Steckbrief & Herkunft
Herkunft und Verwendung
Der Drahthaar Vizsla stammt aus Ungarn und ist ein vielseitig einsetzbarer Jagdgebrauchshund. Er wird im Feld, im Wald und im Wasser eingesetzt und zeichnet sich durch einen ausgeprägten Spürsinn, festes Vorstehen, hervorragendes Apportierverhalten sowie zielstrebiges Verfolgen von Schwimmspuren aus. Seine hohe Wasserfreude und Robustheit machen ihn zum idealen Hund auch bei schwierigen Geländebedingungen und Wetterlagen. Trotz seines Arbeitseinsatzes kann er aufgrund seines ausgeglichenen Wesens auch gut in einer Wohnung gehalten werden.
Entstehung der Rasse
Der Drahthaarige Vizsla wurde in den 1930er-Jahren gezielt durch die Kreuzung des Kurzhaar Vizslas mit dem Drahthaarigen Deutschen Vorstehhund gezüchtet. Die meisten Rassemerkmale stimmen mit denen des Kurzhaar Vizslas überein, allerdings ist der Drahthaar robuster gebaut.
Ein Hund für die Jagd
Der Drahthaar Vizsla ist ein vielseitiger Jagdgebrauchshund, der sich auf Feld, Wald und Wasser gleichermaßen wohlfühlt. Seine besonderen Stärken liegen im Vorstehen, Apportieren und in der Nachsuche, insbesondere auch im Wasser. Er besitzt einen ausgeprägten Spürsinn, arbeitet konzentriert und ist für seine Wasserfreude bekannt. Dank seiner Ausdauer und Geländegängigkeit eignet er sich ideal für den Einsatz unter rauen Bedingungen.




Alternativer Name | Drótszőrű magyar vizsla, Drahthaariger Ungarischer Vorstehhund |
Herkunft | Ungarn |
Lebenserwartung | 12 - 14 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeleicht |
Aktivitätslevel | hoch |
FCI | Kontinentale Vorstehhunde |
AKC | Sporting Group |
KC | Gundog Group |
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Charakter und Wesen
Im Wesen ist der Drahthaar Vizsla anhänglich, leicht erziehbar und selbstbewusst. Er verträgt keine grobe Behandlung, ist führerbezogen, leidenschaftlich bei der Suche, beharrlich und mit einer hervorragenden Nase ausgestattet.
Haltung und Eignung
Der Drahthaar Vizsla eignet sich für aktive Jäger, ist aber auch als Familienhund geeignet, solange seine Bedürfnisse ernst genommen werden. Er ist leicht erziehbar, braucht jedoch klare Führung, viel Bewegung und geistige Herausforderungen. Aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit kann er gut in der Wohnung gehalten werden – vorausgesetzt, man bietet ihm draußen genug Beschäftigung.
Charakter
Verwendungen


Fell und Pflege
Typisch für die Rasse ist das dichte, drahtige Fell mit einer schützenden Unterwolle. Es ist wasserabweisend und schützt den Hund gut vor Witterung und Verletzungen im Jagdeinsatz. Das Haarkleid ist semmelgelb in verschiedenen Nuancen. Kleine weiße Abzeichen an Brust oder Zehen sind erlaubt. Die Pflege ist unkompliziert – regelmäßiges Bürsten reicht meist aus, um das Fell sauber und gesund zu halten.
Kontrollen
Regelmäßige Kontrollen der Ohren und Augen sind wichtig, um Infektionen und andere Probleme zu vermeiden. Außerdem sollte regelmäßiges Krallenschneiden und Zähneputzen zum Plan gehören.
Zucht und Verantwortung
- Verantwortungsvolle Zuchtpraktiken: Seriöse Züchter setzen sich für die Gesundheit und das Wohlergehen ihrer Hunde ein und vermeiden Überzüchtung.
- Genetische Tests: Potenzielle Züchter sollten auf erbliche Krankheiten testen, um gesunde Würfe zu gewährleisten.
- Sozialisation und Erziehung: Frühzeitige Sozialisation und Training sind entscheidend für die Entwicklung eines ausgeglichenen und sozial verträglichen Hundes.


Erscheinungsbild und Körperbau
Der Drahthaar Vizsla ist ein lebhafter, semmelgelber Hund mit trockenem, hagerem Körperbau. Die Körperlänge übertrifft leicht die Widerristhöhe, der Brustkorb ist tief und der Fang etwas kürzer als die Hälfte der Kopflänge. Er vermittelt Ausdauer, Leistungsfähigkeit und Anspruchslosigkeit.
Kopf und Ausdruck
Der Kopf ist mäßig breit, leicht gewölbt, mit schwacher Stirnfurche und mäßigem Stopp. Der Nasenschwamm ist breit, gut entwickelt und farblich abgestimmt zum Haarkleid. Der Fang ist stumpf, kräftig und mit geradem Nasenrücken. Straffe Lefzen und kräftige Kiefer mit vollständigem Scherengebiss sorgen für ein markantes Profil. Die Augen sind leicht oval, braun, lebhaft und intelligent im Ausdruck, die Ohren mittelhoch angesetzt und liegen in V-Form an den Backen an.
Hals, Rücken und Brust
Der Hals ist mittellang, kräftig und gut bemuskelt, ohne lose Kehlhaut. Der Rücken ist fest, gerade und gut bemuskelt, ebenso die kurzen, kräftigen Lenden. Die Kruppe ist breit und leicht abfallend. Die Brust ist tief, breit, mit gut entwickelter Vorbrust und mäßig gewölbten Rippen. Die Bauchlinie ist leicht aufgezogen und straff.
Rute
Die Rute ist mittelhoch angesetzt, kräftig im Ansatz und verjüngt sich zur Spitze. In Ländern ohne Kupierverbot kann sie für den Jagdeinsatz gekürzt werden. Unkupiert reicht sie bis zum Sprunggelenk und wird gerade oder säbelförmig getragen. Sie ist gut behaart.
Gliedmaßen und Gangwerk
Die Vorderläufe sind gerade und gut bemuskelt mit kräftigen Knochen. Die Schultern sind schräg, der Oberarm lang, die Ellenbogen anliegend. Die Pfoten sind leicht oval, mit kräftigen Zehen, braunen Krallen und festen Ballen. Die Hinterläufe sind gut gewinkelt und muskulös, mit kraftvollem Schub. Der Trab ist schwungvoll, raumgreifend und leichtfüßig, der Galopp ausdauernd. Passgang ist unerwünscht.
Haarkleid und Farbe
Das drahthaarige Fell ist dicht, anliegend und glanzlos. Es misst 2–3 cm Länge, besitzt eine schützende Unterwolle und ist besonders wetterfest. Am Fang bildet sich ein markanter, kräftiger Bart, die Augenbrauen sind betont. Typisch sind V-förmige Haarbürsten an den Halsseiten. Die Fellfarbe ist einheitlich semmelgelb, der Behang kann etwas dunkler sein. Weiße Abzeichen an Brust (max. 5 cm Durchmesser) oder Zehen sind erlaubt, andere Farbtöne wie rot oder bräunlich sind unerwünscht.
Größe und Gesamteindruck
Die Widerristhöhe beträgt bei Rüden 58–64 cm, bei Hündinnen 54–60 cm. Eine mittlere Größe wird angestrebt – wichtiger als genaue Maße sind jedoch Gleichgewicht, Symmetrie und ein harmonisches Erscheinungsbild. Der Drahthaar Vizsla verkörpert den idealen, leistungsfähigen Jagdgebrauchshund mit vielseitigem Einsatz und angenehmem Wesen.



FAQ
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Der Drahthaar Vizsla hat ein drahtiges, wetterfestes Fell mit Bart und buschigen Augenbrauen, ist etwas robuster gebaut und wurde speziell für harte Jagdbedingungen gezüchtet. Im Wesen ähneln sich beide Rassen stark.
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Ja, dank seines freundlichen, anhänglichen und ausgeglichenen Wesens ist der Drahthaar Vizsla ein angenehmer Begleiter für aktive Familien – vorausgesetzt, er wird geistig und körperlich ausreichend ausgelastet.
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Viel – als Jagdhund braucht er täglich lange Spaziergänge, Spiel, Freilauf und idealerweise auch geistige Aufgaben wie Dummytraining oder Nasenarbeit.
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Ja, er ist intelligent, lernfreudig und möchte gefallen. Eine konsequente, aber liebevolle Erziehung ohne Härte ist wichtig, da er sehr sensibel auf groben Umgang reagiert.
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Das drahtige Fell ist relativ pflegeleicht. Regelmäßiges Bürsten reicht meist aus. Im Frühjahr und Herbst sollte das abgestorbene Haar ggf. per Hand entfernt (getrimmt) werden.
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Ja, sogar sehr ausgeprägt. Er wurde gezielt für die Jagd gezüchtet und zeigt typisches Verhalten wie Spuren verfolgen, Vorstehen und Apportieren.
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Grundsätzlich ja – er passt sich gut an. Wichtig ist aber, dass er genügend Auslauf und Beschäftigung bekommt. Eine reine Wohnungshaltung ohne Auslastung wäre nicht artgerecht.