Steckbrief & Herkunft
Herkunft und Geschichte des Magyar Agár
Mit der Völkerwanderung in der Zeit vom 4. bis 6. Jahrhundert kamen orientalische Windhundrassen nach Ungarn. Im Jahr 890 führte das kriegerische Reitervolk der Magyaren Barsois mit sich. Durch die Kreuzung der vorhandenen Windhunde mit den Barsois entstand eine eigenständige Rasse: Der Magyar Agár (auch "Ungarischer Windhund"). Der Adel verwendete diese Hunde jahrhundertelang zur Jagd.
Im 19. Jahrhundert versuchte der ungarische Adel durch das Importieren von englischen Greyhounds den Magyar Agár zu veredeln. Die Zuchtversuche scheiterten allerdings und wurden daraufhin aufgegeben. Einige Jahre später fand die Rasse Zugang zur Landbevölkerung. Dort wurde sie als Fleischbeschaffer und Wachhund eingesetzt. So überlebte sie die Kriegsjahre und konnte 1966 durch die FCI anerkannt werden.




Alternativer Name | Ungarischer Windhund |
Herkunft | Ungarn |
Lebenserwartung | 12 - 14 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeleicht |
Aktivitätslevel | hoch |
FCI | Kurzhaarige Windhunde |
AKC | Nicht anerkannt |
KC | Nicht anerkannt |
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Typische Charaktereigenschaften des Magyar Agár
Er ist ein außerordentlich widerstandsfähiger und selbstständiger Hund, der wegen seiner Schnelligkeit auch bei Hunderennen eingesetzt wird. Er wirkt auf den ersten Blick zurückhaltend, ohne scheu zu sein. Im Familienleben ist er ein treuer und intelligenter Begleiter, der aufgrund seines Instinktes Haus und Hof schützt, ohne aggressiv zu werden. Der angenehme Hausgenosse zeigt sich in der Wohnung anpassungsfähig und ruhig. Trotz seiner liebevollen Zuneigung gegenüber der Familie, tritt er bei Fremden stets selbstbewusst auf.
Haltung und Beschäftigungsmäglichkeiten
Diese Hunde sind sogenannte "Sichtjäger" und gehen selbstständig auf die Jagd. Ihr müsst euch daher gut überlegen, ob ihr euren Hund frei laufen lasst. Zudem könnt ihr bei dieser jahrhundertealten Rasse keinen bedingungslosen Gehorsam erwarten. Dennoch wird sich euer Hund durch liebevolle und konsequente Erziehung an die aufgestellten Regeln halten.
Seine Leidenschaft ist und bleibt das Rennen. Viel Bewegung fördert seine Gesundheit und sein Wohlbefinden. Hierzu bieten sich verschiedene Möglichkeiten. Dazu zählen:
- Windhundsport
- Bewegung am Rad oder Pferd
- Bikejöring
- Canicross
- Agility
- Mantrailing
Zusammengefasst ist der Magyar Agár ein robuster Windhund, der leicht zu pflegen und wenig verletzungsanfällig ist.
Charakter
Verwendungen

Rasseerkrankungen und Gesunderhaltung
Diese ursprüngliche Hunderasse gilt als sehr robust. Dennoch wurden bei einigen Hunden Augenerkrankungen, Epilepsie und Schilddrüsenunterfunktion nachgewiesen.
Magyar Agárs werden in der Regel 12 bis 14 Jahre alt.
Magyar Agár-Zucht und Kauf
Ungarische Züchter sind heute bemüht, durch konsequente Auswahl der Zuchthunde die Unterschiede zum Greyhound zu betonen. Der Deutsche Windhundzucht- und Rennverband e. V. (DWZRV) hat eine Züchterliste veröffentlicht. Dort könnt ihr euch über die verschiedenen Zuchtstätten informieren.


Rassemerkmale des Magyar Agár
Der Magyar Agár wird von der FCI in die Gruppe 10 (Windhunde), Sektion 3 (Kurzhaarige Windhunde) eingeteilt. Es wird keine Arbeitsprüfung gefordert.
Gangwerk, Größe und Gewicht
Die ideale Widerristhöhe für Rüden liegt zwischen 65 und 70 cm, während sie für Hündinnen zwischen 62 und 67 cm liegt. Die Proportionen und die Harmonie des gesamten Körpers sind wichtiger als die Höhe in Zentimetern.
Der Magyar Agár hat einen raumgreifenden, elastischen Trab. Von vorne und von hinten betrachtet bewegen sich die Gliedmaßen auf einer parallelen Ebene.
Der Kopf
Der Kopf hat die Form eines Keils mit breiter Basis, sowohl von oben als auch von der Seite betrachtet.
Der Schädel ist mäßig stark und breit, mit einer relativ breiten Stirn. Der Stopp ist ausgeprägt.
Der Fang
Der Nasenschwamm ist relativ groß, gut pigmentiert und hat große, weite Nasenlöcher. Der Fang ist kräftig und länglich, aber nicht übermäßig zugespitzt. Die Lefzen sind gut schließend, anliegend und gut pigmentiert. Der Kiefer ist mächtig und kräftig mit einem vollständigen Scherengebiss.
Die Augen & Ohren
Die mittelgroßen Augen sind dunkel und haben weder eine tiefe noch eine hervorstehende Position. Sie haben einen lebhaften und intelligenten Ausdruck.
Die Ohren sind recht groß und haben dickes Gewebe. Sie sind mittelhoch angesetzt und liegen gut am Hals an, als gut getragene Rosenohren. Wenn der Hund aufmerksam wird, werden sie aufgerichtet. Schwerere Ohren werden bevorzugt, anstelle von zu leichteren Ohren. Dauerhaft aufrecht getragene Ohren sind fehlerhaft.
Der Körper
Der Hals ist mittellang, aber elegant, trocken, muskulös und ohne Falten.
Der Widerrist ist gut entwickelt, muskulös und lang. Der Rücken ist breit, gerade, straff und sehr gut bemuskelt. Die Lenden sind sehr breit, gerade und kräftig bemuskelt. Die Kruppe ist breit, leicht abfallend und hat starke Muskulatur. Der Brustkorb ist tief und stark gewölbt, um ausreichend Platz für die Lunge und das Herz zu bieten. Die Rippen sind gut gewölbt und reichen weit nach hinten. Die untere Profillinie und der Bauch sind moderat aufgezogen.
Die Rute
Die kräftige, dicke Rute ist mittelhoch angesetzt und verdünnt sich nur mäßig. Sie ist leicht gekrümmt und reicht bis zum Sprunggelenk. Die Unterseite der Rute ist von drahtigem Haar bedeckt. In Ruhestellung wird die Rute senkrecht nach unten hängend getragen, während sie sich in Aktion bis zur Höhe der Rückenlinie erheben kann.
Die Gliedmaßen
Die Vorderläufe sind kräftig und sehnig. Von vorne und hinten betrachtet sind sie gerade und parallel. Die Schultern sind mäßig schräg, beweglich, muskulös und lang. Der Oberarm ist lang, etwas schräg und muskulös. Die Ellenbogen schmiegen sich elastisch an den Brustkorb an und sind beweglich und nicht ein- oder ausgedreht. Der Unterarm ist lang, gerade, mit starkem Knochenbau und trockener Muskulatur. Das Vorderfußwurzelgelenk ist breit und kräftig. Der Vordermittelfuß ist kurz und senkrecht. Die Vorderpfoten sind relativ groß und länglich, mit kräftigen Ballen und kurz gehaltenen Krallen.
Die Hinterläufe sind gut, aber nicht übermäßig gewinkelt. Sie sind stark bemuskelt und haben eine gute Knochenstärke. Von hinten betrachtet sind sie parallel. Die Oberschenkel sind mächtig bemuskelt, mit länglichen Muskeln. Das Kniegelenk ist mittelmäßig gewinkelt, kräftig und weder nach innen noch nach außen gedreht. Der Unterschenkel ist lang und hat trockene Muskulatur. Das Sprunggelenk ist kräftig, stark und tiefstehend. Der Hintermittelfuß ist sowohl im Stand als auch in Bewegung parallel gesehen. Die Hinterpfoten sind relativ groß, etwas länglich, mit kräftigen Ballen und Krallen.
Das Haarkleid
Die Haut ist relativ dick, schmiegt sich gut an und bildet weder Ballen noch eine Wamme.
Das Haar des Magyar Agár ist kurz, dicht, rau und liegt glatt an. Im Winter kann sich eine dichte Unterwolle bilden.
Der Magyar Agár kann alle bekannten Farben und Farbkombinationen der Windhunde haben, mit Ausnahme einiger spezifischer Farben und Farbkombinationen, die als ausschließende Fehler gelten.
Felllänge | kurz |
Fell | dicht |
Ohrenform | Kippohr |
Rute | lang |
Anatomie | schlank, zierlich, sportlich |
Größe ♀ | 65 - 70 cm |
Gewicht ♀ | 22 - 31 kg |
Größe ♂︎ | 62 - 67 cm |
Gewicht ♂ | 22 - 31 kg |
Geeignet für | - |
Farben



Bekannte Krankheiten
Schilddrüsenunterfunktion
Schilddrüsenunterfunktion ist eine Erkrankung bei Hunden, bei der die Schilddrüse nicht genügend Schilddrüsenhormone produziert. Dies kann zu einer verlangsamten Stoffwechselrate, Gewichtszunahme, Müdigkeit, Haarausfall und anderen Symptomen führen.
Epilepsie
Definition: Hund Epilepsie vor, wenn beispielsweise mindestens zwei epileptische Anfälle im Abstand von mehr als 24 Stunden auftreten
Augenerkrankungen
Treten häufig bei Allergien und Unverträglichkeiten auf.
FAQ
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Der Magyar Agár stammt aus Ungarn und ist eine alte ungarische Hunderasse.
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Die Widerristhöhe für Rüden liegt idealerweise zwischen 65 und 70 cm, während sie für Hündinnen zwischen 62 und 67 cm liegt.
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Der Magyar Agár ist bekannt für seine Intelligenz, Anpassungsfähigkeit und Sanftmütigkeit. Er ist loyal, ruhig und gutmütig.
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Ja, der Magyar Agár ist eine aktive Hunderasse und benötigt regelmäßige Bewegung und Auslauf, um körperlich und geistig gesund zu bleiben.
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Ja, der Magyar Agár ist in der Regel kinderfreundlich und kann gut mit Kindern umgehen, insbesondere wenn er von klein auf daran gewöhnt wurde.
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Der Magyar Agár kann gut mit anderen Hunden auskommen, insbesondere wenn er von klein auf sozialisiert und richtig trainiert wird.
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Ja, der Magyar Agár kann ein ausgezeichneter Familienhund sein. Er ist liebevoll, loyal und gerne in der Nähe seiner Familie.