Steckbrief & Herkunft
Herkunft und Geschichte des Golden Retriever
Der allseits bekannte Golden Retriever kommt ursprünglich aus England und wurde für die Jagd als Apportierhund gezüchtet. 1954 wurde die Rasse offiziell von der FCI anerkannt.
Aus den Ahnen der St. John's Hunde entstanden die Wavy Coated Retriever, welchen der ungewöhnlich gelbe Rüde unter Besitz Dudley Marjoribanks namens "Nous" angehörte. Dieser wurde mit Belle, einer Tweed-Spaniel-Hündin und dessen Rasse als wasserbegeisterter Apportierhund bekannt war, 1868 verpaart. Marojibank selbst führte diese Zucht einige Zeit weiter. Letztlich fanden Einkreuzungen von Tweed Water-Spaniels, Bloodhounds, schwarzen Retriever sowie verschiedenen Irish Settern statt.
Der Golden Retriever wurde letztlich 1913 vom britischen Kennel Club anerkannt und erhielt erst sieben Jahre später seinen endgültigen Namen. Damals waren dunkle Golden Retrievers sehr beliebt, seit den 1930er-Jahren wurde jedoch auch die Farbe „Creme“ in den Standard aufgenommen. Er gewann in seiner Heimat und in den USA rasch Anfänger. Da sie in den 1980er und 1990er Jahren häufig in Filmen zu sehen waren, avancierten sie in vielen Ländern Europas zu den mittlerweile beliebtesten Familienhunden.
Verwendung und Haltung
Der Golden Retriever ist grundsätzlich als Apportierhund für die Flintenjagd gezüchtet; daher wird im Rassestandard auch eine Arbeitsprüfung gefordert. Abgesehen davon wird er auch gerne als Blindenführ-, Spür-, Such- und Rettungshund genutzt. Seine große Bekanntheit erlangte er aber hauptsächlich als Familienhund. Der Golden Retriever ist auch für Anfänger geeignet.
Im Vergleich zu anderen Rassen ist sein Schutztrieb nur rudimentär entwickelt. Somit sind Golden Retriever keine idealen Wach- und Schutzhunde.
Alternativer Name | Goldie |
Herkunft | UK |
Lebenserwartung | 10 - 12 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeintensiv |
Aktivitätslevel | durchschnittlich |
FCI | Apportierhunde |
AKC | Sporting Group |
KC | Gundog Group |
Golden Retriever Mischlinge
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Typische Charaktereigenschaften des Golden Retriever
Ein prägnantes Merkmal des intelligenten Golden Retriever ist sein "will to please", übersetzt der Wille zu Gefallen. Er ist bereit, gehorsam alles für den Besitzer zu tun und möchte immer das Richtige machen, was ihn leicht erziehbar macht. Er ist in Alltagssituationen gelassen und ausgeglichen, ohne träge zu sein. Begeistert verfolgt er seinen Besitzer überallhin. Gemeinsam mit der Freundlichkeit und dem zutraulichen Wesen, macht es die Rasse zu einem tollen Begleithund.
Auslastungsmöglichkeiten und Erziehung
Das macht es jedoch Unterschätzungen seines angeborenen Jagdinstinkts häufiger. Wird diesem zu Beginn der Erziehung nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt, kann es zu Problemen führen und sollte daher ernst genommen werden. Er ist begeistert sowie verspielt bei jeglicher Beschäftigung dabei. Daher sollte eine entsprechende Auslastung am Tagesplan stehen. Insbesondere Dummytraining würde allen Rasseangehörigen aufgrund der Anlagen sehr gut gefallen.
Charakter
Verwendungen
Erkrankungen und Probleme des Golden Retriever
Aufgrund seiner großen Beliebtheit, insbesondere für Anfänger, verfolgt auch den Golden Retriever das Schicksal der Modehunde: Unerwünschte Eigenschaften treten durch die unkontrollierte Zucht auf. Darunter gehören insbesondere Überängstlichkeit oder Aggressivität, aber auch körperliche Defekte, beispielsweise:
- Ellenbogendysplasie
- Hüftdysplasie
- Epilepsie
- Hereditärer Katarakt
- Progressive Retinaatrophie
- Ichthyosis
Daher ist es notwendig, dass ihr auf einen seriösen und qualifizierten Züchter achtet, um die Gesundheit der Rasse für die Zukunft zu unterstützen und selbst einen möglichst langlebigen Partner zu haben. Im Durchschnitt erreicht er damit ein Lebensalter von 10-12 Jahren.
Kauf des Golden Retriever
Ein Golden Retriever Welpe kostet in der Regel zwischen 1100 und 1800 Euro.
Wenn ihr einen Golden Retriever Welpen kaufen möchtet, seht euch den Züchter genau an. In der seriösen Golden Retriever Zucht gibt es Nachweise über den Gesundheitszustand der Vorfahren und die Elterntiere werden auf mögliche Gendefekte getestet.
Pflege und Haltung
Besitzt ihr nun ein Exemplar dieser Rasse, müsst ihr ihn trotz seines dichten Fells nur ein bis zweimal pro Woche bürsten. Er haart ganzjährig, insbesondere aber zu Zeiten des Fellwechsels. Neben der Pflege des Haarkleids sollte auch eine regelmäßige Kontrolle der Ohren, Zähne und Pfoten sowie deren dazugehörige Behandlung stattfinden.
Außerdem ist es wichtig zu erwähnen, dass dem Golden Retriever durch die dichte Unterwolle nasskalte und extreme Witterungsbedingungen nichts anhaben. Er reagiert allerdings sensibel auf hohe Temperaturen.
Rassemerkmale des Golden Retriever
Laut FCI wird der Golden Retriever in der Gruppe 8 (Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde), Sektion 1 (Apportierhunde) mit Arbeitsprüfung klassifiziert.
Während Rüden in der Regel zwischen 56 und 61cm groß werden, sind Hündinnen mit 51 bis 56cm etwas kleiner. Dabei erreichen die harmonisch gebauten Hunde ein Gewicht zwischen 25 und 35kg. Er hat einen kraftvollen Gang, der mit gutem Schub ausgestattet ist. Der Vortritt soll ausgreifend und frei, ohne aber Anzeichen von Steppen (das Hochheben der Vorderläufe) vorzuweisen.
Unterscheidungen der Zuchtlinien
Da der Golden Retriever bereits seit langer Zeit sehr populär ist, entstanden unterschiedliche Variationen, die sich im Phänotyp unterscheiden. Der Rassestandard gleicht sich aber in vielen Vereinigungen, wie beispielsweise der des AKC und der des britischen KC. Hauptsächlich wird zwischen dem britischen, amerikanischen und kanadischen Golden Retriever unterschieden. Die letzteren beiden, insbesondere der kanadische Golden Retriever, sind in der Regel dünner und mit dunklerer Fellfarbe ausgestattet.
Der Kopf
Der wohlgeformte und in Proportion zum Körper stehende Kopf ist breit, wirkt jedoch nicht grob. Der Stopp ist ausgeprägt.
Der Fang
Sein vorzugsweise schwarzer Nasenschwamm, wobei sich bei einigen die Nase im Winter etwas heller färbt, sitzt auf einem breiten und tiefen Fang, der annähernd die gleiche Länge wie der Schädel vom Stopp zum Hinterhauptbein aufweist. Der Golden Retriever soll ein Scherengebiss haben, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen.
Die Augen & Ohren
Die dunkelbraunen Augen sind weit voneinander angesetzt. Die Rasse hat in der Regel dunkle Lidränder. In der Höhe von diesen sind die mittelgroßen Ohren angesetzt.
Der Rumpf
Der Hals des Golden Retriever ist trocken und muskulös und geht in einen geraden Rücken sowie kräftige Lenden über. Er besitzt einen tiefen Brustkorb und gut gewölbte Rippen. Die gerade Rute ist in Höhe der Rückenlinie angesetzt und reicht, wenn sie getragen wird, bis zu den Sprunggelenken.
Die Gliedmaßen
Die Vorderläufe sollen gerade sein und aus kräftigen Knochen bestehen. Die gut zurückliegende Schulter besteht aus einem Schulterblatt, der die gleiche Maße wie der lange Oberarm besitzt. Dadurch sind die Läufe gut unter den Rumpf gestellt und die Ellenbogen können gut anliegen. Auch die Hinterläufe sind kräftig und sowohl das Knie- als auch das Sprunggelenk weisen eine gute Winkelung auf. Weder eine Ein- oder Auswärtsdrehung sollte vorhanden sein.
Sowohl die Vorder- als auch die Hinterpfoten sind rund und werden auch als "Katzenpfoten" beschrieben.
Das Haarkleid
Das Fell des Golden Retriever kann sowohl glatt als auch wellig mit guter Befederung sein. Er besitzt dichte, wasserabstoßende Unterwolle.
Jede Schattierung von Gold oder cremefarben ist in der Rasse erlaubt, jedoch nicht rot oder Mahagoni. Einige wenige weiβe Haare, allerdings nur an der Brust, sind zulässig.
Felllänge | mittel |
Fell | wellig |
Ohrenform | Dreieck |
Rute | gefächert |
Anatomie | kräftig |
Größe ♀ | 51 - 56 cm |
Gewicht ♀ | 25 - 32 kg |
Größe ♂︎ | 56 - 61 cm |
Gewicht ♂ | 30 - 34 kg |
Geeignet für | Anfänger, Blinde Menschen, Kinder, Senioren und Seniorinnen |
Farben
Bekannte Krankheiten
Hüftdysplasie (HD)
Hüftdysplasie (HD) ist eine genetisch bedingte Erkrankung bei Hunden, bei der das Hüftgelenk nicht richtig geformt ist. Dies führt zu Schmerzen, Steifheit und Bewegungseinschränkungen.
Ellbogendysplasie (ED)
Die Ellenbogengelenksdysplasie ist ein chronisch verlaufender Krankheitskomplex des Ellenbogengelenks schnellwüchsiger Hunderassen
Epilepsie
Definition: Hund Epilepsie vor, wenn beispielsweise mindestens zwei epileptische Anfälle im Abstand von mehr als 24 Stunden auftreten
Katarakt (Grauer Star)
Der Graue Star ist nach wie vor eine der häufigsten Erblindungsursachen auch beim Hund
Progressive Retina Atrophie (PRA)
Die progressive Retinaatrophie (PRA) ist ein langsam fortschreitendes Absterben der Netzhaut von Hunden
FAQ
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Ein Golden Retriever gilt als Familienhund und Arbeitshund.
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Er kostet ca. 2500 Euro.
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Ein Goldie braucht durchschnittlichen bis hohen Auslauf am Tag. Vor allem solltet ihr darauf achten, dass neben 2-3 Stunden Gassi gehen am Tag auch mentale Auslastung erfolgt.
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Achte vor allem darauf, dass dir ein reinrassiger Golden Retriever verkauft wurde und kein Hovawart. Diese sehen sich als Welpen sehr ähnlich.
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Ja, der Golden Retriever ist als Anfängerhund geeignet.
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Neben der besonderen Fellfarbe sind Golden Retriever durch ihren "will to please" leicht zu erziehen.
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Golden Retriever sind eigentlich für die Jagd als Apportierhunde gezüchtet.
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Ja, Golden Retriever wurden ursprünglich für die Jagd als Apportierhund gezüchtet.