Steckbrief & Herkunft
Herkunft und Geschichte
Diese historische Hunderasse, bekannt als der Maremmano-Abruzzese oder Maremmano, vereint die Linien von Herdenschutzhunden aus den Abruzzen und Hirtenhunden aus den Maremmen der Toskana und des Latiums. Ihre Entwicklung ist eng verbunden mit der Schafzucht in diesen Regionen, wo sie bis heute zum Schutz der Herden eingesetzt werden. Die erste offizielle Registrierung im italienischen Herkunftsbuch erfolgte 1898 mit vier Hunden; der erste Rassestandard wurde 1924 von Luigi Groppi und Giuseppe Solaro festgelegt.
Maremmano oder Abruzzese?
Bis 1958 wurden der Pastore Maremmano und der Pastore Abruzzese als separate Rassen angesehen, unterstützt durch die Gründung spezifischer Züchtergesellschaften in den Jahren 1950 und 1953. Die Vereinigung beider Rassen durch das ENCI am 1. Januar 1958 basierte auf der Beobachtung einer "natürlichen Verschmelzung" durch das saisonale Wandern der Herden und die damit verbundene Bewegung der Hunde zwischen den Regionen, besonders nach der italienischen Einigung. Diese Verschmelzung reflektiert die jahrhundertealte Tradition der Transhumanz, die eine zentrale Rolle in der Kultur der Abruzzen spielt.
Maremmano-Hunde sind für ihre Rolle in der Bewachung der Schafherden gegen Raubtiere in den Apenninen und Nationalparks der Abruzzen bekannt und werden auch international zum Schutz von Tieren eingesetzt, einschließlich in Australien, Kanada und den Vereinigten Staaten.
Eignung und Haltung
Dieser majestätische Hund ist nicht nur ein Hüter, sondern hat auch eine Reihe von Charakterzügen, die ihn besonders auszeichnen:
- Beschützerinstinkt: Seine Hauptaufgabe über Jahrhunderte war es, Schafherden zu bewachen. Daher ist er sehr wachsam und besitzt einen starken Schutzinstinkt.
- Unabhängigkeit: Als Hütehund wurde er darauf trainiert, eigenständig zu agieren. Daher zeigt er oft einen unabhängigen Charakter.
- Familienhund: Trotz seiner Größe und seines Wachinstinkts kann der Maremmen-Abruzzen-Schäferhund ein liebevoller und sanfter Familienhund sein, wenn er richtig sozialisiert wird.
- Bedarf an Raum: Er ist am besten für das Leben auf dem Land oder in Häusern mit großen Höfen geeignet.




Alternativer Name | Cane da Pastore Maremmano-Abruzzese, Maremmano |
Herkunft | Italien |
Lebenserwartung | 10 - 12 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeintensiv |
Aktivitätslevel | durchschnittlich |
FCI | Schäferhunde |
AKC | Nicht anerkannt |
KC | Guardian Dog Group |
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Verhalten und Charakter
Der Hauptaufgabenbereich dieser Hunderasse liegt in der Wach- und Schutzaufgabe für Herden und Hof, welche sie mit Umsicht, Mut und Entschlossenheit ausführt. Trotz ihres stolzen Wesens, das wenig Unterwürfigkeit kennt, zeigen sie sich ihren Besitzern und deren Familien gegenüber treu ergeben.
Umgang mit anderen Menschen und Tieren
Eingebettet in seine Charaktereigenschaften lässt sich das Wesen des Maremmen-Abruzzen-Schäferhunds wie folgt beschreiben:
- Ausgeglichen: Bei richtiger Sozialisation zeigt er sich als ein ausgeglichener und gelassener Hund.
- Zurückhaltend gegenüber Fremden: Er kann gegenüber unbekannten Menschen oder Tieren zurückhaltend oder misstrauisch sein.
- Sanft zu Familienmitgliedern: Bei all seiner Stärke und Entschlossenheit kann er zu seinen Liebsten unglaublich sanft und liebevoll sein.
Charakter
Verwendungen



Gesundheit des Maremmano
Während er allgemein robust ist, gibt es bestimmte Gesundheitsprobleme, die in der Rasse auftreten können:
- Hüftdysplasie: Eine häufige Erkrankung bei großen Hunderassen.
- Magendrehung: Große Hunde sind anfälliger für dieses potenziell lebensbedrohliche Problem.
- Regelmäßige Tierarztbesuche: Sind essenziell, um sicherzustellen, dass er gesund bleibt und eventuelle Probleme frühzeitig erkannt werden.
Zucht und Kauf
Die Zucht von Maremmen-Abruzzen-Schäferhunden stellt ein Unterfangen dar, das sowohl spezifisches Fachwissen als auch ein hohes Maß an Verantwortung erfordert. Um sicherzustellen, dass die gezüchteten Hunde nicht nur den Rassestandards entsprechen, sondern auch ethischen Grundsätzen folgen, ist es von entscheidender Bedeutung, sich streng an die vorgegebenen Zuchtrichtlinien zu halten. Darüber hinaus ist die Gesundheit der Tiere von höchster Wichtigkeit.
Potenzielle Zuchttiere müssen daher umfassenden Gesundheitstests unterzogen werden, um die Übertragung gemeinsamer genetischer Krankheiten zu verhindern. Ein weiterer zentraler Aspekt in der Zucht dieser Hunde ist die Sozialisation der Welpen von kleinauf. Eine frühe Sozialisation trägt maßgeblich dazu bei, dass die Hunde im Erwachsenenalter ausgeglichen und gut angepasst sind, was für das Wohlergehen der Tiere sowie für ihre Integration in menschliche Gemeinschaften unerlässlich ist.


Kopf
Der Kopf dieser Rasse ist groß, flach und konisch geformt, ähnlich dem eines Eisbären. Der Schädel ist recht breit mit leicht gewölbten Seiten und einem insgesamt konvexen Profil. Die Linien von Schädel und Nasenrücken verlaufen leicht divergent, was das Profil zusätzlich konvex erscheinen lässt. Die Stirn weist eine mäßig ausgeprägte Mittelfurche auf, und das Hinterhauptbein ist kaum sichtbar.
Gesichtsschädel
Der Nasenschwamm ist ziemlich groß, schwarz pigmentiert und liegt in derselben Linie wie der Nasenrücken. Der Fang ist leicht kürzer als der Schädel, wobei die Lefzen gerade so die Zähne des Unterkiefers bedecken. Die Kiefer sind stark mit gut entwickelten, weiß und kräftigen Zähnen. Die Augen sind nicht zu groß, ocker oder kastanienbraun gefärbt und haben eine mandelförmige Lidöffnung. Die Ohren sind hoch angesetzt, V-förmig und verhältnismäßig klein.
Hals und Körper
Der Hals ist kürzer als der Kopf, sehr kräftig und muskulös, bedeckt mit langem, dichtem Haar. Der Rumpf ist kräftig mit einer geraden oberen Profillinie vom Widerrist bis zur leicht abfallenden Kruppe. Die Brust ist geräumig, tief und gut gewölbt, während die Rippen gut gewölbt und weit auseinander liegen.
Gliedmaßen
Die Vorderhand ist gerade und gut proportioniert zum Körper. Die Schulter ist lang, schräg und muskulös. Der Unterarm ist gerade und kräftig, während die Vorderpfoten groß, rundlich und dicht behaart sind. Die Hinterhand ist ebenfalls gut proportioniert, mit langen, muskulösen Oberschenkeln und kräftigen Unterschenkeln. Die Hinterpfoten sind groß, jedoch nicht so rundlich wie die Vorderpfoten.
Gangwerk, Haut und Haarkleid
Das Gangwerk ist geprägt durch schrittweise und starke Trabbewegungen. Die Haut liegt am ganzen Körper gut an und ist eher dick, mit schwarz pigmentierter Nickhaut. Das Haarkleid ist lang, rau und dicht am Körper anliegend, mit einem beachtlichen Halskragen und mäßig langen Fransen an der Rückseite der Gliedmaßen. Die Haarfarbe ist einheitlich Weiß, wobei Tönungen von Elfenbein, Blassorange oder Zitronengelb in beschränktem Maße toleriert werden.
Größe und Gewicht
Bei Rüden liegt die Widerristhöhe zwischen 67 und 73,5 cm und das Gewicht zwischen 40 und 52 kg. Hündinnen erreichen eine Widerristhöhe von 62 bis 70 cm und ein Gewicht von 35 bis 45 kg.
Felllänge | mittel |
Fell | glatt |
Ohrenform | Schlappohr |
Rute | lang |
Anatomie | robust |
Größe ♀ | 60 - 68 cm |
Gewicht ♀ | 30 - 45 kg |
Größe ♂︎ | 65 - 73 cm |
Gewicht ♂ | 30 - 45 kg |
Geeignet für | - |



Bekannte Krankheiten
Hüftdysplasie (HD)
Hüftdysplasie (HD) ist eine genetisch bedingte Erkrankung bei Hunden, bei der das Hüftgelenk nicht richtig geformt ist. Dies führt zu Schmerzen, Steifheit und Bewegungseinschränkungen.
Augenerkrankungen
Treten häufig bei Allergien und Unverträglichkeiten auf.