Steckbrief & Herkunft
Geschichte und Herkunft des Tatra-Schäferhund
Der Polski Owczarek Podhalanski (auch "Tatra-Schäferhund, "Tatrahund" oder "Podhalaner") ist ursprünglich in der Gebirgsregion Podhale in Polen beheimatet. Das Wort "Tatra" in seinem weiteren Namen Tatra-Schäferhund ist durch den Gebirgszug Hohe Tatra entstanden. Früher wurde diese Rasse auch als Goralenhund bezeichnet, denn die Schäfer, die diese Hunde einsetzten, waren Goralen.
Durch sein wetterbeständiges Fell und seine Charaktereigenschaften eignet er sich hervorragend für den Einsatz im Gebirge und unebenem Land. Als nahe Verwandte des Tatrahundes gelten der Slovensky Cuvac und der ungarische Kuvasz. Von der FCI wurde die Hunderasse im Jahr 1967 anerkannt.
Verwendung und Eignung
Bei dieser Hunderasse handelt es sich um einen Herdenschutzhund, Hirtenhund und Wachhund. Er kann aber auch gut als Hof- oder Therapiehund eingesetzt werden. Sein stattliches Auftreten und sein schönes Aussehen machen ihn außerdem zu einem guten Begleithund.

Alternativer Name | Polski Owczarek Podhalanski, Tatra Hirtenhund, Podhalaner, Goralenhund, Polnischer Berghund, Tatrahund |
Herkunft | Polen |
Lebenserwartung | 10 - 11 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeintensiv |
Aktivitätslevel | hoch |
FCI | Schäferhunde |
AKC | Nicht anerkannt |
KC | Nicht anerkannt |
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Typische Charaktereigenschaften des Podhalenhund
Der Tatrahund ist ein geselliger und freundlicher Begleiter, der sich gut in seine Familie eingliedert. Mit anderen Hunden oder Haustieren kommt er gut zurecht. Gegenüber Kindern verhält sich der Tatrahund stets gutmütig und geduldig. Sein liebevolles und ausgeglichenes Wesen macht ihn zu einem beliebten Familienhund. Seiner Familie ist er jederzeit ein zuverlässiger und treuer Begleiter, Fremden gegenüber verhält er sich eher reserviert. Da der Tatrahund sehr bewegungsfreudig ist, ist er nicht für die reine Wohnungshaltung geeignet. Für ausgedehnte Spaziergänge und Wanderungen sowie für das Schwimmen ist diese Hunderasse immer zu begeistern.
Die klugen, auffassungsfähigen Tiere sind unerschrocken und mutig und besitzen einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Aus diesem Grund sind sie optimale Herdenschutz- oder Wachhunde. Allerdings haben sie auch einen stark ausgeprägten eigenen Willen und treffen gerne selbstständig ihre eigenen Entscheidungen. Deshalb ist es wichtig, den Tatrahund von Anfang an konsequent, aber ruhig zu erziehen. Besonders wichtig ist es, klare Grenzen zu setzen. Sein angeborener Bewachungstrieb macht ihn aber auch zum idealen Hofhund oder Wachhund für große Grundstücke.
Charakter
Verwendungen
Pflege und Gesunderhaltung
Der Owczarek Podhalanksi ist relativ pflegeleicht. Sein Fell ist schmutzabweisend und es ist völlig ausreichend, wenn es einmal pro Woche gebürstet wird. In der Zeit des Fellwechsels haart der Tatrahund stark und sollte dann möglichst jeden Tag gebürstet werden.
Der Tatrahund ist sehr robust und nicht besonders anfällig für Krankheiten. Nur die typischen Probleme großer Hunderassen wie Hüftgelenksdysplasie und Magendrehung können ihm Probleme bereiten. Seine dichte Unterwolle schützt den Tatrahund vor Kälte und Hitze gleichermaßen. Er kann draußen leben, braucht im Sommer aber immer einen schattigen Platz zum Ausruhen. Bei zu wenig Bewegung neigen Tatrahunde zu Übergewicht.


Rassemerkmale des Polski Owczarek Podhalanski
Der Tatra-Schäferhund wird von der FCI in die Gruppe 1 (Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)), Sektion 1 (Schäferhunde) klassifiziert. Es wird keine Arbeitsprüfung gefordert.
Gangwerk, Größe und Gewicht
Die Widerristhöhe des Rüden liegt zwischen 65-70 cm, während die Hündinnen eine Widerristhöhe von 60-65 cm haben.
Der Kopf
Der Kopf des Tatra-Schäferhunds ist trocken und gut proportioniert zur Körpergröße. Sowohl in der Bewegung als auch im Stand wird der Kopf mittelhoch getragen.
Der Schädel erscheint von der Seite gesehen leicht konvex, und die Stirnfurche ist nur wenig ausgeprägt. Der Stopp, also der Übergang zwischen Stirn und Fang, ist deutlich ausgeprägt, aber ohne scharfen Absatz.
Der Fang
Der Nasenschwamm ist mittelgroß, schwarz und besitzt gut geöffnete Nasenlöcher. Der Fang ist kräftig und verjüngt sich allmählich. Er ist entweder etwas länger oder gleich lang wie der Schädel. Der Nasenrücken ist breit. Die Lefzen sollten gut anliegend und straff sein, während der Lippensaum dunkel gefärbt ist. Die Kiefer und Zähne sind stark und regelmäßig angeordnet. Ein Scherengebiss ist erwünscht, aber auch ein Zangengebiss ist zulässig.
Die Augen & Ohren
Die Augen des Tatra-Schäferhunds sind mittelgroß, leicht schräg gestellt und ausdrucksvoll. Die Iris ist dunkelbraun, und die Lidränder sind dunkel gefärbt.
Die Ohren sind mittellang, ziemlich dick und dreieckig. Sie sind dicht behaart und werden auf Höhe des äußeren Augenwinkels oder etwas höher angesetzt. Der Vorderrand des Ohres berührt den Kopf, und die Ohrmuschel ist beweglich.
Der Rumpf
Der Tatra-Schäferhund zeichnet sich durch einen mittellangen, gut bemuskelten Hals aus, der frei von einer Wamme ist. Er wird von einer reichlichen Halskrause umgeben, und die Nackenlinie erhebt sich über der Rückenlinie. Der Körper des Tatra-Schäferhunds ist lang und massiv, wobei der Widerrist ausdrücklich betont und breit ist. Der Rücken verläuft gerade und ist ebenfalls breit. Die Lenden sind breit und gut angesetzt, während die Kruppe leicht schräg abfällt. Die Brust ist tief, und die untere Profillinie und der Bauch sind nur minimal aufgezogen.
Die Rute
Die Rute ist nicht zu hoch angesetzt und wird unterhalb der Rückenlinie getragen. In Erregung kann sie über der Rückenlinie erhoben sein, jedoch nicht aufgebogen. Im entspannten Zustand hängt sie bis zum Sprunggelenk herab und kann am Ende eine leichte Biegung aufweisen.
Die Gliedmaßen
Die Vorderläufe sind gut bemuskelt und besitzen ein starkes, aber nicht zu schweres Knochengerüst. Von vorne betrachtet sind sie gerade und senkrecht. Die Schultern sind leicht schräg gestellt und liegen gut am Körper an. Die Vordermittelfußknochen sind etwas schräg nach vorne gerichtet. Die Vorderpfoten des Tatra-Schäferhunds sind dicht aneinander liegend und bilden ovale, faustähnliche Pfoten. Die Zehenzwischenräume sind behaart, die Ballen sind stark, derb und dunkel pigmentiert. Die Krallen sind stark, stumpf und dunkel gefärbt.
Die Hinterläufe des Tatra-Schäferhunds sind von hinten betrachtet senkrecht. Von der Seite betrachtet sind sie leicht nach hinten gestellt und mäßig gewinkelt. Der Hintermittelfuß ist senkrecht. Die Hinterpfoten entsprechen den Vorderpfoten.
Das Haarkleid
Das Haar des Tatra-Schäferhunds ist an Kopf, Fang, Vorderseite der Vorderläufe und Hinterläufe ab dem Sprunggelenk nach unten kurz und dicht. An Hals und Rumpf ist das Haar lang, dicht, gerade oder leicht gewellt und hart im Griff. Es gibt eine reichliche Unterwolle. Am Hals bildet sich eine ausgiebig entwickelte Krause, und die Oberschenkel sind mit reichlich langem Haar bedeckt. Die Rute hat ein langes Haar, das eine Fahne bildet.
Der Tatra-Schäferhund ist einheitlich weiß. Kleine cremefarbige Flecken sind unerwünscht.
Felllänge | lang |
Fell | dicht |
Ohrenform | Schlappohr |
Rute | gefächert |
Anatomie | robust, kräftig |
Größe ♀ | 55 - 65 cm |
Gewicht ♀ | 50 - 60 kg |
Größe ♂︎ | 60 - 70 cm |
Gewicht ♂ | 50 - 60 kg |
Geeignet für | - |
Farben
Bekannte Krankheiten
Hüftdysplasie (HD)
Hüftdysplasie (HD) ist eine genetisch bedingte Erkrankung bei Hunden, bei der das Hüftgelenk nicht richtig geformt ist. Dies führt zu Schmerzen, Steifheit und Bewegungseinschränkungen.
Magendrehung
Die Magendrehung ist eine Krankheit, bei der sich der Magen um die eigene Längsachse dreht. Die Ursache der Erkrankung ist nicht bekannt.
Übergewicht
Oftmals leider die Hunde sehr unter Übergewicht. Schuld daran, sind die Hunde selbst aber nie!
FAQ
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Ein ausgewachsener Rüde erreicht eine Widerristhöhe von 65-70 cm, während Hündinnen eine Höhe von 60-65 cm haben.
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Der Tatra-Schäferhund ist bekannt für seine Loyalität, Wachsamkeit und Schutzinstinkte. Er ist mutig, selbstbewusst und gutmütig, aber auch territorial und respektvoll gegenüber seiner Familie.
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Der Tatra-Schäferhund ist eine aktive Rasse und benötigt täglich ausreichend Bewegung. Mindestens zwei lange Spaziergänge pro Tag sowie Möglichkeiten zum Rennen und Spielen sind empfehlenswert.
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Die Erziehung eines Tatra-Schäferhunds erfordert Konsequenz, Geduld und positive Verstärkung. Sie sind intelligente Hunde, die gerne lernen und arbeiten. Eine frühe Sozialisation und eine konsequente Ausbildung sind wichtig.
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Ja, Tatra-Schäferhunde können sehr familienfreundlich sein. Sie sind loyal und schützend gegenüber ihren Familienmitgliedern. Bei richtiger Sozialisation und Erziehung sind sie auch gut mit Kindern verträglich.
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Tatra-Schäferhunde können mit anderen Haustieren, insbesondere Katzen, zusammenleben, wenn sie frühzeitig daran gewöhnt und sozialisiert werden. Eine behutsame Einführung und Überwachung ist ratsam.
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Ja, Tatra-Schäferhunde sind ausgezeichnete Wachhunde. Sie sind von Natur aus wachsam, territorial und schützend. Sie reagieren schnell auf verdächtige Geräusche oder Eindringlinge und verteidigen ihr Zuhause und ihre Familie.