Steckbrief & Herkunft
Herkunft & Geschichte
Der Bouvier des Ardennes, oft auch als „Rinderhund“ in den belgischen Ardennen bezeichnet, wurde traditionell aufgrund seiner Leistung und Nützlichkeit bei der Viehhaltung selektiert, nicht wegen seines Aussehens. Sein Name leitet sich von seiner Rolle als Bewacher und Hüter der Rinder ab. Die harschen Bedingungen der Ardennen, wie das raue Klima, das anspruchsvolle Terrain, spezielle Arbeitsanforderungen und die generelle Armut der Region, haben die Entwicklung dieser Hunderasse maßgeblich beeinflusst.
Nur die robustesten und fähigsten Tiere überlebten in einer bewusst begrenzten Zucht und spielten eine zentrale Rolle beim Treiben von Herden, hauptsächlich von Milchkühen und Schafen, im Laufe des letzten Jahrhunderts aber auch von Schweinen und Pferden. Ab dem 19. Jahrhundert wurde der Bouvier des Ardennes auch zur Jagd auf Hirsche und Wildschweine eingesetzt und diente während der Weltkriege als Hund von Wilddieben. Ende des 19. Jahrhunderts ähnelte der Treibhund einem rauhaarigen Schäferhund, war jedoch kräftiger, robuster und bissiger.
Um einen einheitlichen Rassetyp zu definieren, wurden spezielle Klassen für Treibhunde auf belgischen Hundeschauen eingeführt. Am 27. April 1903 entdeckte Prof. Reul mit „Tom“ den ersten Idealvertreter dieser Rasse auf einer Ausstellung in Lüttich. Im Jahr 1913 gründete man eine Gesellschaft zur Verbesserung der Zucht dieser Hunde, die einen Rassestandard entwickelte, der 1923 in Belgien und 1963 international anerkannt wurde.
Der Rückgang der Bauernhöfe und Milchkuhherden in den Ardennen führte zu einer deutlichen Reduzierung der Population dieser Gebrauchshunde. Um 1985 wurden durch die Initiative von Hundefreunden, die die Vormilch von Milchkühen sammelten, einige wenige typische Exemplare der Rasse wiederentdeckt. Gegen 1990 begannen Züchter, Hunde zu züchten, die dem festgelegten Standard näherkamen, indem sie auf die ursprünglichen Zuchtlinien der Ardennen zurückgriffen. Erstaunlicherweise führten im Norden Belgiens einige Viehtreiber und Schafhirten, beeindruckt von den Fähigkeiten dieser Hunde, eine umsichtige und fachkundige Zucht fort, basierend auf einem Zuchtstamm, der um 1930 eingeführt wurde. Die Existenz dieser Zuchtlinie wurde erst 1996 in der offiziellen Kynologie anerkannt.
Eignung
Die jahrhundertelange Zucht als Arbeitshund hat beim Ardennen-Treibhund Spuren hinterlassen. Er ist ein ausdauernder, wachsamer und unabhängiger Hund. Ursprünglich wurde er zur Jagd und zum Treiben von Viehherden eingesetzt, wobei er oft bei schwierigen Witterungsbedingungen arbeitete. Diese Eigenschaften machen ihn zu einem hervorragenden:
- Arbeitshund: Seine Ausdauer und sein scharfer Instinkt machen ihn zu einem idealen Kandidaten für die Viehhaltung und den Schutz von Herden.
- Familienhund: Abseits seiner Arbeitseigenschaften zeigt der Ardennen-Treibhund auch eine anmutige und loyale Seite, die ihn zu einem geliebten Familienmitglied macht. Er ist kinderfreundlich und gutmütig, benötigt jedoch eine konsequente Erziehung und genügend Bewegung.
- Wachhund: Dank seiner Wachsamkeit und seines misstrauischen Blicks gegenüber Fremden kann er auch als Wachhund eingesetzt werden.
Abschließend lässt sich sagen, dass der Ardennen-Treibhund ein vielseitiger und robuster Hund ist, der sowohl für Arbeitsaufgaben als auch als treuer Familienbegleiter geeignet ist. Seine jahrhundertelange Geschichte und sein reiches Erbe machen ihn zu einem faszinierenden Vertreter der Hunderassen.
| Alternativer Name | Bouvier des Ardennes |
| Herkunft | Belgien |
| Lebenserwartung | 9 - 15 Jahre |
| Pflegeanforderungen | - |
| Aktivitätslevel | durchschnittlich bis hoch |
| FCI | Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde) |
| AKC | Nicht anerkannt |
| KC | Herding Group |
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Verhalten und Charakter
Der Bouvier des Ardennes ist eine Rasse, die vor Energie und Ausdauer nur so strotzt. Diese Hunde sind spielfreudig, neugierig, flink und genießen die Gesellschaft anderer. Ihre bemerkenswerteste Fähigkeit ist ihre Anpassungsfähigkeit, die es ihnen ermöglicht, sich in nahezu jeder Lebenssituation wohlzufühlen. Bekannt für ihre Hartnäckigkeit und unglaublichen Mut, verteidigen sie leidenschaftlich ihre Menschen, ihr Eigentum und ihr Territorium.
Interaktion mit Kindern und anderen Tieren
Grundsätzlich ist der Ardennen-Treibhund kinderfreundlich und geduldig. Dank seines arbeitsorientierten Hintergrunds kann er jedoch auch einen starken Triebeinstinkt haben. Es ist wichtig, früh mit der Sozialisierung zu beginnen, insbesondere wenn der Haushalt andere Tiere beherbergt.
Charakter
Verwendungen
Gesundheit und Informationen zur Zucht
Pflege des Ardennen-Treibhundes
Das Fell des Ardennen-Treibhundes ist kurz bis mittellang und dicht. Es wird empfohlen, es mindestens einmal wöchentlich zu bürsten, um lose Haare zu entfernen und Hautproblemen vorzubeugen. In den Mauserzeiten sollte die Frequenz erhöht werden.
- Badeanforderungen: Regelmäßige Bäder sind nicht zwingend notwendig. Es genügt, ihn zu baden, wenn er besonders schmutzig ist oder unangenehm riecht.
- Ohren und Augen: Diese sollten wöchentlich auf Anzeichen von Infektionen oder Fremdkörpern kontrolliert werden.
- Krallen: Werden nicht natürlich abgenutzt und sollten daher regelmäßig gekürzt werden.
Gesundheit und potenzielle Risiken
Der Ardennen-Treibhund ist generell ein robuster und gesunder Hund. Dennoch können, wie bei allen Rassen, bestimmte gesundheitliche Probleme auftreten. Zu den gelegentlich auftretenden Erkrankungen zählen Hüftdysplasie und bestimmte Augenerkrankungen. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen und eine ausgewogene Ernährung sind essentiell, um ihn lange fit und gesund zu halten.
Zucht
Die Zucht des Ardennen-Treibhundes sollte verantwortungsvoll und unter Berücksichtigung der gesundheitlichen Aspekte erfolgen. Potenzielle Züchter sollten auf genetische Tests und Gesundheitsprüfungen Wert legen, um die Qualität und Gesundheit der Rasse zu gewährleisten. Weiterhin sollte der Fokus auf einem ausgeglichenen Temperament liegen, da dieses für die Arbeit und das Familienleben des Hundes von entscheidender Bedeutung ist.
Kopf
Der Kopf des Ardennen-Treibhundes ist kräftig, jedoch kurz gehalten. Der Schädel ist breit und flach, mit parallelen oberen Begrenzungslinien zum Nasenrücken. Die Stirnfurche und der Hinterhauptkamm sind kaum sichtbar, während die Augenbrauen durch struppige Haare betont werden. Der Fang ist breit, dick, und die Lefzen sind dünn, gut anliegend mit immer schwarzen Lippenrändern. Ein markanter Schnurr- und Kinnbart prägt das Gesicht.
Körper
Der Körper ist mächtig, ohne schwer zu wirken, mit einer horizontalen Oberlinie und einer breiten, jedoch nicht zu tiefen Brust. Die Rute ist meist kurz, viele Exemplare kommen sogar rutenlos zur Welt. Die Vorder- und Hintergliedmaßen sind kraftvoll und muskulös, was dem Ardennen-Treibhund ein stabiles und sicheres Gangwerk verleiht.
Fell und Farbe
Das Haarkleid muss den Hund gegen die manchmal extremen Wetterbedingungen seiner Heimat schützen können. Das Deckhaar ist trocken, rau und ungefähr 6 cm lang, wobei es am Schädel etwas kürzer und flacher anliegt. Eine dichte Unterwolle bietet zusätzlichen Schutz gegen die Kälte. Alle Farben sind zulässig, außer Weiß, wobei die Farbe der Unterwolle variiert.
Größe und Gewicht
Die Widerristhöhe beträgt bei Rüden 56 bis 62 cm und bei Hündinnen 52 bis 56 cm, mit einer Toleranz von +/- 1 cm. Das Gewicht liegt bei Rüden zwischen 28 und 35 kg und bei Hündinnen zwischen 22 und 28 kg.
Bekannte Krankheiten
Hüftdysplasie (HD)
Hüftdysplasie (HD) ist eine genetisch bedingte Erkrankung bei Hunden, bei der das Hüftgelenk nicht richtig geformt ist. Dies führt zu Schmerzen, Steifheit und Bewegungseinschränkungen.
Epilepsie
Definition: Hund Epilepsie vor, wenn beispielsweise mindestens zwei epileptische Anfälle im Abstand von mehr als 24 Stunden auftreten
Katarakt (Grauer Star)
Der Graue Star ist nach wie vor eine der häufigsten Erblindungsursachen auch beim Hund
FAQ
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Der Bouvier des Ardennes ist bekannt für seine Ausdauer und Energie, Spieltrieb, Neugier, Schnelligkeit und Geselligkeit. Seine herausragende Anpassungsfähigkeit ermöglicht es ihm, sich in unterschiedlichsten Situationen wohlzufühlen. Zudem zeigt er Hartnäckigkeit und Mut bei der Verteidigung seiner Familie, seines Besitzes und Territoriums.
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Der Kopf ist kräftig, aber kurz, mit einem breiten und flachen Schädel. Die Augenbrauen sind struppig, und der Fang ist breit und dick, mit einer deutlich kürzeren Länge im Vergleich zum Schädel. Der Nasenschwamm ist immer schwarz, und die Lefzen sind dünn und gut anliegend.
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Er hat einen mächtigen, aber nicht schweren Körper mit horizontaler Oberlinie und breiter Brust, die bis zu den Ellenbogen reicht. Die Rute ist meist kurz, und einige Hunde werden sogar rutenlos geboren.
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Das Fell ist trocken, rau und ungefähr 6 cm lang am ganzen Körper, mit einer dichten Unterwolle, die im Winter zusätzlichen Schutz bietet. Alle Farben sind zulässig, außer Weiß.
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Rüden erreichen eine Widerristhöhe von 56 bis 62 cm und wiegen zwischen 28 und 35 kg. Hündinnen sind 52 bis 56 cm groß und wiegen 22 bis 28 kg.
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Ja, dank seiner Geselligkeit und Anpassungsfähigkeit eignet sich der Bouvier des Ardennes gut für Familien. Seine Verspieltheit und Energie machen ihn zu einem ausgezeichneten Begleiter, besonders in aktiven Haushalten.
