Steckbrief & Herkunft
Herkunft und Geschichte des Zwergpinscher
Seine frühesten Vorfahren könnten den Deutschen Pinscher gekreuzt mit Italienischen Greyhounds und Dachshunden gewesen sein. Der Zwergpinscher hat seinen Ursprung in Deutschland. Im Jahr 1895 hatte Josef Berta die Idee, rauhaarige und glatthaarige einer vormals gemeinsamen Rasse zu trennen, so dass so dann die rauhaarigen Schnauzer und die glatthaarigen Pinscher entstanden.
Es gibt heute sechs verschiedene Pinscher-Rassen, von denen sich aber nur drei besonders ähnlich sehen und nur in der Größe von einander unterscheiden, nämlich der Zwergpinscher beziehungsweise Rehpinscher, der Deutsche Pinscher und der Dobermann. Der Rehpinscher ist von diesen drei Rassen der kleinste.
Ursprünglich wurde er gezüchtet, um Ratten und Mäuse zu jagen. In Österreich wurde der Zwergpinscher daher auch als „Rehrattler“ bekannt. Rattler wurden in Österreich traditionell als Stallhunde gehalten; sie hielten Mäuse und Ratten zuverlässig aus den österreichischen Stallungen fern. Der schnelle und wendige kleine Stallhund ist durch seine Gutmütigkeit und Loyalität auch heute noch ein gern gesehener Hund auf dem Bauernhof, auch wenn der Rehpinscher mittlerweile eher als freundlicher Begleithund gehalten und wegen seines glänzenden Fells geschätzt wird.
Eignung und Haltung
Auch wenn der Zwergpinscher unter den Pinschern besonders klein ist, so ist er doch genauso wachsam und ausdauernd und beschützt seine Familie und deren Eigentum. Aufgrund seiner Größe eignet sich dieser Hund besonders gut als Stadt-, Wohnungs- und Familienhund.
Alternativer Name | Rehpinscher |
Herkunft | Deutschland |
Lebenserwartung | 12 - 15 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeleicht |
Aktivitätslevel | durchschnittlich bis hoch |
FCI | Pinscher und Schnauzer |
AKC | Toy Group |
KC | Toy Group |
Zwergpinscher Mischlinge
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Typische Charaktereigenschaften des Zwerg- oder Rehpinscher
Der lebhafte Zwergpinscher ist ein sehr guter Wächter, besonders treu, temperamentvoll aber gleichzeitig auch ausgeglichen. Er ist besonders neugierig und lernt sehr gern. Deshalb eignet er sich auch sehr gut zum DogDancing oder entsprechende Hundesportarten, die ihn geistig und körperlich fordern.
Der Zwergpinscher ist sehr anhänglich und spielt auch gern. Trotzdem müsst ihr, falls ihr Kinder in der Familie habt, wie bei allen Hunden berücksichtigen, dass die Kinder ihn mit genügend Respekt behandeln und ihm, wenn benötigt, auch Rückzugsmöglichkeiten lassen. Tun sie das nicht, könnte er sich nämlich wehren.
Charakter
Verwendungen
Rasseerkrankungen und Lebenserwartung
Es gibt auch beim Zwergpinscher zwei Krankheiten, auf die es zu achten gilt: Das Akrale Mutilationssyndrom, eine angeborene Nervenkrankheit, sowie die Mukopolysaccharidose, eine Stoffwechselstörung. Dennoch kommen beide Krankheiten beim Pinscher nur recht selten vor.
Generell gehören Zwergpinscher zu den besonders robusten und gesunden Hunderassen, aber nur dann, wenn ihr wie oben schon erwähnt, darauf achtet, einen Hund über 4 kg von einem seriösen Züchter zu kaufen, denn die heute oft besonders klein gezüchteten Zwergpinscher wiederum sind besonders krankheitsanfällig gegen vieles. Darauf müsst ihr unbedingt achten, wenn ihr einen Zwergpinscher kaufen wollt. So kann euer Begleiter auch gut und gerne ein Alter von mindestens 15 Jahren erreichen.
Rehpinscher-Zucht und Kauf
Den Rehpinscher kaufen kannst du am besten bei einem Züchter, der qualifiziert ist. Über das Internet findet man leider viele unseriöse Anbieter billiger Qualzuchten, sogenannte "Vermehrer". Möchtest du einen Rehpinscher kaufen, musst du mit einem Preis von etwa 500 Euro rechnen, wobei jeder angemeldete Züchter von Zwergpinschern die Preise für die eigenen Welpen selbst endgültig festlegt.
Muss es nicht unbedingt ein offizieller Stammbaum sein, könnt ihr euch auch bei einem Tierheim in eurer Nähe oder einem Tierschutzverein erkundigen, ob es momentan Exemplare dieser Rasse gibt. Dabei ist aber immer auf den individuellen Charakter zu achten.
Rassemerkmale des Zwergpinscher
Der Zwergpinscher wird von der FCI als Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer - Molossoide - Schweizer Sennenhunde), Sektion 1 (Pinscher und Schnauzer) klassifiziert. Der Rassestandard erfodert keine Arbeitsprüfung.
Diese kleine Hunderasse hat eine Widerristhöhe von etwa 25 bis 30 cm sowie ein Gewicht von 4-6 kg. Der Zwergpinscher ist ein Traber. Der Rücken bleibt in der Bewegung fest und relativ ruhig. Der Bewegungsablauf ist harmonisch, sicher, kraftvoll und ungehemmt, bei guter Schrittweite. Typisch für den Trab ist ein raumgreifender, gelöster und flüssiger Bewegungsablauf, mit kräftigem Schub und freiem Vortritt.
Der Kopf
Der kräftige Zwergpinscher-Schädel ist gestreckt mit einer flachen Stirn, die faltenlos und parallel zum geraden Nasenrücken verläuft und ohne stark hervortretendes Hinterhauptbein sowie einem nur leichten Stopp, der aber dennoch deutlich markiert sein sollte.
Der Fang
Die Nasenkuppe ist gut ausgebildet und schwarz und sitzt auf feinem Fang, der in einem stumpfen Keil endet.
Typisch für diese Hunderasse sind schwarze, feste und glatt an den Kiefern anliegende Lefzen, deren Winkel geschlossen sein sollten. Außerdem besitzt ein Rasseexemplar ein vollständiges Scherengebiss, das kräftig, gut schließend und rein weiß sein sollte. Die Kaumuskulatur ist kräftig entwickelt, jedoch ohne störende Backenbildung.
Die Augen & Ohren
Die dunklen, ovalen Augen haben anliegende, schwarz pigmentierte Lidränder.
Der Zwergpinscher hat Stehohren bzw. Klappohren, die hoch angesetzt und V-förmig mit den Ohrinnenkanten an den Wangen anliegen. Sie sollten nach vorn in Richtung Schläfe gedreht werden, wobei die parallele Faltung den Oberkopf nicht überragen soll.
Der Rumpf
Edel geschwungen darf der Hals nicht zu kurz sein und muss ohne Ansatz harmonisch in den Widerrist übergehen. Er ist trocken, ohne Wamme oder lose Kehlhaut. Die Haut liegt damit straff und faltenlos an. Vom Widerrist ausgehend, der die höchste Stelle bildet, ist die obere Profillinie nach hinten leicht abfallend und führt über einen kräftigen, kurzen aber strammen Rücken sowie kräftige Lenden. Der Abstand vom letzten Rippenbogen bis zur Hüfte ist kurz, damit der Hund kompakt wirkt. Die Kruppe verläuft hingegen In leichter Rundung und geht unmerklich in den Rutenansatz über.
Die Brust des Zwergpinschers ist nur mässig breit, im Querschnitt oval und reicht bis zu den Ellenbogen. Die Vorbrust ist durch die Brustbeinspitze markant ausgebildet. Insgesamt bildet sich durch die untere Profillinie, deren Flanken nicht übermäßig aufgezogen sind, mit der Unterseite des Brustkorbes eine schön geschwungene Linie.
Die Rute
Naturbelassen ist das Zuchtziel des Zwergpinschers die Säbel – oder Sichelrute.
Die Gliedmaßen
Allgemein sind die Vorderläufe, von vorn gesehen, stämmig, gerade und nicht eng gestellt. Das Schulterblatt liegt fest dem Brustkorb an, ist beiderseits der Schulterblattgräte gut bemuskelt und überragt oben die Dornfortsätze der Brustwirbel. Möglichst schräg und gut zurückgelagert, beträgt der Winkel zur Waagrechten ca. 50°. Ebenso ist der Oberarm gut am Rumpf anliegend, kräftig und muskulös mit einem Winkel zum Schulterblatt von etwa 95° bis 105°.
Der Ellenbogen, korrekt anliegend, darf weder aus- noch einwärts drehen, und führt in einen kräftig entwickelten und bemuskelten Unterarm weiter, der von vorne und von der Seite gesehen völlig gerade steht. Sowohl das stabile Vorderfußwurzelgelenk als auch der federnde Vordermittelfuß sind kräftig. Letzterer ist von vorne gesehen senkrecht, von der Seite betrachtet, leicht schräg zum Boden stehend.
Die Hinterhand ist von der Seite gesehen schräg gestellt, von hinten betrachtet parallel verlaufend, aber nicht eng gestellt. Der mässig lange aber breite Oberschenkel ist kräftig bemuskelt, das Kniegelenk weder ein- noch auswärts gedreht. Der lange, kräftige und sehnige Unterschenkel führt in ein kraftvolles, stabiles Sprunggelenk über, das ausgeprägt gewinkelt weder nach innen noch nach auβen gerichtet sein darf. Der Hintermittelfuß steht senkrecht zum Boden.
Die Vorderpfoten des Rehpinschers sind typische "Katzenpfoten": Kurz und rund mit eng aneinander liegenden, gewölbten Zehen. Die Ballen sind derb, die Nägel kurz, schwarz und stark. Die Hinterpfoten hingegen sollten etwas länger als die Vorderpfoten sein.
Das Haarkleid
Die Haut liegt am ganzen Körper eng an und ist mit kurzen und dichten, glatt anliegenden Haar besetzt, das glänzt.
Farblich findet man den Rehpinscher in:
- Einfarbig: Hirschrot, rot-braun bis dunkelrot-braun.
- Schwarzrot: Lackschwarzes Haar mit roten bzw. braunen Abzeichen.
Bei schwarzroten Individuen wird ein möglichst dunkler, satter, scharf abgegrenzter Brand angestrebt. Die Abzeichen verteilen sich dabei über den Augen, an der Halsunterseite, am Mittelfuß der Vorderläufe, an den Pfoten, an den Innenseiten der Hinterläufe und unter der Rutenwurzel. Außerdem gibt es zwei gleichmäβige, voneinander sauber abgegrenzte Dreiecke an der Vorbrust.
Felllänge | kurz |
Fell | glatt |
Ohrenform | Stehohr |
Rute | lang |
Anatomie | schlank, sportlich |
Größe ♀ | 25 - 30 cm |
Gewicht ♀ | 4 - 4 kg |
Größe ♂︎ | 25 - 30 cm |
Gewicht ♂ | 4 - 5 kg |
Geeignet für | Kinder |
Farben
Bekannte Krankheiten
Nervosität
Sehr häufig leider kleine und dünne Rasse unter dauerhafter Nervosität.
Dauerzittern
Dauerzittern kann sehr häufig bei kleinen Rassen vorkommen, oftmals ist die psychisch bedingt.
FAQ
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Nein, Zwergpinscher gelten nicht als gefährliche oder aggressive Hunderasse.
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Hochwertiges Futter ist für die Gesundheit eines Zwergpinscher das um und auf. Du solltest die Menge des Futters auf das Alter und das Gewicht berechnen. Eine Faustregel besagt, 2,5% des Gewichts ist eine gute Menge an Futter. So sollte ein 5kg schwerer Zwergpinscher 125 Gramm pro Tag essen.
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Kleine Hunde werden oftmals weniger erzogen und trainiert. Misstände werden ignoriert. Ein Zwergpinscher gilt eben dann als Kläffer, und bellfreudig, wenn er schlecht oder gar nicht erzogen wurde. Prinzipiell ist kein Hund von Natur aus ein Kläffer.
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Als kleine und relativ robuste Hunderasse werden Zwergpinscher meist mindestens 15 Jahre alt.
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Das Akrale Mutilationssyndrom, eine angeborene Nervenkrankheit, sowie die Mukopolysaccharidose, eine Stoffwechselstörung. Beide Krankheiten kommen beim Pinscher nur sehr selten vor, aber sie können vorkommen.
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Wird der Zwergpinscher noch kleiner gezüchtet (<4kg), so dass sich eine Reihe gesundheitlicher Probleme ergibt, kann man von einer Qualzucht sprechen.
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Ursprünglich wurde er gezüchtet, um Ratten und Mäuse zu jagen. In Österreich wurde der Zwergpinscher daher auch als „Rehrattler“ bekannt. Rattler wurden in Österreich traditionell als Stallhunde gehalten; sie hielten Mäuse und Ratten zuverlässig aus den österreichischen Stallungen fern.
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Ja, der Zwergpinscher kann auch als Familienhund gehalten werden.