Steckbrief & Herkunft
Herkunft und Geschichte
Der Russisch-Europäische Laika ist eine russische Jagdhunderasse, die aus den nördlichen Waldregionen Russlands zwischen Finnland und dem Uralgebirge stammt. Erste Beschreibungen dieser stehohrigen Hunde wurden 1895 von A.A. Shirinsky-Shikhmatov im „Album der nördlichen Schlittenhunde-Laikas“ veröffentlicht. Dort wurden sie als Cheremis- und Zyrianskiy-Laikas bezeichnet.
Ursprünglich gab es diese Hunde nur in bestimmten Regionen Russlands (darunter Komi, Udmurtia, Arkhangelsk, Yaroslavl, Tyver und Moskau). Im Jahr 1947 wurden verschiedene Laika-Linien, darunter die aus Arkhangelsk, Komi, Karelien und Votiatsk, unter dem modernen Namen Russisch-Europäischer Laika zusammengeführt. Der Rassestandard wurde 1952 offiziell anerkannt.
Unterschied zu anderen Rassen
Diese Rasse gilt als die kleinste der drei Laika-Typen und wird als vielseitiger Jagdhund sowohl für großes als auch kleines Wild eingesetzt. Ursprünglich wurde sie vor allem zur Eichhörnchenjagd verwendet. In ihrer Erscheinung ähnelt sie dem Karelischen Bärenhund, ist jedoch kleiner, leichter gebaut und kompakter. Der typische Rassetyp wurde nicht durch Kreuzungen mit anderen Laika-Linien erreicht, sondern durch eine gezielte Selektion über lange Zeit.
Der Russisch-Europäische Laika als Jagdhund
Sein ausgeprägter Jagdinstinkt und sein hervorragender Orientierungssinn machen ihn zu einem äußerst effizienten Jagd- und Spürhund. Besonders geschickt ist er beim Aufspüren und Stellen von Wild, etwa Eichhörnchen oder Mardern, die er durch lautes Bellen anzeigt. Neben Kleinwild wird er auch zur Jagd auf Großwild wie Bären und Elche eingesetzt.




Alternativer Name | Russko-Evropeïskaïa Laïka |
Herkunft | Russland |
Lebenserwartung | 12 - 15 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeintensiv |
Aktivitätslevel | durchschnittlich bis hoch |
FCI | Nordische Jagdhunde |
AKC | Nicht anerkannt |
KC | Northern Breed Group |
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Grundlegende Charakterzüge
Das Wesen des Russisch-Europäischen Laikas ist ruhig, ausgeglichen und geprägt von einem ausgezeichneten Geruchssinn, was ihn zu einem vielseitigen Spür- und Jagdhund macht.
Umgang mit Familie und Fremden
Der Russisch-Europäische Laika ist ein freundlicher, anhänglicher und loyaler Hund, der sich besonders tolerant gegenüber Kindern zeigt. Gleichzeitig besitzt er ein stark ausgeprägtes Territorialverhalten und kann gegenüber fremden Hunden, die sein Revier betreten, abwehrend oder aggressiv reagieren.
Stimulation und Training
Dank seiner Intelligenz ist der Russisch-Europäische Laika leicht zu trainieren, benötigt aber einen Besitzer, der Konsequenz und Geduld zeigt. Dieser Hund benötigt außerdem viel Bewegung und mentale Stimulation.
Ein frühzeitiges und konsequentes Training wird empfohlen, um unerwünschtes Verhalten zu vermeiden.
Charakter
Verwendungen

Pflege
Das Fell des Russisch-Europäischen Laika ist dicht und wetterbeständig. Hier einige Tipps zur Pflege:
- Regelmäßiges Bürsten: Es wird empfohlen, das Fell mindestens einmal pro Woche zu bürsten, um Verfilzungen zu vermeiden und abgestorbene Haare zu entfernen.
- Baden: Der Laika sollte nur bei Bedarf gebadet werden. Sein Fell verfügt über natürliche Öle, die bei zu häufigem Baden verloren gehen können.
- Ohren und Zähne: Regelmäßige Kontrollen und Reinigungen sind wichtig, um Infektionen vorzubeugen.
Gesundheit
Wie bei vielen Rassen gibt es bestimmte gesundheitliche Bedenken, die bei Laikas auftreten können: Einige Laikas können anfällig für Hüftdysplasien sein. Regelmäßige Untersuchungen können helfen, sie frühzeitig zu erkennen. Auch Augenuntersuchungen sollten regelmäßig durchgeführt werden, da die Rasse für einige Augenprobleme prädisponiert sein kann.
Regelmäßige Tierarztbesuche und eine ausgewogene Ernährung sind Schlüsselkomponenten, um die Gesundheit des Laika zu gewährleisten.
Zucht
Die Zucht des Russisch-Europäischen Laika sollte verantwortungsbewusst und mit einem tiefen Verständnis für die Rasse erfolgen.
- Genetische Tests: Diese können dazu beitragen, bekannte gesundheitliche Probleme der Rasse zu minimieren.
- Sozialisation: Frühzeitige Sozialisation von Welpen ist entscheidend, um sicherzustellen, dass sie gut angepasst und gesellig sind.
- Auswahl von Zuchtpaaren: Es sollte Wert auf einen gesunden Stammbaum und gute Charaktereigenschaften gelegt werden.


Auftreten
Der Russisch-Europäische Laika ist ein mittelgroßer, kräftiger Jagdhund mit einem quadratischen Körperbau und gut ausgebildeter Muskulatur. Rüden wirken kompakter, während Hündinnen meist etwas länger gebaut sind.
Der Kopf
Der Kopf ist trocken und keilförmig, mit einem gut entwickelten Schädel und einem leicht ausgeprägten Stopp. Die Nase ist immer schwarz, unabhängig von der Fellfarbe. Der Fang ist trocken, spitz zulaufend und etwas kürzer als der Schädel, wobei die Oberlinie parallel zur Kopflinie verläuft. Lefzen liegen eng an, das Gebiss ist vollständig mit starken Zähnen, bevorzugt im Scherengebiss. Die Augen sind oval, leicht schräg gestellt und variieren zwischen dunkelbraun und braun, passend zur Fellfarbe. Hoch angesetzte, spitze Stehohren verleihen dem Hund seinen aufmerksamen Ausdruck.
Der Körper
Der Hals ist schlank, muskulös und entspricht der Kopflänge. Die Rückenlinie ist kräftig, der Widerrist besonders bei Rüden ausgeprägt. Die Brust reicht tief bis zu den Ellenbogen und ist im Querschnitt oval. Die Lenden sind kurz und gut bemuskelt, die Kruppe leicht abfallend. Die Bauchlinie ist moderat aufgezogen. Die Rute wird als Sichel- oder Ringelrute getragen und berührt in Ruhestellung den Rücken, die Oberschenkel oder das Gesäß.
Die Gliedmaßen
Die Gliedmaßen sind gerade, gut bemuskelt und kräftig. Die Pfoten sind oval, gut gewölbt und haben eng anliegende Zehen. Das Gangwerk ist frei und kraftvoll mit guter Bodenabdeckung.
Das Fell
Das dichte Fell besteht aus hartem, geradem Grannenhaar mit einer weichen Unterwolle. An Hals, Schultern und Backenknochen ist es länger und bildet einen Kragen und Seitenbart, an den Hinterläufen ausgeprägte Hosen. Die Rute ist üppig behaart, aber ohne Befederung. Typische Fellfarben sind Schwarz mit Weiß, Weiß mit Schwarz sowie seltener ganz Schwarz oder ganz Weiß.
Größe
Mit einer Widerristhöhe von 52–58 cm (Rüden) und 48–54 cm (Hündinnen) ist der Russisch-Europäische Laika kompakt, wendig und robust. Sein ausgeprägter Jagdtrieb und seine Wachsamkeit machen ihn zu einem zuverlässigen Begleiter für erfahrene Halter.



FAQ
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Der Russisch-Europäische Laika stammt aus den nördlichen Regionen Russlands zwischen Finnland und dem Uralgebirge. Er wurde ursprünglich zur Jagd auf Klein- und Großwild eingesetzt.
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Rüden erreichen eine Widerristhöhe von 52–58 cm, Hündinnen sind mit 48–54 cm etwas kleiner. Das Gewicht variiert je nach Statur, liegt aber meist zwischen 20 und 30 kg.
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Diese Rasse hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren, bei guter Pflege und Gesundheit kann sie auch älter werden.
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Ja, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Er ist loyal, freundlich und kinderlieb, benötigt jedoch eine klare Führung und viel Beschäftigung. Ohne ausreichende Auslastung kann er eigenwillig und schwer zu kontrollieren sein.
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Er kann mit anderen Hunden sozialisiert werden, zeigt aber oft ein starkes Territorialverhalten und kann auf fremde Hunde in seinem Revier aggressiv reagieren. Frühzeitige Sozialisierung ist daher wichtig.
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Sehr stark! Der Russisch-Europäische Laika wurde speziell zur Jagd auf Eichhörnchen, Marder, Bären und Elche gezüchtet. Sein Jagdinstinkt ist tief verwurzelt, weshalb er nicht ohne Leine in ungesicherten Gebieten laufen sollte.
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Er ist intelligent, aber auch eigenständig und willensstark. Eine konsequente, erfahrene Hand ist notwendig, um ihm klare Grenzen zu setzen. Positive Verstärkung und Geduld sind essenziell.