Nicht alle Hundejungen und -mädchen sind bei ihrer Geburt kerngesund. Statistisch gesehen wird bei rund 10% aller neugeborenen Welpen eine Nabelhernie (Nabelbruch) festgestellt. Wenn auch häufig vorkommend, kann diese in manchen Fällen ernste Konsequenzen für den kleinen Vierbeiner haben.
In diesem Artikel werden die Entstehung einer Nabelhernie, ihre Symptome und die möglichen Behandlungen detailliert beschrieben.
Grundlagenwissen: Was genau ist eine Nabelhernie?
Bei etwa einem Zehntel aller Welpen kann eine Nabelhernie beobachtet werden. Dabei handelt es sich um die häufigste Form des Bauchbruches bei Hunden. Sie sind angeboren und entstehen in der Regel aufgrund eines unvollständigen Bauchdeckenschlusses, wodurch innere Organe oder Fettgewebe durch die Öffnung im Bereich des Nabels hervortreten können. Sie sind bei einigen Rassen häufiger anzutreffen, was auf eine genetische Veranlagung hindeutet.
In den meisten Fällen ist aber die Bruchpforte so klein, dass das Hervortreten keine Organe sondern nur Fett und Netzteile betrifft. Wird der Nabelbruch als ungefährlich wahrgenommen, so handelt es sich oft nur um einen Schönheitsfehler, der vorwiegend bei kurzhaarigen Hunden auffällt.
Wie entwickelt sich ein Nabelbruch bei Hunden?
Die Ursache einer Nabelhernie (auch bekannt als Umbilikalhernie) kann eine genetische Veranlagung für eine zu weit offene Nabelstelle sein. Ein weiterer Faktor ist das Vorhandensein von schwachem Bindegewebe.
Während sich der Welpe im Mutterleib entwickelt, wird er über die Nabelschnur mit Nährstoffen versorgt. Nach der Geburt trennt die Mutter diese Schnur, und normalerweise verschließt sich die Öffnung in der Bauchwand von selbst. Dies ist jedoch nicht immer der Fall.
Symptomatik: Wie erkenne ich den Nabelbruch bei meinem Hund?
Das Hauptsymptom einer Nabelhernie ist eine sicht- und fühlbare Beule am Bauch des Welpen. Diese Beule kann je nach Körperhaltung des Hundes variieren.
Ein Alarmsignal ist, wenn der betroffene Bereich hart und warm ist, da dies auf eine mögliche Entzündung hinweisen kann. In solchen Fällen sollte dringend ein Tierarzt konsultiert werden.
Therapieansätze: Was tun bei einer festgestellten Nabelhernie?
Ein erfahrener Tierarzt wird entscheiden, ob und wie die Nabelhernie behandelt werden sollte. Es ist möglich, dass der Vorfall von alleine abheilt. Bei komplizierten Fällen kann jedoch eine Operation notwendig sein, die meist routinemäßig und mit guten Heilungschancen durchgeführt wird.
Es gibt den Glauben, dass Massagen helfen könnten. Eigenbehandlungen dieser Art können die Situation verschlimmern und sollten daher vermieden werden!
Besteht die Möglichkeit einer Selbstheilung bei Welpen?
In einigen Fällen ja, aber es gibt keine Garantie. Deshalb ist es essentiell, bei Auffälligkeiten immer einen Tierarzt zu Rate zu ziehen. Dieser kann Auskunft geben, ob eine Operation notwendig ist.
Wann ist eine Operation unumgänglich?
Sollte der Nabelbruch nach dem sechsten Lebensmonat des Welpen weiterhin bestehen, ist eine Operation in der Regel notwendig.
Kostenfaktor: Nabelhernie-Operation
Die Kosten variieren je nach Bundesland, Größe des Eingriffs und dem gesundheitlichen Zustand des Hundes. Die Preisspanne kann zwischen 100 und 700 Euro liegen.
Es ist es wichtig zu betonen, dass, obwohl Nabelbrüche bei Welpen häufig sind und die Operation meist routinemäßig ist, sie nicht ignoriert werden sollten. Bei Unsicherheit oder offensichtlichen Symptomen sollte immer ein Tierarzt konsultiert werden. Es ist besser, auf Nummer sicher zu gehen und das Wohl des vierbeinigen Freundes an erste Stelle zu setzen.
Quellen und relevante Links
Nabelbruch bei Hunden - Prozentuell bei Geburt
Abgerufen am 05.09.2023
Barbara Kohn, Günter Schwarz (2017). Praktikum der Hundeklinik. Hrsg. 12., aktualisierte Auflage.Enke Verlag
Thomas Steidl, Thomas Buyle, Hartwig Bostedt, Axel Wehrend (2020). Rechtssicherheit in der Tierarztpraxis. Hrsg. 1. Auflage. Thieme.
Anne-Rose Günzel-Apel, Hartwig Bostedt (2016). Reproduktionsmedizin und Neonatologie von Hund und Katze. Hrsg. 1. Auflage. Schattauer GmbH.