Steckbrief & Herkunft
Herkunft und Geschichte des Zwergschnauzers
Der Ursprung dieser alten Rasse liegt in Deutschland, im Raum Frankfurt am Main. Dort begann im Jahr 1880 unter der Bezeichnung "rauhaariger Zwergpinscher" die erste beurkundete offizielle Zucht. Doch die Rasse ist wesentlich älter: Ihre Vorfahren stammen vermutlich aus einer Kreuzung der mittelalterlichen Biberhunde mit Schäferhunden. Ähnlich aussehende Hunde wie der Zwergschnauzer sind auch auf mittelalterlichen Gemälden zu sehen.
In Baden-Württemberg und Bayern war die Rasse im 15-19. Jahrhundert bei Bauern und Fuhrleuten als Begleit-, Wach- und Stallhund äußerst beliebt. Die kleinen Hunde wurden eingesetzt für:
- die Bewachung von Haus und Hof
- die Bekämpfung von Ratten und Mäuse
Hund mit Bart
Kennzeichnend (und namensgebend) für diese Hunderasse ist der Bart. Dabei ist es kein Merkmal zur Show, sondern der Bart diente dazu, um sie vor rauem Untergrund als auch den Nagetieren zu schützen, für deren Bekämpfung sie gezüchtet wurden.
Eignung und Haltung
Der Zwergschnauzer eignet sich hervorragend als Familien- und Begleithund. Sowohl für Anfänger als auch für ältere Menschen ist er ein toller Partner. Aufgrund seines mittelmäßigen Bewegungsdranges ist er aber auch für manche Hundesportarten zu begeistern.
Der Zwergschnauzer als hypoallergener Hund
Auch wenn dieser Begriff häufig kritisiert wird: Zwergschnauzer sind auch für manche Menschen mit Hundeallergien geeignet. Sie gelten als hypoallergener als andere Hunderassen. Das ist aber in jedem Fall individuell zu testen, um negative Überraschungen zu vermeiden.
Alternativer Name | - |
Herkunft | Deutschland |
Lebenserwartung | 12 - 15 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeintensiv |
Aktivitätslevel | hoch |
FCI | Pinscher und Schnauzer |
AKC | Terrier Group |
KC | Terrier Group |
Zwergschnauzer Mischlinge
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Typische Charaktereigenschaften des Zwergschnauzers
Zwergschnauzer sind sehr temperamentvolle, intelligente Hunde von hohem Mut und Schneid, die ihrem Herrn treu ergeben sind. Mit etwas Führung sind sie angenehme, folgsame Begleithunde und auch für unerfahrene Hundehalter gut geeignet. Die Hunde integrieren sich gut in Familien und sind kinderfreundlich. Sie sind auch in kleineren Stadtwohnungen gut zu halten.
Aufgrund ihrer angeborenen natürlichen Wachsamkeit neigen sie aber manchmal zu lautem Bellen sobald sich jemand der Tür nähert oder klingelt. Wird dem großen Bewegungsdrang dieser Hunde nicht genügend Rechnung getragen, entwickeln sie sich daher auch mal schnell aus Langeweile zu Kläffern - oder suchen sich selbst eine Beschäftigung, was nicht immer zur Freude der Besitzer führt.
Erziehung und Beschäftigungsmöglichkeiten
Mit täglichen Spaziergängen, Ball- und Suchspielen, Laufen, Schwimmen und anderen Aktivitäten kann das aber weitestgehend vermieden werden. Der Schnauzer im Miniformat benötigt eine konsequente aber liebevolle Erziehung, die das ganze Hundeleben lang andauert. Grobheiten verzeiht er nicht.
Die gelehrigen Hunde brauchen jedoch klare Regeln. Auf Inkonsequenzen in der Hausordnung reagieren sie häufig eigenwillig und stur. Auch eine frühzeitige Sozialisierung ist unbedingt anzuraten. Dann akzeptiert das kleine Energiebündel auch problemlos andere Vierbeiner.
Charakter
Verwendungen
Rassetypische Erkrankungen des Zwergschnauzers
Zwergschnauzer sind von Natur aus robuste, widerstandsfähige Hunde und wenig krankheitsanfällig. Doch es gibt einige rassespezifische Krankheitsbilder, die man kennen sollte.
Besonders häufig tritt das sogenannte Sicca-Syndrom auf, was aus einer mangelnden Produktion von Tränenflüssigkeit entsteht: Die Folge davon können Entzündungen und Infektionen der Augen sein. Dieses Leiden ist aber nicht lebensbedrohlich und kann mit Medikamenten (z. B. Augentropfen) gut behandelt werden. Vereinzelt können auch Fälle von PRA (Progressive Retinaatrophie) oder PL (lockere Kniescheibe) vorkommen. Diese Krankheiten erfordern eine tierärztliche Behandlung. Außerdem sind folgende Erkrankungen beim Zwergschnauzer immer wieder zu beobachten:
- Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung)
- erhöhte Blutfettwerte
- Diabetes
- Blasensteine
Bei artgerechter Haltung, Pflege und richtiger Ernährung steht aber einem langen und gesunden Hundeleben nichts im Wege. Sie erreichen dann gut und gerne ein Lebensalter von bis zu 14 Jahren.
Pflege und Ernährung des Zwergschnauzers
Das drahtige, kurze Fell der Hunde muss zweimal die Woche vollständig durchgebürstet werden. Regelmäßiges Trimmen beim Hundefriseur ist zu empfehlen, der auch auch abgestorbene Haare entfernt. Mit etwas Übung und Anleitung kann man seinen Hund aber auch selbst trimmen. Außerdem ist auf eine regelmäßige Kontrolle der Augen, Ohren und Krallen zu achten.
Diese Rasse stellt auch keine besonderen Ansprüche an die Ernährung.
Zucht, Kauf und Adoption
Willst du einen Zwergschnauzer kaufen, solltest du dich ausschließlich an einen Züchter wenden, der einem entsprechendem Zuchtverein angeschlossen ist. Nur dann hast du auch die Garantie, dass die Zwergschnauzer Zucht nach dem Standard der FCI erfolgt, die Hunde ein gesundes Erbmaterial haben und in den ersten aber entscheidenden Lebenswochen bereits mit einer guten Sozialisierung begonnen wurde.
Ein Welpe mit allen empfohlenen Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen kostet etwa 1.200 Euro. Eine Alternative und dabei noch günstigere Möglichkeit deinen Zwergschnauzer zu bekommen, sind Tierheime. Dort wartet mit etwas Glück ein Zwergschnauzer auf ein neues Zuhause.
Rassemerkmale des Zwergschnauzers
Der Zwergschnauzer ist eine von der FCI anerkannte Rasse: FCI - Standard Nr. 183, Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer - Molosser - Schweizer Sennenhunde), Sektion 1 (Pinscher und Schnauzer). Es wird keine Arbeitsprüfung gefordert.
Größe, Gewicht und Gangwerk
Ein Exemplar dieser Rasse wird ca. 30-35cm groß und erreicht dabei ein Gewicht von etwa 4 bis 8 kg.
Trotz seiner Größe hat er ein elastisches, elegantes Gangwerk, das wendig, frei und raumgreifend wirkt. Die Vorderläufe schwingen möglichst weit vor, die Hinterhand gibt - weit ausgreifend und federnd - die erforderliche Schubkraft. Der Vorderlauf der einen und der Hinterlauf der anderen Seite werden zugleich nach vorne geführt. Dabei sind Rücken, Bänder und Gelenke fest.
Der Kopf
Der relativ kräftige Schädel des Zwergschnauzers ist langgestreckt, ohne stark hervortretendes Hinterhauptbein, jedoch einem Stopp der durch die Brauen deutlich ausgeprägt wirkt. Der Kopf soll zur Wucht des Hundes passen. Die Stirn ist flach und verläuft faltenlos und parallel zum Nasenrücken.
Der Fang
Der Fang, dessen Nasenrücken gerade ist, endet in einem stumpfen Keil. Die darauf befindliche Nasenkuppe ist gut ausgebildet und stets schwarz. Ebenfalls schwarz sind die Lefzen, welche fest und glatt an den Kiefern anliegen und dessen Lefzenwinkel geschlossen sein sollten.
Typisch für den Zwergschnauzer ist ein Scherengebiss. Dabei soll die Kaumuskulatur kräftig entwickelt sein, ohne dass jedoch eine zu stark ausgebildete Backenbildung die rechteckige Kopfform (mit Bart) stört.
Die Augen & Ohren
Diese Hunderase hat ovale, dunkle Augen, die mit lebhaften Ausdruck und gut anliegenden Lidern nach vorne gerichtet sind.
Seine V-förmigen Klappohren sollten hoch angesetzt und gleichmäßig getragen werden, so dass die Ohrinnenkanten an den Wangen anliegt und noch vorne in Richtung der Schläfe gedreht wird - dabei soll jedoch die parallele Faltung den Oberkopf nicht überragen.
Der Rumpf
Der muskulöse Nacken ist beim Zwergschnauzer erhaben gewölbt. Der kräftig aufgesetzte, schlanke und edel geschwungene Hals geht harmonisch in den Widerrist über und die Kehlhaut liegt straff und faltenlos an.
Vom Widerrist ausgehend, der die höchste Stelle bildet, über den kräftigen aber kurzen und strammen Rücken hinweg liegt die obere Profillinie nach hinten leicht abfallend. Damit liegen die kurzen Lenden ebenso kräftig aber tief. Der Abstand vom letzten Rippenbogen bis zur Hüfte ist kurz, damit der Hund kompakt wirkt. Die Kruppe verläuft in leichter Rundung und geht unmerklich in den Rutenansatz.
Im Gegensatz dazu sollte die Brust im Querschnitt oval sein und bis zu den Ellenbogen reichen. Die Vorbrust ist durch die Brustbeinspitze markant ausgebildet. Zwergschnauzer haben keine übermäßig aufgezogenen Flanken, so dass sich mit der Unterseite des Brustkorbes eine schön geschwungene Linie bildet.
Die Rute
Im Rassestandard wird die Rute naturbelassen gewünscht. Dabei entspricht das Zuchtziel einer Säbel – oder Sichelrute.
Die Gliedmaßen
Jegliche Gelenke sollten weder ein- noch auswärtsdrehen.
Die Vorderläufe sind, von vorn gesehen, stämmig, gerade und nicht eng gestellt. Das Schulterblatt liegt fest dem Brustkorb an, ist beiderseits der Schulterblattgräte gut bemuskelt und überragt oben die Dornfortsätze der Brustwirbel. Möglichst schräg und gut zurückgelagert, beträgt der Winkel zur Waagrechten ca. 50°. Auch der Oberarm liegt gut am Rumpf an, ist kräftig und muskulös mit einem Winkel zum Schulterblatt von etwa 95° bis 105°. Von allen Seiten gesehen steht der Unterarm völlig gerade, ist kräftig entwickelt und gut bemuskel. Das darauffolgende kräftige Vorderfußwurzelgelenk ist zwar stabil, hebt sich jedoch nur unwesentlich von ihm ab. Der Vordermittelfuß steht von vorn gesehen senkrecht, von der Seite betrachtet leicht schräg zum Boden, und ist kräftig aber leicht federnd.
Von der Seite gesehen ist die Hinterhand schräg gestellt, von hinten gesehen parallel verlaufend, aber nicht eng gestellt. Der Oberschenkel dieser Hunderasse soll breit und kräftig bemuskelt sein, der lange Unterschenkel lang und sehnig in ein kraftvolles Sprunggelenk, das ausgeprägt gewinkelt und stabil ist, übergehend. Der Hintermittelfuß ist relativ kurz und senkrecht zum Boden stehend.
Die Pfoten sollen kurz und rund mit eng aneinanderliegenden und gewölbten Zehen ("Katzenpfoten" sowie kurzen, dunkeln Nägeln und derben Ballen sein.
Das Haarkleid
Die Haut des Zwergschnauzers, die dem ganzen Körper eng anliegt, trägt drahtig hartes und dichtes Haar. Es besteht aus einer dichten Unterwolle und einem keineswegs zu kurzen, harten, aber dem Körper gut anliegenden Deckhaar. Das Deckhaar ist rauh, lang genug, damit man seine Textur überprüfen kann, jedoch weder struppig noch gewellt. Das Haar an den Läufen neigt dazu, nicht ganz so hart zu sein. An der Stirn und den Ohren ist es kurz. Als typisches Kennzeichen bildet es am Fang den nicht zu weichen Bart und die buschigen Brauen, die die Augen leicht überschatten.
Farbvarianten des Zwergschnauzers
Farblich kommen Zwergschnauzer in folgenden Varianten vor: Rein schwarz mit schwarzer Unterwolle, pfeffersalz, schwarzsilber und rein weiβ mit weiβer Unterwolle.
Für pfeffersalzfarbig gilt als Zuchtziel eine mittlere Tönung mit gleichmäβig verteilter, gut pigmentierter Pfefferung und grauer Unterwolle. Zugelassen sind die Farbnuancen vom dunklen Eisengrau bis zum Silbergrau. Alle Farbspiele müssen eine den Ausdruck unterstreichende dunkle Maske aufweisen, die sich harmonisch dem jeweiligen Farbschlag anpassen soll. Deutlich helle Abzeichen am Kopf, auf der Brust und an den Läufen sind unerwünscht.
Für die schwarzsilberne Farbe gilt als Zuchtziel schwarzes Deckhaar mit schwarzer Unterwolle sowie weiße Abzeichen über den Augen, an den Backen, am Bart, an der Kehle, an der Vorderseite der Brust zwei geteilte Dreiecke, am Mittelfuβ der Vorderläufe, an den Pfoten, an der Innenseite der Hinterläufe und am After. Stirn, Nacken und Auβenseiten der Ohren sollen, wie das Deckhaar, schwarz sein.
Felllänge | mittel |
Fell | rauhaarig |
Ohrenform | Kippohr |
Rute | lang |
Anatomie | muskulös |
Größe ♀ | 30 - 39 cm |
Gewicht ♀ | 5 - 8 kg |
Größe ♂︎ | 30 - 39 cm |
Gewicht ♂ | 5 - 9 kg |
Geeignet für | Kinder |
Farben
FAQ
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Ein Zwergschnauzer gilt als Wachhund und ist somit sehr beschützend und wachsam. Er bellt häufig. Mit viel Training mutiert er aber nicht zum Kläffer.
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Ein Zwergschnauzer kostet ab 1800 Euro. Kann aber je nach Größe der Eltern (kleinbleibende bzw. Toy Schnauzer kosten deutlich mehr), und Färbung auch gerne das Doppelte kosten.
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Ja, Zwergschnauzer haben einen Jagdtrieb. Ihre ursprüngliche Zuchtintention war es, Haus und Hof vor Ratten und Mäusen zu bewachen und diese zu bekämpfen.
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12-15 Jahre kann ein Zwergschnauzer werden.
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Farblich kommen Zwergschnauzer in folgenden Varianten vor: Rein schwarz mit schwarzer Unterwolle, pfeffersalz, schwarzsilber und rein weiβ mit weiβer Unterwolle.
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Ja, der Zwergschnauzer ist auch als Anfängerhund geeignet.
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Ja, der Zwergschnauzer ist ein Familienhund.
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Ja, der Zwergschnauzer ist für Senioren geeignet.