Was ist Metrobactin?
Metrobactin ist ein Antibiotikum zur Behandlung bestimmter bakterieller Infektionen bei Hunden (und Katzen), welches schnelle Erfolge erzielt. Vor der Anwendung sollte unbedingt ein Tierarzt zu Rate gezogen werden, um unerwünschte Nebenwirkungen sowie eine effiziente Therapie zu gewährleisten.
Wann wird Metrobactin angewendet?
Metrobactin wird für die Behandlung von Infektionen des Magen-Darm-Trakts, die durch Giardia spp. und Clostridium spp. verursacht werden sowieso ebenso zur Therapie von Infektionen im Urogenitalbereich, in der Maulhöhle, im Rachen und auf der Haut, die durch Metronidazol-empfindliche anaerobe Bakterien (z. B. Clostridium spp.) ausgelöst werden, angewendet.
Auf fakultativ anaerobe, obligat aerobe sowie mikroaerophile Bakterien zeigt Metronidazol hingegen keine klinisch relevante Wirkung.
Wann darf Metrobactin nicht angewendet werden?
Da der Wirkstoff primär in der Leber verstoffwechselt wird, ist bei Tieren mit Leberschäden besondere Vorsicht geboten, und die Dosierung sollte entsprechend angepasst werden. Generell sollte Metrobactin bei Tieren, die empfindlich auf Nitroimidazolderivate reagieren, nicht verwendet werden.
Studien an Labortieren haben widersprüchliche Ergebnisse in Bezug auf teratogene (missbildungsverursachende) und embryotoxische Wirkungen gezeigt, weshalb die Anwendung während der Trächtigkeit, insbesondere in den ersten drei Wochen der Gestation, nicht empfohlen wird. Auch während der Laktation sollte Metronidazol vermieden werden, da es in die Milch übergeht.
Auch bei Tieren mit ZNS-Erkrankungen ist Vorsicht geboten, da Metronidazol neurotoxische Wirkungen haben kann. Bei solchen Patienten kann die Anwendung zu Erbrechen und Aspiration führen, weshalb sie nur unter sorgfältiger Abwägung erfolgen sollte.
Wirkstoff Metronidazol
Wird Metronidazol in empfindliche anaerobe Bakterien aufgenommen, wird es zu Metaboliten reduziert, die toxisch für die Bakterin sind, indem sie sich an die bakterielle DNA binden. Diese Wirkung tötet Bakterien in der Regel ab, wenn die Konzentration des Wirkstoffs die minimale Hemm-Konzentration (MHK) erreicht oder leicht darüber liegt. Die minimale Hemm-Konzentration (MHK) ist die kleinste Menge eines Antibiotikums, die das Wachstum von Bakterien stoppt.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Wenn dein Hund bereits andere Medikamente einnimmt, ist es wichtig, dass der Tierarzt darüber informiert wird. Metronidazol kann den Abbau bestimmter Arzneimittel (wie Phenytoin, Cyclosporin und Warfarin) in der Leber hemmen, was deren Wirkung beeinflussen kann.
Zudem kann Cimetidin den Abbau von Metronidazol in der Leber verlangsamen, was zu erhöhten Serumkonzentrationen führt. Im Gegensatz dazu kann Phenobarbital den Abbau von Metronidazol beschleunigen und somit dessen Konzentration im Blut verringern.

Gabe und Dosierung
Die Bioverfügbarkeit von Metronidazol steigt, wenn es zusammen mit Futter verabreicht wird. Da die Tabletten jedoch einen sehr bitteren Geschmack haben, sollten sie nicht vor der Gabe zerdrückt werden. Es wird empfohlen, Metronidazol vorsichtig zu verwenden und die Patienten, insbesondere bei langfristiger Anwendung, sorgfältig zu überwachen.
Worauf muss ich unbedingt achten?
Metronidazol hat bei Labortieren sowie beim Menschen nachweislich erbgutverändernde und -schädigende Eigenschaften gezeigt. Bei Labortieren wurde es als Karzinogen bestätigt, und es besteht die Möglichkeit, dass es auch beim Menschen krebserregend wirkt, obwohl hierzu keine ausreichenden Beweise vorliegen. Um Hautkontakt zu vermeiden, sollten beim Umgang mit diesem Tierarzneimittel undurchlässige Handschuhe getragen werden.
Um eine versehentliche Einnahme, insbesondere durch Kinder, zu verhindern, sollten nicht benötigte Tablettenteile in die geöffnete Vertiefung der Blisterpackung zurückgelegt und diese wieder in die Schachtel gesteckt werden. Bei versehentlicher Einnahme sollte sofort ein Arzt aufgesucht und die Packungsbeilage oder das Etikett vorgezeigt werden. Nach der Handhabung der Tabletten ist es wichtig, die Hände gründlich zu waschen.
Mögliche Nebenwirkungen
Nach der Verabreichung von Metronidazol können folgende Nebenwirkungen auftreten: Erbrechen, Hepatotoxizität und Neutropenie. In seltenen Fällen können auch neurologische Symptome beobachtet werden.
Kann Metrobactin Krebs auslösen?
Die Bildung reaktiver Stoffwechselprodukte erfolgt durch die Reduktion von Metronidazol sowohl durch bakterielle Nitroreduktasen als auch durch reduzierende Enzyme im Säugetierorganismus. Diese reaktiven Metaboliten sind vermutlich für die mutagenen und krebserregenden Wirkungen der Substanz verantwortlich.
Fazit
Metrobactin, eine mögliche Darreichungsform von Metronidazol, ist ein wirksames Mittel zur Behandlung verschiedener bakterieller Infektionen bei Hunden, insbesondere gegen anaerobe Bakterien. Es bietet eine effektive therapeutische Option, sollte jedoch mit Vorsicht eingesetzt werden, da es potenzielle Nebenwirkungen wie Erbrechen, Hepatotoxizität und in seltenen Fällen neurologische Symptome hervorrufen kann. Zudem ist bei Tieren mit Leber- oder ZNS-Erkrankungen sowie bei trächtigen oder laktierenden Hunden besondere Vorsicht geboten. Die sorgfältige Überwachung und Absprache mit dem Tierarzt ist essenziell, um die beste Behandlung für den Hund sicherzustellen.
Quellen und relevante Links
Emmerich I, Hein J (2018). Dosierungsvorschläge für Arzneimittel bei Kleinnagern, Kaninchen und Frettchen und Igeln. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Thieme.
Dechra (Metrobactin 250mg)
Abgerufen am 27.08.2024
Dechra (Metrobactin 500mg)
Abgerufen am 27.08.2024
CliniPharm/CliniTox
Abgerufen am 27.08.2024