Bandscheibenvorfall beim Hund - Bandscheibenprobleme vorbeugen und erkennen
Heute erfahrt ihr im Hundeblog alles über die Bandscheibe, den Bandscheibenvorfall Hund und andere wichtige Dinge, um die Diagnose und die Vorbeugung leichter zu machen / zu erkennen.
Die Aufgabe der Bandscheiben
Die Bandscheiben dienen unter anderem dem Schutz der Wirbelsäule, indem sie Erschütterungen abfedern. Daneben sind sie für die Beweglichkeit der Wirbelsäule verantwortlich. Die Wirbelsäule eures Hundes besteht aus zahlreichen Wirbelkörpern. Damit die einzelnen Wirbel nicht aneinander reiben, liegen Bandscheiben dazwischen und schützen die Wirbel bei jeder Bewegung. In jeder Bandscheibe verhindert ein Gallertkern die Abnützung der Wirbelkörper und dient als Stoßdämpfer bei Erschütterungen und Stößen.
Der Aufbau der Bandscheibe
Eine Bandscheibe (Discus intervertebralis) besitzt einem äußeren Ring aus Knorpelgewebe und einen Kern aus Gallertmasse. Dieser ermöglicht es zusammen mit der Muskulatur und den Gelenken, sich in verschiedene Richtungen zu strecken, zu dehnen und zu beugen. Aber Bandscheiben ermöglichen nicht nur Bewegung, sie benötigen sie auch, um elastisch zu bleiben. Der Gallertkern der Bandscheibe kann bei Bewegung Wasser aus dem umliegenden Gewebe aufnehmen, was wiederum für die Geschmeidigkeit der Bandscheiben und deren Nährstoffversorgung sorgt.
Hat euer Hund zu wenig Bewegung, dann fehlt den Bandscheiben bald das nötige Wasser, um ihre Aufgabe als Puffer zu erfüllen, aber auch um mit den im Wasser gelösten Nährstoffen versorgt zu werden.
Grundlagen und Ursachen von Bandscheibenvorfällen
Wie kann es nun zum Bandscheibenvorfall bei Hunden kommen?
Wird durch die schlechte Versorgung auch der faserige Knorpelring, der den Gallertkern umgibt, brüchig und hält den Belastungen nicht mehr stand, hat dies Folgen. An der schwächsten Stelle des Faserrings wölbt sich der Gallertkern nach außen und drückt dabei auf Nerven, die Nerven versorgende Blutbahnen oder das Rückenmark. So ein Bandscheibenvorfall (Diskusprolaps) kann neben der Mangelversorgung mit Nährstoffen durch Bewegungsmangel auch weitere Ursachen haben: Auch bei einer allgemeinen Nährstoffunterversorgung des Hundes fehlen natürlich auch die von den Bandscheiben benötigten Nährstoffe, was zu einer Unterversorgung der Bandscheiben führen kann.
Anatomische Besonderheiten mancher Hunderassen spielen beim Auftreten eines Bandscheibenvorfalls ebenfalls eine Rolle.
Symptome und Diagnose eines Bandscheibenvorfalls
Folgende Symptome deuten auf einen mehr oder weniger ausgeprägten Bandscheibenvorfall eures Hundes hin:
- Auch bei einem unvollständigen Vorfall, bei dem zwar der Gallertkern nicht austritt, aber der Ring selbst auf die Nerven drückt, hat euer Hund starke Schmerzen. Abhängig vom Ort des Bandscheibenvorfalls zeigt er entweder Schwäche und Schonhaltung eines oder beider Hinterbeine.
- Ist der Vorfall eher im Bereich der Halswirbelsäule, zeigt euer Hund schon beim Anziehen des Halsbandes, dass er starke Schmerzen hat.
- Bei einem vollständigen Vorfall der Bandscheibe kommt es zur Lähmung der Hinterbeine, selten der Vorderbeine.
Euer Hund kann nicht mehr aufstehen. Je nach Lokalisation des Vorfalls kann es auch zum Kontrollverlust über Blase und Anus kommen und euer Hund kann Kot und Urin nicht mehr halten.
Im Prinzip kann es unter ungünstigen Bedingungen bei jedem Hund zum Bandscheibenvorfall kommen. Dennoch gibt es einige Hunderassen, die aufgrund ihres Körperbaus ein erhöhtes Risiko für einen Diskusprolaps aufweisen. Vor allem Hunde mit kurzen Beinen und langem Rücken, wie Dackel, Basset und Cockerspaniel, sind häufig von der sogenannten Dackellähme betroffen. Schon aufgrund der eindeutigen Symptomatik könnt ihr also erahnen, ob euer Hund eventuell einen Bandscheibenvorfall hat.
Um jedoch eine Dackellähme sicher zu diagnostizieren, sollte euer Tierarzt eine Röntgenaufnahme machen. Bei neurologischen Erkrankungen beim Hund können ähnliche Symptome auftreten, diese und andere Ursachen sollten ausgeschlossen werden.
Therapie und Vorsorge bei Bandscheibenvorfällen
Übergewicht, Treppensteigen und Bewegungsmangel sind gerade bei kleinen Hunden unbedingt zu vermeiden, um einem Bandscheibenvorfall vorzubeugen. Verhindern lässt sich ein Diskusprolaps jedoch nicht in jedem Fall.
Sowohl in der Naturheilkunde als auch in der schulmedizinischen Behandlung kommen in erster Linie schmerz- und entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz. Anfangs ist absolute Schonung unerlässlich. Dennoch sollte frühzeitig mit Physiotherapie begonnen werden, damit euer Hund langsam Muskeln aufbaut und seine Beweglichkeit wieder erlangt.
Oft ist dies ein langer Weg bis zur Genesung, aber mit einem Freund an der Seite ist bekanntlich kein Weg zu lang...