Steckbrief & Herkunft
Herkunft und Geschichte des Bernhardiner
Der St. Bernhardshund ist auch unter dem Namen Bernhardiner bekannt. Sein Ursprung liegt in den Schweizer Alpen. Er ist der Nationalhund der Schweiz.
Auf dem "Großen St. Bernhard", einem Bergpass in den Walliser Alpen, gründeten Augustinermönche ein Hospiz für Reisende namens St. Bernhard, welches sichere Übernachtungsmöglichkeit und Verpflegung bot. Etwa ab dem 17. Jahrhundert setzten sie Vorfahren der heutigen Sennenhunde (große Bauernhunde der Umgebung) als Transport-, Rettungs- und Wachhunde ein. In der klostereigenen Zucht entwickelten sich die ehemaligen Hofhunde zu den Bernhardinern, wie wir sie heute kennen.
Das Vorhandensein solcher Hunde ist bildlich seit 1695 und schriftlich in einer Aktennotiz des Hospizes im Jahre 1707 dokumentiert. Sie wurden "Barryhüng", Bärenhunde, genannt und wogen maximal 50 kg. Wegen ihrer Wendigkeit, Ausdauer und hervorragenden Spürfähigkeit wurden sie zu berühmten Lawinenhunden. Der bekannteste Vertreter dieser Rasse in diesem Bereich ist "Barry I". Es ist jedoch unklar, ob er tatsächlich existiert hat. Dieser Bernhardiner soll 40 Menschen das Leben gerettet haben, die von Lawinen verschüttet oder verschüttet wurden.
Ab dem 20. Jahrhundert entwickelten sie sich zu beliebten Familienhunden. Sie wurden auf Größe gezüchtet und verloren ihre Agilität, wodurch ihre Aufgabe als Rettungshunde durch andere Hunderassen ersetzt wurde. Aufgrund des Körperbaus und ihrer Vorsicht gegenüber Fremden werden Bernhardiner gelegentlich auch als Wachhund gehalten.
Eignung und Haltung
Der Bernhardiner wird heutzutage meist als Hof-, Wach- und Begleithund gehalten. Trotz seines Aussehens ist er ein sanfter und ruhiger Familienhund, der sich gut mit Kindern versteht. Sie sind nicht als Wohn- oder Stadthunde geeignet, brauchen aber ein konsequentes Training und ein hohes Maß an liebevoller Pflege.




Alternativer Name | St. Bernhardshund |
Herkunft | Schweiz |
Lebenserwartung | 8 - 10 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeintensiv |
Aktivitätslevel | durchschnittlich |
FCI | Molossoide |
AKC | Herding Group |
KC | Pastoral Group |
Bernhardiner Mischlinge
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Typische Charaktereigenschaften des Bernhardiners
Zu den positiven Eigenschaften des Bernhardiners gehören
- Sanftmütigkeit
- Anhänglichkeit an seine Besitzer
- Intelligenz
- Bedürfnis nach Ausgeglichenheit
- Loyalität
Nur in Ausnahmefällen reagieren Bernhardiner mit Aggressivität. Gemeinsam mit ihrem gutmütigen Charakters sind sie als Spielkameraden für Kinder geeignet. Ballspiele gehören zu ihren Lieblingsbeschäftigungen. Man sollte aber darauf achten, dass kleine Kinder beim gemeinsamen Spielen nicht versehentlich unter dem massigen Körper des Hundes landen.
Bernhardiner brauchen aufgrund ihrer Größe viel Bewegung, aber sie lieben lange, gemütliche Spaziergänge. Im Winter spielen sie gerne im Schnee, gut geschützt durch ihr dickes Fell. Die sensiblen Riesen neigen gelegentlich aber auch zu Sturheit und brauchen daher eine liebevolle und konsequente Erziehung.
Charakter
Verwendungen




Gesundheit des Bernhardiners
Als sehr große Rasse ist der Bernhardiner von einer großen Bandbreite möglicher Erkrankungen gefährdet. Damit haben Bernhardiner eine geringe Lebenserwartung von etwa 9 Jahren. Nur jeder fünfte Bernhardiner erreicht ein Alter von über 10 Jahren. Unter diesen Erkrankungen zählen unter anderem:
- Hüftgelenksdysplasie
- Knochenkrebs
- Magendrehungen
- Hängelieder
Pflege und Gesunderhaltung
Die Augen, Ohren und Krallen des Bernhardiners sollten regelmäßig kontrolliert und gepflegt werden. Typisch sind Erkrankungen der Augen und der Haut sowie Zahnstein, die aber bei rechtzeitigem Einschreiten gut kontrolliert werden können. Beim Futter ist auf ausgewogene Ernährung zu achten. Optimal ist eine Kombination aus Fleisch und Gemüse mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen.
Bernhardiner neigen auch gerne dazu, im Übermaß zu fressen und setzen daher leicht Gewicht an. Außerdem kann die Fütterung reines Trockenfutters in Kombination mit dem zusätzlich benötigten Wasser das Risiko für eine Magendrehung erhöhen. Eine regelmäßige Ruhezeit nach dem Essen sollte unbedingt eingeplant werden.
Bernhardiner-Zucht und Kauf
Bei der Zucht ist darauf zu achten, nur mit Elternteilen zu züchten, deren Abstammung bekannt ist, um gesunde Welpen zu bekommen. Beide Elternteile müssen auf Hüftgelenksdysplasie getestet sein, um eine Erkrankung des Nachwuchses auszuschließen.
Wollt Ihr euch einen Bernhardiner-Welpen bei einem guten Züchter kaufen, müsst ihr mit Kosten zwischen 950 und 1300 Euro rechnen. Bei den Folgekosten ist außerdem zu beachten, dass bei großen Hunderassen alles ein wenig größer und mehr ist: Das Halsband, die Hundehütte und die Futtermenge.


Rassemerkmale des Bernhardiners
Der St. Bernhardshund wird von der FCI als Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde), Sektion 2.2 (Molosser, Typ Berghunde) klassifiziert. Es wird keine Arbeitsprüfung gefordert.
Größe und Gewicht
Diese Hunderasse schreibt ein Mindestmaß der Rüden von 70cm, der Hündinnen von 65cm vor. Gleichzeitig sollten Rüden 90cm, Hündinnen 80cm nicht überschreiten. Letztere Regelung wird aber nicht allzu streng gehandhabt. Durch ihre Größe erreichen sie gut und gerne ein Gewicht von etwa 55-90kg; in einigen Fällen gibt es sogar Zahlen im dreistelligen Bereich.
Ein Exemplar dieser Rasse hat einen harmonischen, ausgreifenden Bewegungsablauf mit gutem Schub aus der Hinterhand, wobei der Rücken stabil und ruhig bleibt. Die Vorder- und Hinterpfoten werden geradlinig vorgesetzt.
Der Kopf
Der Kopf des Bernhardiners ist massiv, imposant und ausdrucksstark. Der starke, breite Schädel wirkt im Profil und von vorne gesehen leicht gewölbt; im Affekt (in Erregung) bildet der Ohransatz mit dem Oberkopf eine gerade Linie, die seitlich in sanfter Rundung in die kräftig entwickelten hohen Backenpartien übergeht. Die Stirn, die eine am Ansatz beginnende, deutlich ausgebildete Stirnfurche besitzt, die mitten über den Oberkopf verläuft, scheint gegen den Fang zu steil abzufallen und von einer Haut bedeckt, die über den Augen leichte, gegen die Stirnfurche konvergierende Falten bedeckt. Sie sind aber eher unauffällig, solange sich das Exemplar nicht in Erregung befindet. Die Hinterhauptbeinhöcker nur mäβig betont, dafür sollte der obere Augenbogen stark entwickelt und der Stopp markant ausgeprägt sein.
Der Fang
Bernhardiner haben einen schwarzen, breiten und eckigen Nasenschwamm mit gut geöffneten Nasenlöchern. Der Fang selbst ist gleichmäβig breit und hat einen geraden Nasenrücken mit leichter Rinne. Die Lefzenränder sind bei einem Rasseexemplar schwarz pigmentiert, wobei die Lefzen des Oberkiefers stark entwickelt, straff und nicht zu stark überhängend sein sollten und gegen die Nase einen weiten Bogen bildet. Der Mundwinkel bleibt dabei sichtbar.
Typisch für diese Rasse ist ein vollständiges Scheren- oder Zangengebiss. Ein engschliessender Vorbiss ohne Kontaktverlust der Schneidezähne ist in der Zucht jedoch toleriert, ebenso wie das Fehlen der PM1 (Prämolaren 1) und der M3.
Die Augen & Ohren
Die Augen dieser Hunderasse sind dunkelbraun bis nussbraun, mäβig tief liegend und mit freundlichem Ausdruck. In der Zucht wird ein natürlicher, gefestigter Lidschluss angestrebt. Dennoch ist ein sehr kleiner Knick am Unterlid (mit wenig sichtbarer Bindehaut) sowie am Oberlid zulässig. Die Lidränder sollten vollständig pigmentiert sein.
Ebenso mittelgroß sind die Ohren hoch und breit angesetzt. Die Ohrmuscheln sind stark entwickelt, die Ohrlappen geschmeidig, dreieckförmig mit abgerundeter Spitze. Der hintere Rand steht leicht ab, der vordere Rand liegt an den Backen an.
Der Rumpf
Der kräftige Hals von genügender Länge weist eine mäßig entwickelte Kehl- und Halswamme auf. Die obere Profillinie bewirkt eine in der Gesamterscheinung imposant, harmonisch, stattlich und gut bemuskelt und führt über einen gut ausgeprägten Widerrist in einen breiten, kräftigen und festen Rücken, dessen Rückenlinie bis zur Lende gerade und horizontal verläuft. Die lange Kruppe ist ebenfalls nur wenig abfallend, aber geht harmonisch in den Rutenansatz über.
Der Brustkorb ist mäβig tief mit gut gewölbten Rippen, jedoch nicht tonnenförmig. Außerdem reicht er nicht nicht tiefer als bis zu den Ellenbogen. Die untere Profilline ist gegen hinten leicht aufgezogen.
Die Rute
Die Rute des Bernahrdiners ist im Ansatz breit und kräftig. Sie ist lang und schwer, dabei sollte der letzte Schwanzwirbel mindestens bis zum Sprunggelenk reichen. In der Ruhe wird sie gerade herabhängend oder im unteren Drittel leicht aufwärts gekrümmt, in der Erregung höher getragen.
Die Gliedmaßen
Die Vorderläufe dieser Hunderasse sind von vorne gesehen gerade und parallel, aber mäβig breit gestellt. Die Schulterblätter schräg, muskulös und gut anliegend, sind kürzer als die Oberärme und bilden zu diesen einem nicht zu stumpfen Winkel. Der Ellbogen ist anliegend und führt in einen geraden, starkknochigen und trocken bemuskelten Unterarm weiter, dessen Verlängerung der Vordermittelfuß darstellt. Dieser ist von der Seite gesehen leicht abgewinkelt.
Die Hinterhand sollte allgemein mäßig gewinkelt und muskulös und von hinten gesehen parallel, aber nicht eng stehend sein. Der kräftige Oberschenkel hat eine breite Keule, das Kniegelenk ist gut gewinkelt und weder aus- noch einwärts gedreht. Der darauffolgende Unterschenkel ist schräg gestellt und ziemlich lang. Das Sprunggelenk sollte leicht gewinkelt, aber fest und der Hintermittelfuß von hinten gesehen gerade und parallel gestellt sein.
Die Pfoten sind allgemein breit, mit kräftigen, eng an einander liegenden, stark gewölbten Zehen. Afterkrallenan den Hinterpfoten werden toleriert, sofern sie den Bewegungsablauf nicht behindern.
Das Haarkleid
Der Bernhardiner kommt in zwei Varietäten vor:
- Kurzhaar (Stockhaar): Dabei ist das Deckhaar dicht, glatt, anliegend sowie derb und die Unterwolle reichlich vorhanden. Die Keulen sind leicht behost, die Rute dicht behaart.
- Langhaar: Langhaar-Bernhardiner haben mittellanges, gerades Deckhaar mit reichlich Unterwolle. Das Gesicht und die Ohren sind jedoch kurz behaart und über der Hüfte und Kruppe ist das Fell meistens etwas gewellt. Die Vorderläufe sind mit Befederung und typisch sind stark behoste Keulen sowie eine buschige Rute.
Grundfarbe dieser Rasse ist immer weiβ mit kleineren oder gröβeren klaren roten Platten (Plattenhunde) bis durchgehend klaren zu dunkel roten Decken über Rücken und Flanken (Mantelhunde). Ein zerrissener Mantel (mit Weiβ durchbrochene Decke) gilt gleichwertig. Dabei ist gestromtes Rotbraun zulässig, Braungelb aber nur toleriert. Eine dunkle Verbrämung am Kopf wird erwünscht, ebenso wie Anflug von schwarzen Schattierungen.
Es gibt vorgegebene weiβe Abzeichen an Brust, Pfoten, Rutenspitze, Nasenband, Blesse und Genickfleck. Weiters sind folgende Abzeichen zwar nicht zwingend vorgeschrieben aber erwünscht: Ein weißer Kragen sowie eine symmetrische dunkle Maske.
Felllänge | mittel |
Fell | glatt |
Ohrenform | - |
Rute | gefächert |
Anatomie | kräftig |
Größe ♀ | 65 - 80 cm |
Gewicht ♀ | 64 - 120 kg |
Größe ♂︎ | 70 - 90 cm |
Gewicht ♂ | 64 - 120 kg |
Geeignet für | - |
Farben



Bekannte Krankheiten
Epilepsie
Definition: Hund Epilepsie vor, wenn beispielsweise mindestens zwei epileptische Anfälle im Abstand von mehr als 24 Stunden auftreten
Krebs
Kann häufig bei älteren Hunden auftreten.
Skeletterkrankungen
Der IPA, der FPC und die OCD treten bei Hunden im Alter von vier bis fünf Monaten während des stärksten Wachstumsschubes auf.
FAQ
-
Können ja, sollen nein. Ein Bernhardiner zählt zu den größten Hunderassen und braucht dementsprechend auch Platz. Wenn ihr eine große Wohnung habt und euch viel mit dem Hund im Freien beschäftigt, kann es natürlich klappen. Jedoch ist es zu empfehlen, ein Haus mit Garten zu besitzen um dieses große Tier artgerecht zu halten.
-
Ja, ein Bernhardiner ist ein idealer Wachhund.
-
Ein Bernhardiner Welpe kostet ca. 1500 Euro.
-
Nein, ein Berhardiner Hund ist nicht gefährlich und gilt nicht als Listenhund.
-
Der Bernhardiner ist eine große Hunderasse, die ursprünglich als Schoßhund und später als Rettungshund gezüchtet wurde. Die Rasse zeichnet sich durch ihre Kraft, Ausdauer und Freundlichkeit aus.
-
Bernhardiner erreichen in der Regel eine Schulterhöhe von mindestens 71 cm bei Rüden und 66 cm bei Hündinnen, und ein Gewicht von 50-90 kg.
-
Das Fell eines Bernhardiners ist lang und dicht und erfordert regelmäßige Pflege, um in gutem Zustand zu bleiben. Es ist wichtig, das Fell regelmäßig zu bürsten, um Verfilzungen zu vermeiden und zu entfernen. Es ist auch wichtig, das Fell bei Bedarf zu waschen, um Schmutz und Gerüche zu entfernen.
-
Bernhardiner sind in der Regel freundliche und sanftmütige Hunde, aber sie erfordern regelmäßige Bewegung und Auslauf sowie konsequentes Training und Sozialisation, um ihr Verhalten und ihre Manieren zu verbessern. Da sie eine große Rasse sind, kann es für Anfänger schwierig sein, sie zu führen und zu trainieren, aber mit der richtigen Vorbereitung und Unterstützung können sie großartige Familienhunde sein.
-
Es ist wichtig, einen Bernhardiner frühzeitig zu trainieren und zu sozialisieren, um unerwünschtes Verhalten zu vermeiden. Positive Verstärkung ist eine effektive Methode für das Training von Bernhardinern, und es ist wichtig, konsequent und geduldig zu sein, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Es ist auch wichtig, den Bernhardiner regelmäßig zu beschäftigen und zu fordern, um seine körperlichen und geistigen Fähigkeiten zu verbessern.