Steckbrief & Herkunft
Herkunft des Beagles
Als eine der ältesten erhaltenen Brackenschläge ist der Beagle vor über 600 Jahren in England als direkter Nachkomme der Keltenbracke bekannt. Der Name "Beagle" wurde etwa ab 1475 verwendet, dessen Ursprung wird aber stark diskutiert. Im Jahre 1890 erkannte der britische Kennel Club, 1955 die FCI die Rasse offiziell an.
Geschichte
Es wird vermutet, dass er für die Jagd zu Fuß, vorzugsweise nach Feldhasen, aus Fuchshounds gezüchtet wurde. Am englischen Königshof wurden Beagle in großen Meuten gehalten und als Treibhunde waren sie vor allem für die Kaninchenjagd beliebt. Während der Herrschaft von König Henry VIII. und Königin Elizabeth I. gab es Rauhaar Beagles. Einige waren klein genug, so dass man sie in der Jackentasche eines Jagdjacketts tragen konnte. Die Größe hat über die Jahre hinweg zugenommen, manchmal finden sich jedoch noch kleinere Versionen dieser Rasse (sogenannte "Pocket Beagles").
Nutzung und Haltung
Der Beagle wird noch immer häufig im Rudel genutzt, in der Regel organisiert von Vereinigungen, darunter auch Akademien und Schulen. Außerdem gibt es in den USA die Beagle Brigades, welche illegal eingeführte Produkte aufspüren können.
Neben seinem Leben als Arbeitshund, ist der Beagle auch ein sehr beliebtes Familienmitglied. Trotz seiner Größe kann er ein hervorragender Joggingpartner sein, aber auch für lange Spaziergänge ist er zu begeistern. Wird er genügend ausgelastet, kann er auch in einer Wohnung gehalten werden.
Leider ist der Beagle aufgrund seiner Größe gemischt mit seinem homogenen Erbgut auch als typischer Laborhund bekannt.
Alternativer Name | - |
Herkunft | UK |
Lebenserwartung | 10 - 15 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeleicht |
Aktivitätslevel | durchschnittlich |
FCI | Laufhunde |
AKC | Nicht anerkannt |
KC | Nicht anerkannt |
Beagle Mischlinge
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Typische Eigenschaften des Beagles
Aufgrund seines Lebens als Meutehund gilt der Beagle heutzutage als außerordentlich freundlich gegenüber Mensch und Tier, was bei Nachlässigkeit zu Problemen mit dem Alleinsein führen kann. Ebenso oft ist er aber auch als sehr verfressen charakterisiert.
Durch die Jagd hat er einige Eigenschaften geerbt: Aufgrund des ursprünglichen Spurlauts neigt er zum Bellen bei unbekannten Geräuschen, und er liebt das Schnüffeln und Erkunden.
Der Beagle-Dickkopf ist eine Folge ihrer Selbstständigkeit, die ihnen angezüchtet wurde. Damit gilt er nicht unbedingt unter die leichterziehbaren Hunderassen. Er neigt dazu, Kommandos in Frage zu stellen, und in manchen Fällen sogar selbst zu entscheiden. Das bedarf einer konsequenten Erziehung und viel Geduld.
Grundsätzlich ist er damit ein fröhlicher, geselliger Hund, der auch für Kinder geeignet ist, und mit voller Begeisterung und Energie für jede Aktivität bereit ist.
Jagdverhalten
Vorwiegend in der Stöber- und Schweißarbeit vertreten, ist der Beagle bekannt für den "Spurlaut", bei welchem lautes Bellen während der Jagd hörbar ist. Im Gegensatz zu anderen Jagdhunden fehlt ihm jedoch häufig die Wildschärfe und das Apportiervermögen.
Man sieht den Beagle auch oft in Kombination mit Terriern, welche er mit seinem guten Geruchssinn unterstützen kann.
Verwendungen
Rassetypische Erkrankungen des Beagles
Beagle sind robuste Hunde. Trotzdem gibt es Erkrankungen, die häufiger auftreten. Dazu gehören:
- Ohrenentzündungen (durch das warme Milieu in den Schlappohren)
- Übergewicht
- Bandscheiben- und Gelenkerkrankungen
- Augenerkrankungen
- Epilepsie
- Hypothyreose
- Wasserrute
- Rückwärtsniesen
Beobachte deinen Hund aufmerksam, um eventuell auftretende Erkrankungen frühzeitig behandeln lassen zu können. Wenn du Acht gibst, liegt seine Lebenserwartung bei etwa 12 bis 15 Jahren. Achte dabei insbesondere auf eine gesunde, seiner Größe und seinem Aktivitätslevel angepasste Ernährung.
Das kurze, raue Fell ist pflegeleicht. Gelegentliches Bürsten sowie ab und zu ein Bad genügen für die Pflege. Allerdings haaren manche Beagle stark. Ebenso solltest du auf die Zahnhygiene sowie Augen- und Ohrkontrollen nicht vergessen.
Worauf ist beim Kauf zu achten?
Ein guter Züchter achtet darauf, nur Beagle für die Zucht einzusetzen, die charakterlich und gesundheitlich einwandfrei sind. Welpen müssen altersentsprechend geimpft und entwurmt werden. Beagle aus einer verantwortungsvollen Zucht lernen schon in den ersten Lebenswochen ein gutes Sozialverhalten und Umweltreize kennen. So sind ihnen bereits verschiedenste Untergründe, Kinder und Staubsaugerlärm vertraut, wenn die Beagle als Welpen zu ihren neuen Besitzern kommen.
Ein gesunder, gut sozialisierter Beagle mit Papieren vom eingetragenen Züchter kostet rund 1.200 bis 1.500 Euro. Einen Hund aus dem Tierheim oder einen Labor-Beagle zu retten ist hingegen deutlich günstiger.
Rassemerkmale des Beagles
Der Beagle wird laut FCI in die Gruppe 6 (Laufhunde, Schweiβhunde und verwandte Rassen), Sektion 1 (Kleine Laufhunde) eingeordnet. Die Rasse wirkt robust und kompakt. Beagle sind kräftige, ausdauernde Hunde mit einer kompakten Statur und einer Schulterhöhe von 33-40cm. Das entsprechende Körpergewicht liegt zwischen 10 und 18kg.
Der Gang des Beagles ist ausgreifend und besitzt einen weiten Vortritt, ohne die Läufe hoch anzuheben. Es entsteht in der Regel ein deutlicher Schub aus der Hinterhand, dessen Bewegung daher nicht eng sein sollte.
Haarkleid
Das kurze, dichte und wetterbeständige Fell des Beagles gibt es in unterschiedlichen Farbvarianten.
Ein dreifarbiger Beagle hat schwarze, braune und weiße oder braune, weiße und blaue Fellpartien. Die Färbung eines klassischen Tricolour-Welpen kann sich in den ersten Lebensmonaten noch verändern. So werden manche schwarzen Fellbereiche mit der Zeit braun. Bei einigen Tieren verändern sich die Farbnuancen das ganze Leben lang.
Weitere anerkannte Varianten sind dachsfarbig gefleckt (Badger-pied), hasenfarbig gefleckt (Hare-pied) oder zitronengelb gefleckt (Lemon-pied). Farbig sind in der Regel zitronengelb, rot, braun und schwarz immer mit weiβ gepaart. Es gibt auch ganz weiβe Exemplare. Mit Ausnahme von diesen können alle oben genannten Farben auch ‚Mottles’ (getüpfelt) sein. Die Rutenspitze ist immer weiβ.
Der Kopf
Der Kopf des Beagles ist kraftvoll, wirkt aber nicht grob und besitzt daher keine Falten. Hündinnen haben in der Regel sogar einen noch feineren Kopf. Der Schädel selbst soll leicht gewölbt mit einem sich leicht abzeichnendem Hinterhauptbein sein. Der deutlich ausgeprägte Stopp halbiert die Distanz zwischen Hinterhauptbein und Nasenschwamm möglichst genau.
Der Fang
Der breite Nasenschwamm ist vorzugsweise schwarz, eine etwas abgeschwächte Pigmentierung ist jedoch bei helleren Hunden erlaubt. Als Arbeitshund benötigt er gut geöffnete Nasenlöcher. Der Fang selbst ist nicht spitz.
Beagles besitzen ein Scherengebiss, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen.
Die Augen
Die großen Augen der Beagle sind in der Regel dunkelbraun oder haselnussbraun und werden mit einem "sanftem, gewinnendem" Ausdruck beschrieben. Wichtig ist, dass sie zwar weder tiefliegend noch hervortretend, dafür aber ziemlich weit voneinander eingesetzt sein sollen.
Die Ohren
Typische Beagle-Ohren sind lang, dünn und unten abgerundet. Außerdem sollen sie tief angesetzt, mit der Vorderkante an der Backe anliegend getragen werden. Wenn die Ohren nach vorne gezogen werden, reichen sie fast bis zum Nasenspiegel.
Der Rumpf
Der leicht gebogene, mit wenig Kehlhaut besetze Hals des Beagles hat eine genügende Länge, um mit tiefer Nase das Verfolgen der Spur zu ermöglichen. Die gesamte Oberlinie soll gerade und waagrecht sein. Die Lenden sind kräftig und biegsam ausgebildet. Die untere Profillinie hingegen soll nicht übermäßig aufgezogen wirken. Der Brustkorb führt bis unter den Ellenbogen, die Rippen werden gut gewölbt und zurückreichend erwünscht.
Beagle haben in der Regel eine starke, mittellange Rute, die hoch angesetzt ist und fröhlich getragen wird.
Die Gliedmaßen
Das Schulterblatt ist gut zurückliegend, nicht überladen. Der Beagle ist grundsätzlich mit runden Knochen ausgestattet, welche den Ellenbogen fest, weder ein- noch ausdrehend und den Unterarm gerade und senkrecht sowie gut unter den Hund stellen. Die Läufe werden zu den Pfoten hin nicht schmäler. Der Vordermittelfuß ist kurz.
Der Oberschenkel eines Beagles sollte muskulös ausgeprägt und das tief angesetzte Sprunggelenk fest sein. Sowohl die Vorder- als auch die Hinterpfoten sind gut aufgeknöchelt mit kräftigen Ballen und eng aneinander liegenden Zehen ausgestattet.
Felllänge | kurz |
Fell | glatt |
Ohrenform | Schlappohr |
Rute | lang |
Anatomie | robust |
Größe ♀ | 33 - 38 cm |
Gewicht ♀ | 9 - 10 kg |
Größe ♂︎ | 36 - 41 cm |
Gewicht ♂ | 10 - 11 kg |
Geeignet für | - |
Farben
Bekannte Krankheiten
Schilddrüsenunterfunktion
Schilddrüsenunterfunktion ist eine Erkrankung bei Hunden, bei der die Schilddrüse nicht genügend Schilddrüsenhormone produziert. Dies kann zu einer verlangsamten Stoffwechselrate, Gewichtszunahme, Müdigkeit, Haarausfall und anderen Symptomen führen.
Epilepsie
Definition: Hund Epilepsie vor, wenn beispielsweise mindestens zwei epileptische Anfälle im Abstand von mehr als 24 Stunden auftreten
Augenerkrankungen
Treten häufig bei Allergien und Unverträglichkeiten auf.
Übergewicht
Oftmals leider die Hunde sehr unter Übergewicht. Schuld daran, sind die Hunde selbst aber nie!
Bandscheibenprobleme
Bandscheibenvorfall beim Hund (Discopathie). Bandscheibenvorfälle oder auch Dackellähme bereiten Hunden starke Schmerzen.
FAQ
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Ein Beagle aus anerkannter, seriöser Zucht kostet selten unter 2000 Euro.
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Beagle sind Familienhunde und somit auch für Kinder geeignet. Prinzipiell sind Beagle aber Jagdhunde und sollte zudem gut ausgelastet und mental ausgelastet werden. Kinder sollten den kleinen Hund nicht als Spielzeug ansehen, sondern als Familienmitglied und Respekt.
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Teilweise. Ein Beagle ist keine besonders geeignete Anfängerhunderasse, allerdings kann man ihn mit viel Recherche auch als Ersthund halten.
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Nein. Beagle gelten als sehr friedlich.
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Durch die weiße Rutenspitze sind Beagle während der Jagd besser sichtbar.
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"Snoopy" aus "Peanuts" wird als Beagle beschrieben.
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Die Nutzung von Beagles für Forschung und Tierversuche ist ihrem relativ homogenen Erbgut, der mittleren Größe und dem unterwürfigen Verhalten verschuldet.