Steckbrief & Herkunft
Herkunft und Geschichte des Tosa
Der Tosa, oder auch Tosa Inu, Tosa Ken oder Tosa Token, entstand vermutlich im Laufe 19. Jahrhundert in Japan. „Tosa“ ist eine Stadt auf der Insel Shikoku beziehungsweise zur damaligen Zeit war es ein Lehen, das von einem eigenständigen Fürsten regiert wurde. „Inu“ ist neben „Ken“ ein japanisches Wort für Hund. Übersetzt bedeutet der Name also „Hund aus Tosa“.
Die genaue Entstehung ist nicht klar. Rassenforscher nehmen an, dass der spitzartige örtliche Shikoku Ken mit bulligen westlichen Rassen gekreuzt wurde. Genuntersuchungen zeigten eine Verwandtschaft mit dem Mastiff, Bulldoggen, Deutschen Doggen und sogar dem Bernhardiner.
Die Absicht war ganz klar, einen japanischen Kampfhund zu züchten. Kurioserweise kämpft die japanische Antwort auf westliche Kampfhunde wie ein Sumoringer, weshalb sie in ihrer Heimat auch gerne Sumo-Hunde genannt werden. Statt wütend bissig mit gefletschten Zähnen aufeinander loszugehen, rangen sich diese Hunde gegenseitig nieder. Beißen führte zur sofortigen Disqualifikation des Hundes.
Heute wird der Hund in Japan noch gerne als Wachhund größerer Anwesen gehalten. Die Tosa-Zucht wird dort mit größter Sorgfalt und feiner Auslese betrieben.
Der Tosa als Listenhund
Aufgrund seiner Vergangenheit unterliegt der Tosa in einigen Ländern gewissen Bestimmungen zur Haltung. So wird er in Österreich sowie in Dänemark auf den Rasselisten angeführt und auch in manchen Bundesländern Deutschlands und Kantonen der Schweiz als gefährlich eingestuft. Weiters sind Hunde vom "Typus Tosa" in Frankreich und Großbritannien verboten. Das bedeutet, davon miteinbegriffen sind alle Hunde, welche wie ein Tosa aussehen.
In Freiburg, Schaffhausen, Thurgau und im Tessin musst du dir die Haltung genehmigen lassen, in Genf und Wallis ist die Zucht, Einfuhr und Haltung sogar verboten. Währenddessen ist die Haltung in Österreich mit einer Sondergenehmigung, einem „Hundeführerschein“ oder Wesenstest möglich.
Eignung und Haltung
Während der Tosa ursprünglich als Kampfhund gezüchtet wurde, wird er mittlerweile nur noch als Wachhund gehalten. Bei der Haltung muss immer die jeweilige Regelung des Gebietes beachtet werden. Aufgrund seiner Stärke ist er weniger für Anfänger geeignet.




Alternativer Name | Tosa Inu, Tosa Ken, Tosa Token |
Herkunft | Japan |
Lebenserwartung | 10 - 12 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeleicht |
Aktivitätslevel | durchschnittlich |
FCI | Molossoide |
AKC | Nicht anerkannt |
KC | Nicht anerkannt |
Tosa Inu Mischlinge
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Typische Charaktereigenschaften des Tosa
Einen Tosa Inu bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Er hatte insbesondere im Vergleich zu anderen Hunderassen (wie beispielsweise dem Deutschen Schäferhund) eine sehr hohe Reizschwelle. Er gilt als sehr gelassen und nur im äußersten Notfall aufbrausend. Menschen gegenüber ist er durchweg friedlich, wenn man ihn nicht in irgendeiner Weise abgerichtet hat. Auffällig wurde der Hund durch die bereits erwähnten schlechten Hundehalter.
Dabei gehört er zu den liebenswert ruhigen bis stoischen Mollosern. Man kann ihn erziehen oder besser gesagt, ihm immer wieder seine Grenzen zeigen. Der Hund ist gelehrig und folgsam. Bei klaren Vorgaben wird er bald seinen Platz finden und diesen auch behalten. Aufgrund der Seltenheit bei uns gibt es wenig verlässliche Aussagen zu seiner Eignung als Familienhund. In Japan soll er sehr eng mit seinen Menschen leben und absolut problemlos sein.
Wenn du dir einen solchen Hund zulegen möchtest, solltest du Erfahrung mit dickköpfigen Charakteren haben. Den Molossern sagt man jedoch allgemein ein sehr umgängliches Wesen nach. Aufgrund der Bindung an Haus und Grund kannst du einen solchen Hund sicher auch länger alleine lassen. Vorausgesetzt du hast ein großes Haus und einen Garten oder ein Grundstück, das er bewachen kann.
In Japan ist er für seine Unerschrockenheit bei einem gleichzeitig sehr gemäßigtem Temperament bekannt. Die Europäer kamen auf den Tosa, weil er sich als Ersatz für in Verruf geratene Hunderassen eignete. Dubiose Halter importierten so ziemlich alle Hunde, die irgendwie als gefährlich galten oder als Statussymbol taugten. Kein Wunder also, dass dieser Hund bald auf den Listen landete. Dabei ist sein Wesen dem Menschen gegenüber eigentlich sehr freundlich.
Gewählte Freundlichkeit des Tosa
Anders als bei anderen Hunden geht der Tosa nicht jeden Menschen, unabhängig dessen Aussehens, freudig zu. Während man grundsätzlich keine Schutzarbeit mit diesen Hunden ausüben sollte, wird dennoch oft behauptet, dass man dieser Hunderasse lehren kann, zwischen "gefährlichen" und harmlosen Menschen zu unterscheiden.
Charakter
Verwendungen



Rasseerkrankungen und Gesunderhaltung
Wie bei vielen anderen großen, massigen Hunderassen ist auch beim Tosa die Hüftgelenksdysplasie häufiger vertreten. Allgemein ist er anfälliger auf Gelenkserkrankungen. Daher sollte man immer auf eine gelenkschonende Bewegung achten und eine angepasste Fütterung führen.
Die Lebenserwartung des Tosa liegt bei etwa 10-12 Jahren.
Tosa-Zucht und Kauf
Wenn du nun einen Tosa Inu kaufen möchtest, kannst du bei einem der wenigen Züchter schauen. Der VDH registriert alle Züchter, die Tiere mit Abstammung und Papieren anbieten. Kaufe bitte niemals einen Tosa Inu Welpen aus dubiosen Quellen. Der Kaufpreis beträgt ab 800 Euro für einen gesunden Welpen mit Papieren.
Beim Tierschutz ist dieser Hund eher selten zu finden, versuchen kannst du es aber trotzdem. Bei „Molosser in Not“ findest du mit etwas Glück einen Tosa oder einen vergleichbaren Hundetyp.


Rassemerkmale des Tosa
Der Tosa wird von der FCI als Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde), Sektion 2.1 (Molossoide, Berghunde) klassifiziert. Es wird keine Arbeitsprüfung gefordert.
Gangwerk, Größe und Gewicht
Bei dieser Hunderasse wird ein Minimum an Widerristhöhe für Rüden bei 60 cm gelegt, für Hündinnen bei 55 cm. Trotz dieser Masse bewegen sich Tosas energisch und kraftvoll.
Der Kopf
Der Tosa hat einen breiten Kopf mit einem ziemlich markanten Stopp.
Der Fang
Der breite und schwarze Nasenschwamm sitzt auf einem mässig langen Fang, dessen Nasenrücken gerade ist. Ober-und Unterkiefer gelten allgemein als kräftig. Typisch ist ein kräftiges Scherengebiss.
Die Augen & Ohren
Die relativ kleinen Augen sindvon dunkelbrauner Farbe. Ihr Ausdruck wirkt würdig.
Die dünnen Hängeohren sind ebenfalls relativ klein und seitlich am Schädel hoch angesetzt, wodurch sie dicht an den Backen anliegen.
Der Rumpf
Der muskulöse Hals mit Waffe geht in einen hohen Widerrist hinüber in einen horizontalen, geraden Rücken sowie breite und muskulöse Lenden. Im oberen Bereich ist die Kruppe leicht gewölbt. Die Brust sollte breit und tief sein mit einer mäßigen Rippenwölbung. Die untere Profillinie sowie der Bauch sind gut aufgezogen.
Die Rute
Am Ansatz dick verjüngt sich die Rute gegen die Spitze. Wenn die Rute hängt, reicht sie bis zum Sprunggelenk.
Die Gliedmaßen
Die Schulter des Tosa ist mässig schräg gelagert, der Unterarm gerade, mäßig lang und kräftig und das Vorderfußwurzelgelenk kräftig sowie leicht geneigt. Die Muskeln der Hinterhand sind sehr gut entwickelt. Das Knie- und Sprunggelenk sollten nur mäßig gewinkelt aber kräftig sein.
Die Zehen der Pfoten liegen eng aneinander mit dicken und elastischen Ballen. Die Krallen sind hingegen hart und vorzugsweise von dunkler Farbe.
Das Haarkleid
Das Fell des Tosa ist kurz, hart und dicht. Farblich findet man diese Hunderasse in rot, falbfarben, apricot, schwarz, gestromt. Diskrete weiße Abzeichen an Brust und Pfoten sind zulässig.
Felllänge | kurz |
Fell | glatt |
Ohrenform | Dreieck |
Rute | lang |
Anatomie | muskulös, massiv, kräftig |
Größe ♀ | 62 - 82 cm |
Gewicht ♀ | 36 - 61 kg |
Größe ♂︎ | 62 - 82 cm |
Gewicht ♂ | 36 - 61 kg |
Geeignet für | - |
Farben



FAQ
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Nur weil ein Hund zu einer gewissen Rasse gehört, ist er nicht automatisch aggressiv oder gefährlich. Der Tosa ist aufgrund seiner Masse aber potenziell gefährlicher als andere Hunderassen. Daher wird er auch auf den Rasselisten verschiedener Länder geführt.
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Nein, der Tosa ist weniger für Anfänger geeignet.
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Ja, der Tosa Inu wird in verschiedenen Ländern (darunter Österreich, Deutschland, Schweiz, Dänemark und Großbritannien) als Listenhund angeführt. Je nach Gebiet werden daher gewisse Bestimmungen eingefordert oder die Haltung sogar verboten.
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Der Tosa wurde grundsätzlich für den Hundekampf gezüchtet. Mittlerweile findet er aber Verwendung als Wachhund.
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Der Tosa wird auch Japanischer Mastiff genannt. Es handelt sich hierbei um eine Hunderasse.
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Die durchschnittliche Lebenserwartung für den Tosa liegt bei 10-12 Jahren.