Steckbrief & Herkunft
Herkunft und Geschichte des Leonberger
Der Leonberger entstand in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als die Nachfrage nach großen, zotteligen Hunden stieg. Ein Grund dafür war der legendäre Rettungshund und Bernhardiner Barry, welcher laut einer Legende vielen Menschen das Leben rettete. Da es zum damaligen Zeitpunkt jedoch nicht genügend reinrassige Elterntiere des Bernhardiners gab, kamen auch Tiere zum Zuchteinsatz, welche dieser Rasse nur ähnlich sahen.
Auch der Leonberger Hundehändler Heinrich Essig, der gleichzeitig Stadtrat war, erkannte das Potenzial. Ihm war es ein Anliegen eine Hunderasse zu erschaffen die wie ein Löwe aussah - immerhin war dieses Tier im Stadtwappen Leonbergs zu finden. Er paarte eine schwarz-weiße Neufundländer-Hündin mit einem Bernhardiner-Rüden und kreuzte später auch noch Pyrenäen-Berghunde mit ein. Die vorweiligen Ergebnisse waren große Hunde mit überwiegend weißem Fell. Der erste "richtige" Leonberger kam im Jahr 1846 zur Welt.
Bis zum Ausbruch des ersten Weltkriegs waren sie bei Wohlhabenden als Wachhund und bei Bauern als Zugtier beliebt. Doch während der beiden Weltkriege ging die Zucht drastisch zurück: Kaum jemand konnte sich einen Hund von dieser Größe leisten, da der Futterbedarf enorm ist. So war die Rasse vom Aussterben bedroht, bis sich Liebhaber zusammenschlossen und im Jahr 1948 in Leonberg den "Deutschen Club für Leonberger Hunde" gründeten.
Eignung und Haltung
Der Leonberger ist heutzutage fast ausschließlich als Familien- und Begleithund anzutreffen. Aufgrund seiner Größe wäre in seinem neuen Zuhause ein Garten passend. Für Hundesportarten ist er weniger geeignet.




Alternativer Name | - |
Herkunft | Deutschland |
Lebenserwartung | 8 - 9 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeleicht |
Aktivitätslevel | durchschnittlich |
FCI | Molossoide |
AKC | Nicht anerkannt |
KC | Nicht anerkannt |
Leonberger Mischlinge
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Typische Charaktereigenschaften des Leonberger
Den Leonberger scheint absolut nichts aus der Ruhe bringen zu können. Selbst das wilde Spiel von lärmenden Kindern kann ihm nicht anhaben. Ganz im Gegenteil: Der Hund liebt die kleinen Familienmitglieder und lässt sich mit seiner gutmütigen Art viel gefallen. Als Spielgefährte eignet er sich wegen seiner Größe eher für ältere Kinder; vor allem Junghunde sind verspielt und können manchmal ungestüm werden. Dennoch ist er ein hervorragender Familienhund aufgrund seiner Anhänglichkeit und dem mittleren Temperament. Außerdem ist er selbstsicher, souverän und nicht aggressiv.
Da sich die Rasse bereitwillig unterordnet und eine gute Merkfähigkeit besitzt, fällt die Erziehung besonders leicht. Trotzdem sollte man ihn konsequent erziehen, da er hin und wieder eine gewisse Sturheit zeigen kann.
Verwendungen


Typische Rasseerkrankungen des Leonberger
Da bei der Leonberger Zucht in der Vergangenheit oftmals Inzucht betrieben wurde, kommen erblich bedingte Krankheiten vermehrt vor. Auch das hohe Gewicht der Tiere trägt dazu bei, dass sich ihr Gesundheitszustand im Alter möglicherweise verschlechtert. Hier einige typische Krankheiten:
- Magendrehung
- Arthrose
- Herzerkrankungen
- Hüftgelenksdysplasie
Der Leonberger hat damit leider nur eine Lebenserwartung von 7-9 Jahren.
Leonberger-Zucht und Kauf
Am besten besuchst du einen Leonberger Züchter mehrmals, bevor du dich für einen Welpen entscheidest. Ein Blick auf die Elterntiere gibt dir einen Eindruck, wie dein neues Familienmitglied einmal aussehen wird. Am besten wählst du einen nicht zu massig gezüchteten Hund: Besonders schwere Tiere neigen eher zu Gelenkserkrankungen.


Rassemerkmale des Leonberger
Der Leonberger wird von der FCI als Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer, Molossoide – Schweizer Sennenhunde), Sektion 2.2 (Molossoide, Berghunde) klassifiziert. Es wird keine Arbeitsprüfung gefordert.
Als sehr große Hunderasse sollten Rüden eine Größe von etwa 72- 80cm, bei einem empfohlenen Mittelmaß von 76cm, und Hündinnen 65 – 75 cm, bei einem empfohlenen Mittelmaß von 70cm, erreichen. Im Rassestandard wird zwar kein Gewicht vorgeschrieben, in der Regel werden sie aber zwischen 45-70kg schwer. Bei dieser Rasse wird sehr großer Wert auf die geschlechtsspezifische Unterschiede gelegt.
Das Gangwerk
Der Leonberger hat einen raumgreifenden, gleichmäßigen Bewegungsablauf in allen Gangarten. Es entsteht ein ausgreifender Vortritt und guter Schub. Im Schritt und Trab, von vorn und hinten betrachtet, sollte sich eine geradlinige Gliedmaßenführung ergeben.
Der Kopf
Der Kopf dieser Hunderasse ist im Ganzen tiefer als breit und eher langgestreckt als gedrungen. Das Verhältnis von Fang zu Oberkopf beträgt etwa 1 : 1. Die Haut liegt überall an, sodass keine Stirnfalten entstehen. Der Schädel ist im Profil und von vorn gesehen wenig gewölbt, dem Rumpf und den Gliedmaßen entsprechend kräftig, aber nicht schwer. Der hintere Teil sollte nicht wesentlich breiter als der bei den Augen sein. Der Stopp ist klar erkennbar, aber mäßig ausgeprägt.
Der Fang
Der Fang des Leonberger ist eher lang, nie spitz zulaufend mit einem schwarzen Nasenschwamm. Sein Nasenrücken ist gleichmäßig breit, nie eingesenkt - sogar eher leicht gewölbt (ramsnasig).
Die schwarzen Lefzen sind anliegend mit geschlossenen Lefzenwinkel. Typisch ist ein Scherengebiss, wobei die obere Zahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen. Das Fehlen der M3 wird toleriert, ebenso ist ein Zangengebiss zulässig. Im Unterkiefer darf jedoch keine Einschnürung bei den Eckzähnen vorhanden sein. Die Backen sind nur wenig entwickelt.
Die Augen & Ohren
Die mittelgroßen, ovalen Augen des Leonbergers sind hellbraun bis möglichst dunkelbraun, weder tiefliegend noch hervortretend, aber auch weder zu eng noch zu weit auseinander stehend. Die Augenlider liegen an und es ist keine Bindehaut sichtbar. Das Weiße des Auges (der sichtbare Teil der Lederhaut) darf nicht gerötet sein.
Die ebenso mittelgroßen, anliegenden Hängeohren sind hoch, nicht weit hinten angesetzt und fleischig.
Der Rumpf
Der Hals des Leonbergers verläuft iIn leichtem Bogen ohne Absatz in den (besonders beim Rüden) ausgeprägten Widerrist übergehend. Er ist eher etwas lang als gedrungen, ohne lose Kehlhaut oder Wamme. Der gerade Rücken ist stramm aber breit, die Lenden ebenso breit und kräftig sowie gut bemuskelt. Weiterführend liegt eine breite, relativ lange aber sanft abgerundete Kruppe, die fließend in den Rutenansatz übergeht und keinesfalls überbaut sein darf.
Leonberger haben eine breite, tiefe Brust, die mindestens bis auf Ellenbogenhöhe reicht, aber nicht zu tonnenförmig, sondern eher oval ist. Die untere Profillinie und der Bauch sind nur leicht aufgezogen.
Die Rute
Sehr reich behaart, ist die Rute im Stand gerade hängend. Aber auch in der Bewegung soll sie nur leicht aufgebogen und möglichst nicht über die Verlängerung der Rückenlinie hinausgehend getragen werden.
Die Gliedmaßen
Die Gliedmaßen sind sehr kräftig, insbesondere beim Rüden. Die Vorderläufe sollten gerade, parallel und nicht eng gestellt sein. Die gut bemuskelten Schultern und Oberarme sind lang und schräg gelagert. Sie bilden miteinander einen nicht zu stumpfen Winkel. Der Ellenbogen ist anliegend, der kräftige Vordermittelfuß fest und von vorn gesehen gerade, von der Seite betrachtet nahezu senkrecht stehend.
Die Stellung der Hinterläufe soll von hinten gesehen nicht zu eng aber parallel sein. Das Becken liegt schräg, der ziemlich lange und stark bemuskelte Oberschenkel ebenso. Letzterer bildet mit dem Unterschenkel einen deutlichen Winkel. Das Sprunggelenk ist kräftig mit einem deutlichen Winkel zwischen Unterschenkel und Hintermittelfuß.
Die Vorderpfoten sollen rundlich sein, die Hinterpfoten nur wenig länglich. Beide sind gerade gestellt mit gewölbten Zehen und schwarzen Ballen.
Das Haarkleid
Das Haar des Leonberger ist mittelweich bis derb, reichlich lang, anliegend und nie gescheitelt. Es soll überall trotz guter Unterwolle noch die Formen des Gebäudes erkennen lassen. Weiters ist es schlicht, leicht gewellt wird noch gestattet. An Hals und Brust (besonders beim Rüden) bildet es eine Mähne. Es gibt eine deutliche Befederung der Vorder-, und ausgeprägte Hosen an den Hinterläufen.
Farblich gibt es den Leonberger in löwengelb, rot, rotbraun, auch noch sandfarben (fahlgelb, cremefarbig) und alle Kombinationen zwischen ihnen, jeweils mit schwarzer Maske. Schwarze Haarspitzen sind zulässig, schwarz darf jedoch nicht die Grundfarbe des Hundes bestimmen. Aufhellungen der Grundfarbe an der Unterseite der Rute, an der Halskrause, der Befederung der Vorder- und den Hosen der Hinterläufe dürfen nicht so ausgeprägt sein, daß sie die Harmonie mit der Hauptfarbe stören.
Ein kleiner weißer Brustfleck oder schmaler Bruststrich und weiße Haare an den Zehen werden toleriert.
Felllänge | mittel |
Fell | glatt |
Ohrenform | Schlappohr |
Rute | gefächert |
Anatomie | stämmig |
Größe ♀ | 65 - 76 cm |
Gewicht ♀ | 42 - 59 kg |
Größe ♂︎ | 72 - 80 cm |
Gewicht ♂ | 72 - 80 kg |
Geeignet für | Kinder |
Farben



Bekannte Krankheiten
Hüftdysplasie (HD)
Hüftdysplasie (HD) ist eine genetisch bedingte Erkrankung bei Hunden, bei der das Hüftgelenk nicht richtig geformt ist. Dies führt zu Schmerzen, Steifheit und Bewegungseinschränkungen.
Ellbogendysplasie (ED)
Die Ellenbogengelenksdysplasie ist ein chronisch verlaufender Krankheitskomplex des Ellenbogengelenks schnellwüchsiger Hunderassen
Knochenkrebs
Kann im Alter auftreten.
FAQ
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Ein Leonberger Welpe kostet ca. 2000 Euro.
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Der Leonberger braucht durchschnittlichen Auslauf und ist mit 3 Spaziergängen sehr zufrieden. Am wohlsten fühlt er sich jedoch, wenn er zuhause einen Garten hat in dem er ab und zu toben und spielen kann, wenn ihm danach ist.
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Nein, der Leonberger ist nicht die größte Hunderasse der Welt. Das ist die deutsche Dogge, aber Leonberger zählen zu den Riesenhunderassen.
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Der Leonberger ist eine große und starke Hunderasse, die für ihr sanftes und liebevolles Wesen bekannt ist. Er eignet sich gut als Familienhund und hat auch das Potenzial, eine Vielzahl von Aufgaben zu übernehmen.
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Der Leonberger und der Bernhardiner sind beide große Hunderassen, aber es gibt einige signifikante Unterschiede zwischen ihnen. Hier sind einige der wichtigsten Unterschiede:
Ursprung: Der Leonberger wurde in Deutschland gezüchtet, während der Bernhardiner in der Schweiz entstanden ist.
Aussehen: Der Leonberger ist ein athletischer und kräftiger Hund mit dichtem, langhaarigem Fell, während der Bernhardiner eher ein massiger und kompakter Hund mit kurzem und dickem Fell ist.
Temperament: Der Leonberger ist bekannt für sein sanftes und liebevolles Wesen, während der Bernhardiner eher ein freundlicher und ausgeglichener Hund ist.
Verwendung: Der Leonberger wird oft als Familienhund gehalten, aber auch als Therapiehund und in Hüte- und Sucharbeiten eingesetzt. Der Bernhardiner wurde ursprünglich als Hütehund gezüchtet, aber wird heute auch als Familienhund und Rettungshund gehalten.
Größe: Der Leonberger ist normalerweise größer als der Bernhardiner, aber beide Rassen gehören zu den größten Hunderassen.
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Nein, der Leonberger ist weniger für Hundesportarten geeignet.
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Ja, der Leonberger ist ein hervorragender Familienhund.
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Ja, der Leonberger kann auch als Anfängerhund gehalten werden.