Steckbrief & Herkunft
Die Entwicklung des Slowakischen Rauhbartes
Die Zucht des Slowakischen Rauhbartes begann in den 1950er Jahren, als slowakische Jäger einen vielseitigen, wetterfesten und anpassungsfähigen Jagdhund entwickeln wollten. Erste Versuche basierten auf grauen Böhmischen Rauhbärten (Český Fousek), die sich farblich von ihren Artgenossen unterschieden. Gleichzeitig wurden Weimaraner, Deutsch-Drahthaar und Pudelpointer eingekreuzt, um die jagdlichen Fähigkeiten und das dichte, schützende Fell zu verbessern.
In den 1960er Jahren wurde die Zucht weiter systematisiert, indem drei Blutlinien definiert wurden: Eine aus reinrassigen grauen Fouseks, eine aus Fousek-Weimaraner-Kreuzungen und eine mit starkem Weimaraner-Einfluss. Während in der Tschechoslowakei gezielt an der Zucht gearbeitet wurde, lehnte der deutsche Weimaraner-Klub die rauhaarige Variante ab. Das führte zur unabhängigen Weiterentwicklung der Rasse und ermöglichte eine gezielte Selektion auf jagdliche Leistung.
Der Slowakische Rauhbaart heute
1982 erfolgte schließlich die offizielle Anerkennung durch die FCI, und die Rasse wurde unter dem Namen Slowakischer Rauhbart (Slovenský Hrubosrstý Stavač) geführt. Die Population wuchs langsam, doch blieb die Rasse in Westeuropa und außerhalb der Slowakei lange selten. Erst Ende der 1990er Jahre fanden erste Exemplare ihren Weg nach Großbritannien und weitere europäische Länder. Heute gibt es den Slowakischen Rauhbart in mehreren europäischen Staaten, allerdings in kleinen Zahlen.
Trotz der steigenden Bekanntheit gilt er weiterhin als Gebrauchshund für Jäger, und es wird darauf geachtet, ihn nicht als Modehund zu vermarkten.
Für wen eignet er sich?
Der Slowakische Rauhbart ist ein vielseitiger, robuster und intelligenter Vorstehhund, der sich durch seine Lernfähigkeit und sein ausgeglichenes Wesen auszeichnet. Er eignet sich am besten für aktive Menschen oder Jäger, die ihm die nötige Bewegung und geistige Herausforderung bieten können. Mit der richtigen Erziehung und genügend Beschäftigung ist er ein treuer, zuverlässiger Begleiter.



Alternativer Name | Slovenský hrubosrstý stavač, Slowakischer Rauhhaariger Vorstehhund |
Herkunft | Slowakei |
Lebenserwartung | 12 - 14 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeleicht |
Aktivitätslevel | hoch |
FCI | Kontinentale Vorstehhunde |
AKC | Foundation Stock Service |
KC | Nicht anerkannt |
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Charakter und Wesen
Der Slowakische Rauhbart ist ein freundlicher, lernwilliger und gehorsamer Hund, der eine enge Bindung zu seiner Bezugsperson aufbaut. Er ist arbeitsfreudig, ausdauernd und hochintelligent, was ihn zu einem hervorragenden Begleiter für Jagd und Sport macht. Allerdings erfordert seine Eigenständigkeit eine konsequente, aber faire Erziehung.
Bewegungsbedarf und Haltung
Als typischer Jagdhund benötigt er täglich ausreichend Bewegung und geistige Beschäftigung. Er liebt ausgedehnte Spaziergänge, Such- und Apportierspiele sowie jagdliche Aufgaben. Ein Leben in einer kleinen Wohnung ohne regelmäßige Auslastung wäre für ihn nicht geeignet.
Verwendungen
Gesundheit und Informationen zur Zucht
Pflege des Slovenský hrubosrstý stavač
Der Slovenský hrubosrstý stavač, auch bekannt als Slowakischer Rauhbart, ist ein Hund mit moderaten Pflegebedürfnissen, was ihn zu einem praktischen Begleiter für viele Hundebesitzer macht.
- Das Fell dieser Rasse ist rauh und dicht, erfordert jedoch keine übermäßige Pflege. Regelmäßiges Bürsten (etwa einmal pro Woche) hilft, Verfilzungen zu vermeiden und hält das Fell sauber und gesund. Baden sollte nur bei Bedarf erfolgen, um die natürlichen Öle des Fells zu bewahren.
- Aufgrund ihrer hängenden Ohren sollten diese regelmäßig auf Anzeichen von Infektionen überprüft und gereinigt werden. Augenkontrollen sind ebenfalls wichtig, um die allgemeine Gesundheit zu gewährleisten.
- Krallenschneiden und Zähneputzen gehören zu den regelmäßigen Pflegemaßnahmen.
Gesundheitliche Aspekte
Der Slovenský hrubosrstý stavač ist im Allgemeinen eine robuste und gesunde Rasse. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen sind empfehlenswert, um Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Zucht und Verantwortung
Verantwortungsvolle Züchter sollten ihre Zuchttiere auf erbliche Krankheiten testen, um die Gesundheit der Welpen zu gewährleisten. Außerdem sind eine frühzeitige Sozialisation und Training sind wichtig, um einen ausgeglichenen und gut angepassten Hund zu fördern.


Erscheinungsbild und Körperbau
Der Slowakische Rauhbart ist ein mittelgroßer, kräftiger Hund mit einem kompakten, muskulösen Körper, der dennoch elegant wirkt. Seine Widerristhöhe beträgt bei Rüden 62 bis 68 cm und bei Hündinnen 57 bis 64 cm. Der Körper ist leicht rechteckig gebaut, wobei die Rüden etwas länger als hoch sind. Trotz seiner Robustheit wirkt er nicht schwer, sondern gut proportioniert.
Kopf und Ausdruck
Der Kopf des Slowakischen Rauhbartes ist ausdrucksstark, rechteckig geformt und harmonisch zum Körper passend. Die Augen sind mandelförmig, bernsteinfarben und strahlen Intelligenz aus. Interessanterweise haben Welpen und junge Hunde zunächst blaue Augen, die sich mit der Zeit dunkler färben. Die Ohren sind mittellang, abgerundet und über der Augenlinie angesetzt, was dem Hund ein aufmerksames und freundliches Erscheinungsbild verleiht.
Fell und Farbe
Sein raues, mittellanges Fell schützt ihn zuverlässig vor rauem Wetter und dichtem Unterholz. Besonders auffällig ist sein charakteristischer Bart und die buschigen Augenbrauen, die ihm ein markantes Aussehen verleihen. Die Grundfarbe wird als „Grau“ bezeichnet, eine Mischung aus kastanienbraunen und sandfarbenen Schattierungen, manchmal mit weißen Abzeichen an Brust und Gliedmaßen oder als getüpfelte Variante.
FAQ
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Der Slowakische Rauhbart stammt aus der Slowakei und wurde als vielseitiger Jagd- und Apportierhund gezüchtet, insbesondere für die Arbeit im Wald und auf dem Feld
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Er ist ausdauernd, intelligent und lernwillig, mit einem starken Jagdinstinkt und einer engen Bindung zu seinem Besitzer.
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Ja, er kann ein liebevoller Familienhund sein, braucht aber viel Beschäftigung und Bewegung, um ausgelastet zu sein.
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Ja, als Jagdhund hat er einen ausgeprägten Jagdtrieb, weshalb eine frühe Erziehung und Training besonders wichtig sind.
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Sein dichtes, raues Fell schützt ihn vor Witterungseinflüssen und erfordert regelmäßiges Bürsten, um es sauber und gepflegt zu halten.
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Er ist klug und arbeitsfreudig, aber auch eigenständig, weshalb eine konsequente, aber freundliche Erziehung notwendig ist.
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Mit anderen Hunden versteht er sich gut, bei Kleintieren oder Katzen kann sein Jagdtrieb jedoch problematisch sein.