BGH Prüfung
Hundebesitzer aus Niedersachsen wissen sofort, was mit der Begleithundeprüfung gemeint ist, ist sie dort doch seit Juli 2013 Pflicht. Für den Rest Deutschlands ist die Prüfung, auch "Hundeführerschein" genannt, häufig noch ein Fremdwort. Dieser Beitrag soll Licht ins Dunkel bringen, euch den Ablauf erklären und helfen, euch und euren Hund darauf vorzubereiten.

Warum sollte ich meinen Hund zum Begleithund ausbilden lassen?
Die BH Prüfung ist nicht nur Voraussetzung für jede Turnieraktivität, die ihr mit eurem Hund erleben könnt, wie Agility oder Turniersport. Viel wichtiger ist, dass sie das Band zwischen euch und eurem Vierbeiner stärkt und euch auf mögliche brenzliche Situationen vorbereitet. Um zu bestehen, muss euer Hund verschiedene Kommandos des Grundgehorsams kennen und sicher befolgen, sowie bei Stress durch laute Geräusche oder plötzliches Angefasst werden, gelassen reagieren. Auch ohne eine Turnierkarriere mit seinem Hund anzustreben, ist es daher ratsam, die Begleithundeprüfung abzulegen. Am besten bereitet ihr euch und euren Hund darauf vor, indem ihr regelmäßig eine Hundeschule mit Kursen für Grundgehorsam oder speziellen Trainingseinheiten zur Begleithundeprüfung besucht.
Unter diesem Link findet ihr prüfungsberechtigte VDH-Vereine.
Wie läuft die BH Prüfung ab?
Die BH Prüfung ist in einen theoretischen und einen praktischen Teil mit verschiedenen Übungen, sowohl auf einem gesonderten Übungsgelände, als auch auf öffentlichen Plätzen, geteilt. Die einzelnen Bereiche werden mit Punkten bewertet. Bei mindestens 70% der zu erreichenden Punktzahl gilt die Prüfung als bestanden.
Der Theorieteil besteht zum Großteil aus Multiple-Choice-Fragen, die je nach Prüfverband variieren. Legt ihr diesen Teil der Prüfung ab, gilt sie auch für jede weitere BH Prüfung bereits als bestanden, während der Praxistest natürlich mit jedem Hund einzeln absolviert werden muss.
Zulässige Hilfsmittel dabei sind:
- Clicker
- Hundepfeife
- Leine und Schleppleine
- Halsband und Geschirr
- Kopfhalftersystem
- Maulkorb
Der Praxistest beginnt mit der Identifikation eures Hundes mittels Tätowierung oder Chip und einem Wesenstest, bei dem der Prüfer den Hund berührt und seine Reaktionen darauf und auf andere Hunde beobachtet. Euer Hund sollte dabei entspannt bleiben und nicht ängstlich zurückweichen oder aggressiv nach vorn gehen.
Dann folgt die Beurteilung des Grundgehorsams. Leinenführigkeit, auch durch sich in der Nähe befindende Personengruppen (mit oder ohne Hund) erschwert, wird unter anderem dabei getestet. Euer Vierbeiner sollte auch in diesem Teil der Prüfung gelassen und auf euch fixiert sein. Außerdem wird getestet, ob euer Hund Kommandos auch über Entfernungen befolgt, indem ihr ihn sitzen oder liegen lasst und euch einige Schritte wegbewegt. Euer Hund sollte in seiner Position bleiben, bis ihr wieder bei ihm ankommt und ihm das Kommando zum Folgen gebt, oder ihn aus der Entfernung zu euch ruft.
Zum Schluss geht es vom sicheren Übungsgelände raus auf die Straße, um das Verhalten eures Hundes unter Realbedingungen zu testen. Dafür werden gern stark besuchte Plätze genommen. Auch hier sollte euer Hund sich auf euch konzentrieren und die Umgebung ignorieren, so spannend sie auch sein mag.
Bedenkt, dass es bundeslandspezifische Unterschiede im Ablauf der Prüfung geben kann. Grob kann man sie jedoch in die vier Bereiche
- Theorieprüfung
- Prüfung an einem ruhigen Ort ohne Ablenkung
- Übungsplatz mit Ablenkung
- öffentlicher, gut besuchter Platz
gliedern.
Was kostet die Ausbildung zum Begleithund?
Je nach dem, ob ihr euch mit oder ohne Ableinen prüfen lasst, variiert der Preis. Auf dieser Seite findet ihr ganz unten eine Preisliste.
Wichtig: Die Prüfung setzt niemals eine bestehende Leinenpflicht außer Kraft.