist nicht erwünscht, ebenso wie Farbplatten oder "Flecken" durch ineinander gelaufende Tupfen. Im Rassestandard wird ein aufmerksames Beachten der Ohrenbetupfung erwähnt.
Dalmatiner Welpen werden weiß geboren. Erst nach 10 bis 14 Tagen sind die ersten schwarzen oder braunen Tupfen zu erkennen. Diese mehren sich dann bis hin zur Vollendung des ersten Lebensjahres. Von Fall zu Fall kann es möglich sein, dass ein Dalmatiner bereits mit vereinzelten großen Flecken geboren wird. Diese Flecken werden Platten genannt und sind heute noch ein Zuchtausschlusskriterium.
| Felllänge | kurz |
| Fell | glatt |
| Ohrenform | Dreieck |
| Rute | lang |
| Anatomie | sportlich |
| Größe ♀ | 56 - 58 cm |
| Gewicht ♀ | 16 - 24 kg |
| Größe ♂︎ | 58 - 61 cm |
| Gewicht ♂ | 16 - 24 kg |
| Geeignet für | - |
Farben
Bekannte Krankheiten
Allergien
Können bei etlichen Rassen auftreten, unabhängig vom Erbgut.
Taubheit
Trifft oftmals im Alter auf.
FAQ
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Ja, Dalmatiner sind sehr aktive Familienhunde.
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Nicht unbedingt. Ein Dalmatiner erfordert zwar eine konsequente Erziehung, aber er ist sehr lernwillig.
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Nein, der Dalmatiner dient eher als Begleithund und Laufhund.
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Ein Dalmatiner Welpe kostet in vielen Fällen ungefähr 1400 Euro.
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Ein Dalmatiner ist eine Hunderasse, die durch ihr charakteristisches Fell mit schwarzen Punkten auf weißem Hintergrund bekannt ist.
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Dalmatiner sind sehr vielseitige Hunde und können oft verschiedenste Aufgaben erfüllen.
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Dalmatiner werden normalerweise zwischen 52 und 62 cm groß.
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Dalmatiner können an bestimmten Gesundheitsproblemen wie Ohreninfektionen, Nierenproblemen und Augenerkrankungen leiden. Es ist wichtig, regelmäßige Tierarztbesuche durchzuführen, um solche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
